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" 88 "  Feige Gewalt

" 88 " Feige Gewalt

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" 88 " Feige Gewalt

Versuch, verbrecherische, feige Gewalt und deren Kontext graphisch umzusetzen. Ich habe ein Photo aus Plötzensee verwendet. Bei Interesse Erläuterung. Gruß.

Vgl. bitte

1933 - 1945
1933 - 1945
Peter Wolf v. Miriquidi-Staufen

Kommentare 10

  • K.Peter Meyer 3. September 2003, 17:01

    Interessant ist, das das Thumbnail, an meinem Bildschirm hier, die Intention viel deutlicher macht, bzw. das Verständnis leichter macht. Die "große" Version kann ich - bei 1024x768 - nämlich nicht in Gänze sehen.

    Ich finde das Bild gelungen.

    gruß kpm
  • Birgit Becker 31. August 2003, 14:01

    @Pawel, da ich nichts "gespielt" habe, fühlte ich mich auch nicht angegriffen, denn ich habe sowohl die braune Farbe als auch die Henkershaken als solche erkannt und die Bedeutung verstanden.
    Manchmal sollte man eben etwas länger hinschauen und nachdenken, bevor man drauflosschreibt.
    Alles Gute, Gruß Birgit
  • Peter Wolf v. Miriquidi-Staufen 31. August 2003, 12:20

    Pawel: in Ordnung, Anerkennung für Deine Antwort.

    Quelle: Lewandowski/Zeischegg "Visuelles Gestalten am Computer", Reinbek bei Hamburg 2002 (Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, ISBN 3 499 61213 5, 16,90 €), dort Seite 84. Ein Buch, das ich gerade durcharbeite, und bin begeistert, wieviel Inhalt für relativ günstigen Preis zu erwerben ist.

    Feigheit: bin gerade am Denken :-), wegen der übrigen Aufgaben kanns aber noch dauern, wenn Du einverstanden bist, melde ich mich später... Gruß und gute Wege.
  • Pawel Strzyzewski 31. August 2003, 3:44

    hi peter,

    danke, dass du dir zeit genommen und einiges klargestellt hast.
    ich gebe zu, dass es mich geärgert hat, dass andere deine arbeit offenbar verstanden haben und dir positives feedback geben konnten. meinen einleitenden satz hast du auf psychologischer ebene genau richtig gedeutet und nach längerem überlegen möchte ich mich auch dafür entschuldigen - das war nicht richtig von mir, anderen so etwas zu unterstellen. tut mir leid.

    nun zum eigentlichen bild:
    die "deutschen farben" habe ich falsch gedeutet, da ich das braun für missglücktes gold hielt - jetzt macht es sinn. die henkershaken habe ich ebenfalls nicht erkannt.
    bezüglichen der flächenaufteilung würdest du mir einen riesen gefallen tun, wenn du mir tatsächlich quellenangaben (lewandowski/zeischegg) liefern könntest, da ich immer wieder gerne über gestaltungstheorie lese (und lerne).
    zum thema feigheit finde ich aber immer noch, dass das bild selber - bis auf den titel - diese nicht rüberbringt; aber deiner erklärung nach soll feigheit an sich, beim betrachetn auch gar nicht suggeriert werden.

    kannst du mir vielleicht mit quellen zur gestalterischen darstellung von feigheit versorgen?

    beste grüße und nochmals entschuldigung an alle, denen ich mit meiner anmerkung auf den schlips getreten bin.

    pawel
  • Peter Wolf v. Miriquidi-Staufen 30. August 2003, 8:38

    Pawel: vorab: Du schreibst: "...anstatt jetzt hier "toll" und "ich bin so betroffen" zu spielen, bin ich einfach mal ehrlich:
    ich versteh die arbeit im ganzen einfach nicht....".

    Was soll das, bitte?

    Ich hoffe doch, daß Ehrlichkeit bei Dir die Regel ist, oder ist diese bei Dir nur ausnahmsweise vorkommend, so daß sie betont werden muß? Und Dein Nicht-Verstehen im Zusammenhang mit der behaupteten Ehrlichkeit kann als Unterstellung interpretiert werden, daß die anderen Anmerkungen unehrlich seien, dies wird durch die Verwendung von "spielen" verstärkt.

    Was soll das, Pawel, bitte? In einer Fortbildung zur Vernehmungstechnik lernte ich einmal, daß die unaufgeforderte Betonung der eigenen Ehrlichkeit häufig eben die tatsächlich vorhandene Unehrlichkeit verbergen solle, wobei die Unehrlichkeit in einer Täuschung über die Intention der Aussage bzw. deren Metainhalt liegen könne. Insoweit sind Deine zitierten Worte zumindest bedenklich mißverständlich gewählt.

