Das kann ich Dir auch nicht versprechen. Der Trick der extrem professionell ist, heißt manuelles Fokussieren und braucht jahrelanges Training und ein eingespieltes Team, nicht das YouTube übliche Herumgezappel. Außerdem ist der AF auch vom Licht und dem Objektiv abhängig. Bei Spielfilmproduktionen oder im Studio werden die Fokuswege teilweise mehrfach ausgemessen, festgelegt und erst mit Doubeln ausprobiert, bevor man die meist teuren echten Darsteller holt. Im Tagesschau-Studio sind übrigens Radargesteuerte Kamerakrane im Einsatz. Falls Du wissen willst, warum die Einrichtung 25 Millionen Euro gekostet hat.
Zitat: Sören Spieckermann 10.09.19, 14:02Zum zitierten Beitrag
Ein Bekannter hatte mit einer GH4 und RODE-Mic oben drauf ein Video aufgenommen, bei dem man immer ein leichtes knirschen im Hintergrund hörte. Er sagte dann, dass dies am AF liege ...wenn er dies nicht haben wolle, dann müsse er das Mic abnehmen und separat befestigen. Vermutlich meinst du das mit "leisem AF"?
Ein Bekannter hatte mit einer GH4 und RODE-Mic oben drauf ein Video aufgenommen, bei dem man immer ein leichtes knirschen im Hintergrund hörte. Er sagte dann, dass dies am AF liege ...wenn er dies nicht haben wolle, dann müsse er das Mic abnehmen und separat befestigen. Vermutlich meinst du das mit "leisem AF"?
Zitat: Stefan Bar. ² 10.09.19, 15:25Zum zitierten Beitrag
Krass - hätt ich nie gedacht, aber macht Sinn. Finde guten AF zu haben die grösste Herausforderung beim Filmen.
Heisst das, dass die GH5, 1DX und Sony a7iii etc. sich nicht viel schenken bei dem AF?
Grüsse
Krass - hätt ich nie gedacht, aber macht Sinn. Finde guten AF zu haben die grösste Herausforderung beim Filmen.
Heisst das, dass die GH5, 1DX und Sony a7iii etc. sich nicht viel schenken bei dem AF?
Grüsse
Ja, die Entkoppelung eines Mikrofons ist wichtig. Deshalb bei extrem professionellen Produktionen auch so gut wie nie auf der Kamera.
Es gibt eine eigene Job-Bezeichnung für den Schärfe(n)zieher, englisch focus puller. Das sind dann Spezialisten, wenn der normale Kameramann das nicht kann, aus welchen Gründen auch immer. Ich bräuchte so einen Spezi. Selbst mit dem schönsten und besten Arri-Equipment für zigzehntausende Euro hatte ich oftmals meine Probleme. Da ich es aber nicht vollends lernen, sondern nur mal das Gefühl bekommen musste, ist die Erkenntnis für mich ausreichend.
Zitat: null.null.klick 10.09.19, 15:37Zum zitierten Beitrag
Frag-/Lese lieber mal bei slashcam.de da sitzen mehr Videoten :-)
Frag-/Lese lieber mal bei slashcam.de da sitzen mehr Videoten :-)
Zitat: Stefan Bar. ² 10.09.19, 15:49Zum zitierten BeitragZitat: null.null.klick 10.09.19, 15:37Zum zitierten Beitrag
Frag-/Lese lieber mal bei slashcam.de da sitzen mehr Videoten :-)
Danke :)) mach ich!
Frag-/Lese lieber mal bei slashcam.de da sitzen mehr Videoten :-)
Danke :)) mach ich!
Autofokus und Filmen?
Nach meiner Erfahrung passt das nicht richtig zusammen, aber dazu ist die Antwort etwas umfassender.
Beim gestalteten Filmen geht es ja um Bewegung und das Erzählen von Geschichten. Ein Autofokus weiß ja nicht was du erzählen willst und nimmt entsprechend seiner Einstellungen das Schärfeziehen nach seinen Algorithmen vor. Vor allem kann sich dabei sehr viel bewegen, die Darsteller, die Kamera, der Hintergrund und so weiter. Nur was ist für die jeweilige Einstellung dabei wichtig im Fokus zu bleiben.
Dazu ein paar Beispiele zur Erläuterung
An diesen beiden Beispielen wird klar, warum für viele Situationen in einem Film der Autofokus nicht die gewünschten Ergebnisse liefern kann.
Die Lösung dafür ist ein sogenannter Follow Focus und nach einer kurzen Einweisung kann man diesen sogar als Einmannteam brauchbar einsetzen. Natürlich eröffnen sich dadurch Möglichkeiten, die tatsächlich durch einen Schärfeassistenten mit Erfahrung genutzt werden können. Es spricht aber nichts dagegen sich dem Thema zu nähern.
Nach meiner Erfahrung passt das nicht richtig zusammen, aber dazu ist die Antwort etwas umfassender.
