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Blattschneiderbiene (Megachile willughbiella), Bild 1 von 5

Blattschneiderbiene (Megachile willughbiella), Bild 1 von 5

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Dr.Thomas Frankenhauser


Premium (World), Regenstauf

Blattschneiderbiene (Megachile willughbiella), Bild 1 von 5

Seit drei Tagen sind bei uns im Garten wieder mal, wie im letzten Jahr, die Rosenblätter* ausgeschnitten . . .
An zwei verschiedenen Stellen sind es bis zu etwa 50 Löchern pro Quadratmeter. Da muß doch mal einer zu sehen sein - denn bei so vielen Flügen (einem pro Blattstück) sollte man doch wenigstens bei geduldigem Warten den Verursacher zumindest an- oder wegfliegen sehen.
Auch letztes Jahr habe ich umsonst versucht, den Übeltäter zu erwischen. Ich hatte mir schon überlegt, ob die Blattschneiderbienen nur nachts arbeiten; das ist aber nicht der Fall.
Warum so wenig von den Insekten zu sehen ist, zeigen die nächsten vier Bilder.
Die ovalen Ausschnitte sind bis 15, die fast runden bis etwa 8 mm groß. Die ersteren werden für den Bau der tonnenförmigen Brutzellen verwendet, die letzteren als Deckel und teilweise zum Abschluß der im Gang hintereinander aufgereihten Nistkammern nach außen.
Ob auch die kleinen runden Deckelchen für den Heimflug gefaltet werden (siehe Bilder 2-5!), weiß ich (noch) nicht. Werden sie (12.6.2013)!
Die Bienen scheinen ihre "Lieblingsblätter" zu haben: von vielen Rosenfiederblättern sind nur die "mittelreifen", ganz selten die ganz jungen ausgeschnitten; Die Biene versucht kurz, welche Blätter ihr "al dente" erscheinen, und fangt dann gleich mit dem Schneiden an, wobei sie sich für die Auswahl wenig Zeit läßt - und eben am liebsten die schon benutzten nimmt, die ja auch mit ihrem Muster von weitem auffallen. So gibt es ganz viele unbeschädigte Blätter und einige, die fast skelettiert erscheinen; von einem bis zu fünf Löcher pro Blatt sind hier zu finden gewesen. Von ganz jungen, noch hellgrünen Blättern fand ich an nur einem Fiederblatt mehrere Ausschnitte.

Garten in Düsseldorf-Garath, 8.6.2013

*An einer Stelle unmittelbar neben "befallenen" Rosenblättern ist auch ein Blatt des Kleinen Weidenröschens mehrfach ausgeschnitten - wohl von derselben Biene. - 13.6.2013:Nein, habe nachgelesen: offenbar die dritte Art im Garten: allerdings wahrscheinlich nicht M. lapponica, denn hier ist das Kleinblütige Weidenröschen (Epilobium parviflora) befallen.
((Ob sie sich "vertan" hat oder es ihr manchmal "egal" ist, ist mir nicht bekannt. Ansonsten sind in unserem Garten nur Rosenblätter angeschnitten. Die allerdings von zwei Arten; Fotos folgen. Diese hier hat bei länglichen zu runden Ausschnitten eine Größe von 14:8 mm, die zweite von 20:10. Vergleichsfotos folgen, ach vom Weidenröschen . . .))
Einige Arten nutzen verschiedene Pflanzen für den Nestbau . . .
An einem Rosenblatt fand ich begonnene Ausschnitte, die nicht beendet wurden; wahrscheinlich ist die Biene dort gestört worden; am selben Blatt war auch ein vollendeter Ausschnitt zu sehen. Das spricht gegen eine "Fehlentscheidung" bezüglich der Blatteignung. Die wird (siehe Fototexte!) ganz schnell getroffen, sodaß man kaum Zeit hat, es zu beobachten.

DIE AUFNAHME MEINES "SCHREIBTISCHES" VOM 6.7.2013 hat noch einige interessante Neuigkeiten über die Blattschneiderbienen im Garten zu bieten!

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Ordner Bien/Wesp/Hum/Ameis.
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Exif

Kamera Canon EOS 550D
Objektiv Sigma APO Macro 150mm f/2.8 EX DG HSM
Blende 13
Belichtungszeit 1/200
Brennweite 150.0 mm
ISO 200