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Über mich

Zentrales Interesse meiner künstlerischen Arbeit bilden Verfremdung und Entkontextualisierung sowie das Spielen mit Paradoxien und die Begegnung von real Gegebenem und Fiktion.

Die genannten Elemente sind für mich im Moment am schlüssigsten mit Hilfe digitaler Medien wie Bild- und Tonbearbeitung in Video- oder Fotomanipulation umsetzbar.

Als wesentlicher Bestandteil meiner Auseinandersetzung mit dem gesammelten Material zeichnet sich ein wiederkehrender Verlauf ab, in dem sich das Werk stark von seinem Ausgangspunkt löst und in mehreren transformativen Schritten zu etwas Neuem wird. Deutlich wird hierbei, dass es nicht nur um das Herausstellen der Eigenarten des Ausgangsmaterials an sich oder der Thematisierung dessen Inhalts, seien es Fotos oder Filmaufnahmen, geht. An dem Material demonstrieren sich ebenso meine Untersuchungen und Versuche bezüglich meiner gestalterischen Strategien und Interessen.

Die Technik, mit der ich vorgehe, besteht zum einen daraus, bewusste Entscheidungen zu treffen, auf die ich hinarbeite. Allerdings sind diese für mich eher als eine Ausrichtung zu verstehen denn als ein zu erreichendes Ziel. Im Arbeitsprozess selbst benutze ich oftmals die sich zufällig ergebenden Elemente, die immer wieder Veränderungen hineinbringen und neue Ideen und Möglichkeiten der Umsetzung aufzeigen. Somit erstellt sich das „Drehbuch“ meiner Arbeit zum großen Teil erst während des Tuns und befindet sich lange Zeit in einem sehr flexiblen Zustand. Bis zuletzt empfinde ich in den Arbeiten offene Stellen, die als Bestandteil dieser zu verstehen sind.

Konkret arbeite ich mit Farbveränderungen sowie gerne mit Überlagerungen und Überschichtung in Ton und Bild. In der Videoarbeit kommen Elemente der Décollage zum Einsatz. So enthebe ich das Ausgangsmaterial seinem eigentlichen Bezugsraum wodurch spannend irritative Momente entstehen .

Es ergeben sich neue Bild- und Klangräume, die als Anspruch an den Rezipienten verstanden werden können, sich auf fremde Wahrnehmungsqualitäten einzulassen, sowie mit eigenen Erwartungshaltungen zu brechen.

Ich verstehe den Wahrnehmungsvorgang des Betrachters hierbei als Teil des Werkes. Der Versuch, paradoxe, scheinbar sinnfreie Situationen und Abläufe zu einem Ganzen zusammenzuschließen, kann hierbei immer wieder neue Variationen eines Werkes erschaffen.

Es interessiert mich, immer wieder Bereiche unserer verbreiteten Normästhetik zu hinterfragen und Aspekte, die mich selbst alltäglich reizen können, künstlerisch zu inszenieren und somit auf ihren möglichen ästhetischen Gehalt zu untersuchen, beziehungsweise eine neue Perspektive auf diese zu eröffnen.

Letztlich möchte ich aber auch in diesem Fall die Offenheit behalten und vertrete die Ansicht, dass die Arbeiten auch ohne bewussten kognitiven Einsatz gut erfahrbar und wirksam sind in den Qualitäten von Farbe, Klang und Bewegung und den dadurch erzeugten Phänomenen.

Ich verstehe mein künstlerisches Schaffen als Akt des Suchens und Versuchens und bin immer wieder selbst überrascht, wie der Prozess sichtbar wird und sich in einem Ergebnis manifestiert.

mehr?

http://fluidicspace.de/

http://braunschweig-spiegel.de/index.php?option=com_content&view=article&id=2722%3A7-1-fragen-an-sara-reil&catid=89%3Akategorie-7-1-fragen-an&Itemid=234

Kommentare 1

  • Lucius Sombre 26. April 2013, 16:23

    Auch wenn meine eigenen Bildwelten deutlich anders aussehen: für mich ein sehr interessanter und schöner Text, präzise auf den Punkt gebracht, was doch der Sache nach gerade auf ein Sich-Öffnen hinausläuft. Und das gefällt mir besonders gut, dieses Vertrauen auf den Prozess, dessen Ergebnisse nicht schon feststehen; der Künstler nicht als souveränes Subjekt, sondern als jemand, der eher dem zuhört und zusieht, wohin das Material von sich aus will. Wünsche Dir sehr, dass Du Dir das bewahren kannst. Und für mich ist es ein kleiner Mutmacher...
    Herzliche Grüße
    Lucius
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