Beim gestalteten Filmen geht es ja um Bewegung und das Erzählen von Geschichten. Ein Autofokus weiß ja nicht was du erzählen willst und nimmt entsprechend seiner Einstellungen das Schärfeziehen nach seinen Algorithmen vor. Vor allem kann sich dabei sehr viel bewegen, die Darsteller, die Kamera, der Hintergrund und so weiter. Nur was ist für die jeweilige Einstellung dabei wichtig im Fokus zu bleiben.
Dazu ein paar Beispiele zur Erläuterung
- Gespräch
zwei Personen sitzen sich an einem Tisch diagonal gegenüber. Man erkennt beide Gesichter. Im Verlauf der Diskussion wechselt die Schärfe zum jeweils redenden, bzw. zu dem Protagonisten der eine bedeutenden Gesichtsausdruck oder Geste macht.
- Laufen hinter Säulen
Die Kamera folgt seitwärts einem Laufenden Protagonisten. Im Vordergrund stehen Säulen. Hinter der fünften Säule steht eine Frau die den Protagonisten durch die Säule verdeckt beobachtet. Zuerst bleibt die Schärfe auf dem Protagonisten und wechselt dann zur Frau die ihn beobachtet, sobald sie ins Bild kommt.
An diesen beiden Beispielen wird klar, warum für viele Situationen in einem Film der Autofokus nicht die gewünschten Ergebnisse liefern kann.
Die Lösung dafür ist ein sogenannter Follow Focus und nach einer kurzen Einweisung kann man diesen sogar als Einmannteam brauchbar einsetzen. Natürlich eröffnen sich dadurch Möglichkeiten, die tatsächlich durch einen Schärfeassistenten mit Erfahrung genutzt werden können. Es spricht aber nichts dagegen sich dem Thema zu nähern.
Zitat: Markus Hack 14.09.19, 17:38Zum zitierten Beitrag
Danke - du hast das Thema wunderbar erklärt ...bis auf eine Kleinigkeit habe ich alles gut verstehen können. Meint Follow Focus, dass man die Aufgabe des "focus puller" also anhand der Geschichte "vorprogrammiert" und dann auch ohne die Hilfsperson klarkommt?
Merci
Danke - du hast das Thema wunderbar erklärt ...bis auf eine Kleinigkeit habe ich alles gut verstehen können. Meint Follow Focus, dass man die Aufgabe des "focus puller" also anhand der Geschichte "vorprogrammiert" und dann auch ohne die Hilfsperson klarkommt?
Merci
Wenn der AF für Dich so wichtig ist, dann kommst Du um eine
aktuelle Canon mit Dual Pixel AF nicht herum.
Mit SloMo 120fps wäre das die EOS R, für professionellere Dinge
landest Du bei der Cine-Serie (Canon C200, C300) - dann aber
gleich deutlich teurer.
Gimbal für die EOS R: https://www.nefal.tv/de/dji-ronin-sc-pro-combo-12936
Der passende Gimbal für die Cine-Serie wäre dann der Ronin S: https://www.nefal.tv/de/dji-ronin-s-11777
Ein passendes Stativ (für beide Varianten) wäre das hier:
https://www.nefal.tv/de/benro-a373fbs8- ... -head-6681
Oder in Carbon: https://www.nefal.tv/de/benro-c373fbs8- ... -head-6702
Mit dem Eindruck, den Du hier machst, würde ich zur EOS R mit aktuellen RF-Objektiven raten.
Über kurz oder lang wird es auch Cine-Kameras von Canon mit RF-Mount geben,
und an der R kannst Du mit Adapter dann so ziemlich alles was man sich wünschen
kann adaptieren.
Der größte Vorteil liegt in der Möglichkeit den EF-RF Mount Adapter mit
eingebautem Vari-ND-Filter zu verwenden. Das erlaubt auch bei praller
Sonne beim Filmen nicht nur mit f22 oder zu kurzen Verschlusszeiten
arbeiten zu müssen.
aktuelle Canon mit Dual Pixel AF nicht herum.
Mit SloMo 120fps wäre das die EOS R, für professionellere Dinge
landest Du bei der Cine-Serie (Canon C200, C300) - dann aber
gleich deutlich teurer.
Gimbal für die EOS R: https://www.nefal.tv/de/dji-ronin-sc-pro-combo-12936
Der passende Gimbal für die Cine-Serie wäre dann der Ronin S: https://www.nefal.tv/de/dji-ronin-s-11777
Ein passendes Stativ (für beide Varianten) wäre das hier:
https://www.nefal.tv/de/benro-a373fbs8- ... -head-6681
Oder in Carbon: https://www.nefal.tv/de/benro-c373fbs8- ... -head-6702
Mit dem Eindruck, den Du hier machst, würde ich zur EOS R mit aktuellen RF-Objektiven raten.
Über kurz oder lang wird es auch Cine-Kameras von Canon mit RF-Mount geben,
und an der R kannst Du mit Adapter dann so ziemlich alles was man sich wünschen
kann adaptieren.
Der größte Vorteil liegt in der Möglichkeit den EF-RF Mount Adapter mit
eingebautem Vari-ND-Filter zu verwenden. Das erlaubt auch bei praller
Sonne beim Filmen nicht nur mit f22 oder zu kurzen Verschlusszeiten
arbeiten zu müssen.