    Insoweit eine Frage: weswegen schreibst Du nicht einfach: "ich verstehe das Bild nicht?" Ohne die Herabsetzung im ersten Relativsatz? Sollte in dieser der wahre Gehalt Deiner Anmerkung liegen? Eine Frage, keine Feststellung, beachten, ja, bitte? Im übrigen sind mir die bisherigen Kommentatoren durch ihre Mitarbeit hier in der FC bekannt, die schon viel länger dauerert als Deine Anwesenheit hier, und sie "spielen" sicher nicht. Du bemerkst sicherlich, daß dieser Satz Deiner Anmerkung mich verärgert hat. Sollte das alles "nicht so gemeint" gewesen sein, so stelle dies bitte richtig. Jedenfalls sind meine Bilder nicht dazu gedacht, in Anmerkungen andere herabzusetzen.

    Nun, Pawel, zum Bild: zum einen muß ein Titel nicht den Inhalt des Bildes beschreiben, er kann vielmehr als ein weiteres Element des Gesamtwerkes verwendet werden, um eine bestimmte Werksaussage zu definieren. So ist das hier bzgl.des "feige" konzipiert. Ich unterstelle, daß ich die Feigheit des nationalsozialistischen Terrors nicht gesondert begründen muß. Auch möchte ich besonders die heutige Erscheinungsform der nationalsozialistischen/rechten Gewalt einbeziehen, in den geschichtlichen Kontext stellen, die finale Konsequenz definieren, gestalterisch eben durch die flächige Anordnung der Haken, und unterstützt durch die die Betrachtungssituation der Trennungsbalken in der Hintergrundfarbe. Rechte Gewalt ist eben leider keine abgeschlossene Erscheinung, aber immer noch und deutlich wahrnehmbar feige. Die "88" dient auch diesem Gegenwartsbezug. Zum anderen, zur "Gewalt": das Motiv ist mE doch gewaltbetont, oder? Der Henkershaken dokumentiert die Gewalt in ihrer mörderischen Ausprägung; auch die Anordnung in der Fläche, rechts unten, ist nach Lewandowski/Zeischegg (bei Interesse genaue Quellenangabe) typisches Gestaltungsmittel zur Kommunikation von Gewalt. Ich füge hinzu: rechts unten auch notwendig, um auch nur ansatzweises Verherrlichen zu vermeiden. Und endlich: die Nationalfarben der Bundesrepublik (nicht der "ich sehe deutsche farben" , wie Du schreibst) sind schwarz-rot-gold, ich wählte schwarz-rot-braun, und veränderte die Tonwerte des rot, um es dunkler erscheinen zu lassen.

    Deine eingangs erbetene Richtigstellung bitte nicht als QM, diese benutze ich nur für private Kommunikation, sondern bitte hier.

    Nachsatz: hättest Du den ersten Teil Deiner Anmerkung weggelassen, und einfach die gestalterische Frage gestellt, hätte ich mich über diese gefreut, es als positive Kritik verstanden, deswegen bin ich ja auch hier, ich hätte einige kostbare Zeit gespart und meine Erwiderung deutlich kürzen können. Da Du dies nicht getan hast, bin ich verärgert.
  • Pawel Strzyzewski 30. August 2003, 3:21

    hi peter,
    anstatt jetzt hier "toll" und "ich bin so betroffen" zu spielen, bin ich einfach mal ehrlich:
    ich versteh die arbeit im ganzen einfach nicht.
    ich sehe die abgrenzungen, ich sehe deutsche farben... aber ich nehme keine feigheit oder gewalt wahr.
    ich würde mich sehr freuen, wenn du mir z.b. per message darüber erzählen könntest, weil ich schon seit längerem an einer grafischen umsetzung von feigheit arbeite und bis jetzt auf keinen grünen zweig gekommen bin.

    viele grüße,
    pawel
  • Susa Vonderlind 29. August 2003, 6:46

    durch das attribut "feige" beziehst du konkret stellung.
    das in verbindung mit dem bild (und seiner grafischen wirkung) finde ich ziemlich gelungen.. ja, ganz schön gelungen sogar.

    endlich mal nicht der methodische "huch, ich bin ja so betroffen-schmuh"..

    sehr gut!
  • Birgit Becker 29. August 2003, 1:25

    Vielen Dank für die Erläuterung.
    Solche Themen machen mich nachdenklich und sprachlos.Gute Idee und Umsetzung.
    LG Birgit
  • Peter Wolf v. Miriquidi-Staufen 29. August 2003, 1:14

    Genau, dafür soll der Titel stehen. Insgesamt ist die Arbeit eher eine Übung im graphischen Gestalten (Grundformen, Wirkung von Bildaufteilungen, Schwerpunktbildung im Bild und dessen Aussage), rechts unten soll Gewalt ausdrücken, ausgrenzend aus dem reinen Weiß, die Teilungsbalken sollen eine erkennbare Struktur bewirken, die FC-Farbe soll den Betrachter in dieser konkreten Betrachtung einbeziehen. Na ja, eben ein Versuch einer Übung. Gruß und Dank für Dein Interesse.
  • Philip K. 29. August 2003, 0:56

    Zunächst eine interessante Collage, beim letzten Viertel überkam mich ein unangenehmes Schaudern.
    Wie bist Du auf die Idee mit den weißen Feldern gekommen?
    Steht die "88" für die bekannte, leidige Neo-Nazi-Abkürzung?

    Grüße,
    Philip