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Das Gespenst aus der Tiefe ... Gunnuhver

Das Gespenst aus der Tiefe ... Gunnuhver

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_Morgenstern_


Premium (Basic), im schönen Breisgau

Das Gespenst aus der Tiefe ... Gunnuhver

Wir fahren durch den äußersten Südwesten der Insel, die Halbinsel Reyjkanes. Eine karge Landschaft. Lavafelder so weit das Auge reicht. Teilweise erste Flechten und Moose. An einigen Stellen steigt Wasserdampf auf. Mal größere, mal kleinere Dampffahnen. Unser Ziel ist eine dieser Dampfsäulen - Gunnuhver.

Kurz bevor wir ankommen durchqueren wir das Gebiet eines Gethermalkraftwerks. Ein System von Rohren verläuft entlang der Straße einem Gebäude zu. Dampf mit 320 °C tritt hier aus dem Boden aus und wird in Strom gewandelt. Gewaltige Temperaturen … direkt unter unseren Füßen.

Als wir bei Gunnuhver ankommen, sehen wir sie sogleich. Eine große Dampfsäule steigt auf. Es gibt Fumarolen, heiße Quellen und Schlammtöpfe. Mit jedem Schritt, den wir uns nähern, wird es lauter. Aber hier ist keine Fabrik. Das Dröhnen, Fauchen und Stampfen kommt aus diesem verhältnismäßig kleinen Loch. Ein wahres Kraftwerk, das sich unter unseren Füßen abspielt Auf einmal dreht der Wind und der Wasserdampf treibt direkt auf uns zu. Es schmeckt salzig … Meerwasser sammelt sich in den unterirdischen Höhlen und verdampft. Schnell sind die Jacken feucht und wir laufen durch die Dampfwolke. Neben der heutigen Quelle ein kleiner Krater (links im Bild). Dies war früher einmal die Quelle … sie wandert.

In der isländischen Saga ist die Quelle nach Gunna benannt. Ursprünglich hieß sie Guðrún Önundardóttir. Der Amtmann soll der armen Frau vor langer Zeit ihren letzten Topf abgenommen haben und nachdem sie gestorben war, ging sie als Gespenst um und spielte den Bewohnern der Gegend übliche Streiche. Erst dem zauberkundigen Pfarrer Eiríkur Magnússon gelang es schließlich, das Gespenst in die heiße Quelle zu bannen, die seitdem Gunnuhver genannt wird. Hier macht sie nun lautstark ihrem Unmut kund.
Mit Gunna sollte man sich nicht anlegen.

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Kommentare 3

  • Ursula Zürcher 1. November 2019, 10:38

    Da vorne auf der Plattform habe ich letzte Woche auch gestanden. Bei unglaublich stürmischem Wind und schönstem Wetter. Der Sturm toste uns um die Ohren, der Schwefelgeruch stieg in unsere Nase - man wird Teil von den Kräften, die unseren Planeten erschaffen, gestalten und weiter verändern. Faszination pur.
    Liebe Grüsse, Ursi
  • philophil 28. September 2019, 15:12

    Einfach klasse Deine Beschreibungen auch!
    • _Morgenstern_ 28. September 2019, 15:36

      Ein wirklich spannendes Land: über die wilde Natur kann man sich tatsächlich fast Trolle und Elfen vorstellen.
      Gruß Berit

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Exif

Kamera Canon EOS 80D
Objektiv EF-S15-85mm f/3.5-5.6 IS USM
Blende 11
Belichtungszeit 1/1250
Brennweite 24.0 mm
ISO 200

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