Zitat: null.null.klick 16.09.19, 14:37Zum zitierten BeitragZitat:
Meint Follow Focus, dass man die Aufgabe des "focus puller" also anhand der Geschichte "vorprogrammiert" und dann auch ohne die Hilfsperson klarkommt?
Nein, das bedeutet daß Du manuell fokussierst - nur eben nicht
an der Kamera selbst, sondern an einem externen Rad.
Moderne Gimbals haben das am Handgriff und steuern die
Kamera über USB-Kabel an, versorgen sie dabei oft gleich
noch mit Strom.
Und bei der EOS R kannst Du die beschriebenen Szenarien
hervorragend mit dem Touch AF auf dem Touchscreen bedienen.
Du kannst sogar einstellen wie schnell der Fokus verlagert
werden soll. Nötigenfalls kann sogar ein Helfer auf dem
Smartphone im laufenden Betrieb per App den Fokus für
Dich setzen.
Meint Follow Focus, dass man die Aufgabe des "focus puller" also anhand der Geschichte "vorprogrammiert" und dann auch ohne die Hilfsperson klarkommt?
Nein, das bedeutet daß Du manuell fokussierst - nur eben nicht
an der Kamera selbst, sondern an einem externen Rad.
Moderne Gimbals haben das am Handgriff und steuern die
Kamera über USB-Kabel an, versorgen sie dabei oft gleich
noch mit Strom.
Und bei der EOS R kannst Du die beschriebenen Szenarien
hervorragend mit dem Touch AF auf dem Touchscreen bedienen.
Du kannst sogar einstellen wie schnell der Fokus verlagert
werden soll. Nötigenfalls kann sogar ein Helfer auf dem
Smartphone im laufenden Betrieb per App den Fokus für
Dich setzen.
Zitat: Visual Pursuit 19.09.19, 09:38Zum zitierten Beitrag
Die EOS R hat aber kein 4k und so viel ich gehört habe schaltet im HD-Modus die AF-Funktion aus. Dies würde wiederum für eine Canon 1Dx oder eben die Cine-Serie sprechen, oder?
Die EOS R hat aber kein 4k und so viel ich gehört habe schaltet im HD-Modus die AF-Funktion aus. Dies würde wiederum für eine Canon 1Dx oder eben die Cine-Serie sprechen, oder?
Zum Thema Focus-Puller
Die Geschichte gibt die Schärfepunkte vor und deren Verlagerung. An einem mechanischen Follow-Focus kann man Markierungen setzen, zum Teil auch harte Stoppunkte (hard stops). Das funktioniert tatsächlich auch beim Einmannteam.
Wie oben beschrieben gibt es dafür mittlerweile auch elektronische Möglichkeiten. Was man da letztendlich nutzt ist auch ein bisschen Geschmackssache und/oder geübte Praxis.
Die Geschichte gibt die Schärfepunkte vor und deren Verlagerung. An einem mechanischen Follow-Focus kann man Markierungen setzen, zum Teil auch harte Stoppunkte (hard stops). Das funktioniert tatsächlich auch beim Einmannteam.
Wie oben beschrieben gibt es dafür mittlerweile auch elektronische Möglichkeiten. Was man da letztendlich nutzt ist auch ein bisschen Geschmackssache und/oder geübte Praxis.
Zitat: null.null.klick 20.09.19, 07:38Zum zitierten Beitrag
Die Mehrzahl aller Videos wird auf mobilen Handgeräten oder
Full HD Displays betrachtet. 4k ist keinesfalls zwingend nötig.
Die Mehrzahl aller Videos wird auf mobilen Handgeräten oder
Full HD Displays betrachtet. 4k ist keinesfalls zwingend nötig.
ARD und ZDF senden in 720p.
Ich rate derzeit dringend davon ab, in 4K produzieren zu wollen. Es sei denn, Geld spielt überhaupt keine (!) Rolle und es gibt ein Team, das weiß, was es tut. Lieber ein in allen Bereichen gut produziertes Full-HD-Material als ein 4K-Material, dass wegen Geld- und Know-how-Mängel mäßig aussieht. Full-HD in 1080p lässt sich von den allermeisten 4K-Fernsehern, AV-Receivern, etc. gut hochskalieren. Ich frage mich, was denn überhaupt produziert werden soll? Beispielsweise ein Rezo-Video rechtfertigt ja nicht den Aufwand. Da tut’s ein aktuelles iPhone mit externem Mikro.
Ich rate derzeit dringend davon ab, in 4K produzieren zu wollen. Es sei denn, Geld spielt überhaupt keine (!) Rolle und es gibt ein Team, das weiß, was es tut. Lieber ein in allen Bereichen gut produziertes Full-HD-Material als ein 4K-Material, dass wegen Geld- und Know-how-Mängel mäßig aussieht. Full-HD in 1080p lässt sich von den allermeisten 4K-Fernsehern, AV-Receivern, etc. gut hochskalieren. Ich frage mich, was denn überhaupt produziert werden soll? Beispielsweise ein Rezo-Video rechtfertigt ja nicht den Aufwand. Da tut’s ein aktuelles iPhone mit externem Mikro.