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Anke M.


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Kommentare 3

  • Klaudia Und Stanislaw Winiarski 9. Dezember 2013, 15:53

    Wenn ich in Amelie Anke Merzbachs Bildband „Schmetterlingsflug“ blättere und all die so zart in Form und Farbe gestalteten Bilder weiblicher Körper betrachte und dann noch einmal zurückgehe auf die Titelseite und mein Auge den Schmetterling streift, dann wird mir klar, dass es Seelenbilder sind, die zwischen Unbewusstem und Bewusstem, zwischen Unsagbarem und Sagbarem vermitteln. Die Botschaften, die sie überbringen sind symbolischer Natur, daher vieldeutig und einer Entschlüsselung bedürftig. Es bleibt aber immer ein ungelöster Rest, ein letztes Geheimnis, das sich dem interpretatorischen Zugriff entzieht. Und gerade das macht diese Bilder so wertvoll und spannend. Es macht sie zu lebenden Wesen, zu denen wir eine Beziehung entwickeln können, wie zu den Symbolen selbst. Und diese haben ihre Geburtsstunde, ihr wandlungsreiches Leben, können aber auch sterben. Wenn ein Symbol in einer Kultur seine Bedeutung verliert, dann sterben mit ihm auch seine Bilder.

    Aber diese Bilder sind unsterblich, denn sie gründen in einer Symbolik, die auf die ewig schöpfende Lebenskraft zurückgreift. Sie wird seit der Antike durch die Gestalt eines beflügelten Jünglings personifiziert. Man sieht es ihm nicht an, dass er einer der ältesten Götter der griechischen Sage ist. Dem Chaos entsprungen, sorgt er dafür, dass eine Ordnung des Eros entsteht, indem sich Elementarverwandtes verbindet und vereint. Er ist die zeugende Urkraft, die ihre Pfeile in die Erde schießt und sie dadurch mit Leben füllt. Seiner Kraft bedurfte es auch, um die Götter des Olymps entstehen zu lassen. Er ist die Sehnsucht des Gespaltenen nach dem Ganzen, des Weiblichen und Männlichen nach dem Androgynen. Er ist der unsichtbare Geliebte, der das sterbliche Mädchen mit den Schmetterlingsflügeln unsterblich werden lässt.

    Den „Schmetterlingsflug“ bildet eine Reihe von Bildern, die das Motiv des weiblichen Körpers in einer lyrischen Weise evoziert, die in keine Kategorie der traditionellen Aktkunst passt. Ihnen haftet etwas Knabenhaftes an, so dass sie eine androgyne Schönheit ausstrahlen. Eine Schönheit, die dann entsteht, wenn sich Eros und Psyche vereinen. Aber auch die leidgeprüfte Psyche ist unter ihnen: die Unerfüllte, die Verlassene, die Zurückgewiesene, die sich Sehnende, die zu den Toten hinabsteigen muss, um ihre schwierigste Aufgabe zu bewältigen.

    Psyche der Schmetterling, Psyche der Seelenvogel! Eros der ewige Jüngling mit den goldenen Flügeln und dem Liebe erzeugenden Pfeil! Beiden begegnen wir in diesen schmerzhaft schönen Bildern von Amelie Anke Merzbach.

    So frage nun jemand, wo sich denn Eros in den Bilden verberge? Es sind doch nur weibliche Gestalten in ihrer schutzlosen Nacktheit vorhanden. Eros ist eine Kraft, die dem Weiblichen innewohnt im Gegensatz zum Logos, der das Männliche ausmacht.

    Klaudia Winiarska
  • MG Mariusz Grabowski 23. November 2013, 10:11

    Ein sehr schönes und starkes Portfolio,wirklich beeindruckend ! LG - M.G.
  • Rudolf Aloisius Wiese 23. November 2013, 9:37

    Und warum ist die Frau kopflos? Eine etwas doppeldeutige Bildschöpfung!!!!!!!!!!!!!

    ruwi

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