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Josef Heeb


Premium (Pro), Ruggell

Turbahötta II

im Ruggeller Riet.

In den östlichen Teilen des Ruggeller Rietes hatte das Torfstechen eine lange Tradition, da die Gemeinde wenig Wald besass und das Brennholz kanpp war. Es dürfte als zusätzliche landwirtschaftliche Nutzungsform im 18. Jahrhundert hinzugekommen und vor allem im 19. Jahrhundert von grosser Bedeutung gewesen sein. Während des 2. Weltkireges erfuhr das Torfstechen wegen Mangel an Heizmaterial eine Wiedergeburt. Das „Turbenstechen“ hatte im Jahrelauf vieler Familien ihren festen Platz: Im Frühjahr wurden die „Turben“ (= Torfstücke von rund 30 Zentimeter Länge), auch „Schollen“ genannt, abgestochen, und den Sommer über liess man sie im Freien oder in den luftdurchlässigen Torfhütten trocknen. Im Herbst holte man sie nach Hause, und im Winter wurden sie im Kachelofen und im Hozherd verfeuert. Was nicht für die eigene Ofenheizung benötigt wurde, verkaufte man an Leute, die kein eigenes Grundstück mit Torfvorkommen besassen oder gelangte nach Nendeln in die „Turbi2, wo das Material zu Torfmull ausgemahlen wurden. Als in der Nachkriegszeit die landwirtschafltiche Intensivierung zunahm, ging das individuell betriebene Torfstechen langsam zurück. Mangels Verwendungszweck zerfielen die Torfhütten, und die Parzellen verbuschten nach und nach. Von den 100 Riethütten des Jahres 1947 im ‚Ruggeller und Schellenberger Riet‘ sind 1980 nur noch 10 verblieben, deren eine wieder aufgebaut wurde, um darin die landeseigenen Pflegegeräte unterzubringen. Der letzte Torfstecher im ‚Ruggeller Riet‘ war Ernst Oehry aus Ruggell, wohnhaft in Nofels, Vorarlberg/A, der erst 1992 sein Handwerk niederlegte.

Kommentare 11

  • Bernd Rennhak 18. März 2007, 11:50

    Sehr schöne SW Komposition mit fein abgestuften Tönen, die bei Holzmotiven so herrlich wirken. Gewinnt haushoch gegen die Farbversion.
    Gruß Bernd
  • Manfred 28. August 2006, 0:04

    Schön diese Grautöne! Motiv sehr ansprechend, die handwerkliche Bearbeitung läßt keine Wünsche offen.

    LG Manfred
  • Manu Ka 12. August 2006, 5:01

    Diese alten Hütten haben was...wieder sehr schön fotografiert von Dir !
    LG
    Manu
  • Helga Und Manfred Wolters 11. August 2006, 12:02

    lieber josef,

    zu erst einmal ein danke für die lesenswerte information.

    die von wind und wetter gegerbten bretter der hütten, die du bildwirksam hier in s/w zeigst (mit gut abgestuften grauwerten), können sich viel "erzählen".

    liebe grüße von uns, helga
  • Sanne W. 9. August 2006, 8:59

    Danke für die Info,
    und da hier grade eine Abstimmung in Gang kommt:
    ich mag Nr. 2 lieber!
    Aber schön sind sie beide!
    LG
    Susanne
  • R.G. K. 9. August 2006, 8:45

    Sehr interessante Info und die Hütte ist auch sehr schön s/w portraitiert.
    mfg.rgk.
  • Bertram Schnase 8. August 2006, 23:13

    Auch ein sehr schönes SW Bild mit feiner Hindergrundinformation zum Torfstechen.
    VG Bertram
  • Harald Andres Schmid 8. August 2006, 22:56

    Sehr schön, wie Du die Möglichkeiten der Schwarzweisstechnik einsetzt.
    Wie hast Du das gemacht?
    Die einzelnen Farbkanäle genutzt, für die Grauwerte?
    Lieben Gruss, Harald Andres
  • Beate Und Edmund Salomon 8. August 2006, 22:52

    Auch sehr schön die Aufnahme. Den Hütten sieht man ihr Alter an, aber tolle Motive sind es auf jeden Fall.
    Gruß Edmund
  • Klaus Buhles 8. August 2006, 21:39

    Auch das SW vom Feinsten, das Erste gefällt mir allerdings einen kleinen Tick besser :-)
    LG - Klaus
  • DHZ 8. August 2006, 21:32

    mit samt der umfangreichen Information Klasse...
    BG Daniel

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