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Tor zur Hölle

Der große Pfad hat keine Tore. Tausende von Wegen führen zu ihm. Wenn einer durch dieses torlose Tor geht, so wandert er frei zwischen Himmel und Erde.
Ekai, genannt Mumon, 1183-1260

Kommentare 10

  • Dame Eda 13. Januar 2010, 18:58

    Wolfgang, ich bin zufällig über ein altes Bild von mir gestolpert - und ich musste unweigerlich an Lewis Batz' Aufnahme denken.
    Ist sicher nochmal was anderes, aber es hat zweifellos einen sehr "reduzierten" Formalismus, und ich glaube dass jeder - oder wenigstens fast jeder - das Bild bzw. den Formalismus irgendwo "versteht", obwohl sich das Bild vermutlich in fast jede beliebige Richtung "ausdeuten" liesse.

    Ich hab' das Bild natürlich hochgeladen:
    \.
    \.
    Dame Eda

  • Dame Eda 13. Januar 2010, 10:18

    P.:S:
    Am einfachsten gehst du einfach auf meine Homepage
    www.markus-schopfer.ch (Link ist auch auf meinem Profil), dort gibt's einen Mail-Button.
  • Dame Eda 13. Januar 2010, 10:15

    Klasse Wolfgang, ich hab' mir ganz ähnliche Gedanken gemacht.

    Das Bild im Link besticht (mich) dadurch, dass ihm eine erkennbare, aber dennoch nicht streng vorgegebene Form oder ein "Formalismus" zugrunde liegt.
    Man spürt (oder glaubt?) dass der Bildaufbau haargenau so sein müsse und strengen (einfachen?) Regeln gehorche, die man irgendwie zu verstehen meint und doch nicht kennt. Hat für mich eine ganz eigenartige Faszination...

    Bei meinem Bild merkt man wohl eher, dass ihm überhaupt kein "Kopf"-Plan zugrunde lag.
    Ich hab's auch nicht beschnitten. Bin zwar ein bisschen in Versuchung geraten, es ein bisschen zu entzerren und einen "interessanten" Ausschnitt zu wählen, aber irgendwie hat das alles nicht so richtig "gestimmt" für mich - und es lief ja auch meiner Intention zuwider das Bild nicht mit dem "Kopf" zu machen und irgendwelche persönlichen Gefühle, meinen Geschmack oder "tradierte" formal-ästhetische Vorstellungen oder Regeln hineinzustecken.

    Ich schick' dir eine mail, dann kannst Du mir deine Bearbeitung zurückschicken.

    Danke Dir für das Interesse - und entschuldige dass ich vom Lesen abgehalten habe. Nichts für ungut ;-)
  • Dame Eda 12. Januar 2010, 21:28

    Wolfgang, ich bin da auf was gestossen, was nach meinem Gefühl in diese Richtug geht. Nur noch viel konsequenter, noch stärker reduziert und formalisiert:
    http://www.geh.org/ar/strip87/htmlsrc2/m197200150020_ful.html#topofimage

  • Dame Eda 12. Januar 2010, 9:42

    Nein Wolfgang, du bist genau der Richtige für solche Einsichten - jemand mit ausreichend "Bodenhaftung", wenn du verstehst was ich meine.

    Ehrlich, ich fand deine Bemerkungen wirklich interessant und das Feedback war mir auch wichtig.
    Macht Spass,sich auch mal über etwas "verrücktere" Fotos mit Verstand unterhalten zu können.
  • Dame Eda 11. Januar 2010, 20:58

    Danke Wolfgang, der Begriff "Dekonstruktion" kam mir auch in den Sinn.

    Stimmt schon, das andere Höllentor-Bild ist eindeutig "richtige" bzw. "traditionelle" Fotografie, wenn auch keine herausragende.
    Ich würde der Fotografie auch nie diesen "Sinn" und diese Bedeutung absprechen wollen - aber das eine schliesst das andere ja nicht aus. Irgendwie hat dieses "rein Formale" für mich schon eine gewisse Anziehungskraft - das weckt wohl auch irgendwo mein mathematisches Interesse...
  • Dame Eda 11. Januar 2010, 18:08

    @Wolfgang
    Danke für deine ausführlichen Gedanken zu dem Bild.

    Es stimmt, wenn ich anfange zu interpretieren, dann habe ich auch schnell das Gefühl, dass das Bild mit Symbolismen und Anspielungen überfrachtet ist. Das interessante ist, dass ich nichts von alledem bei der Aufnahme im Sinn hatte, ich habe mich im Gegenteil bemüht nichts im Bild speziell "hervorzuheben" oder irgendwas damit "auszusagen", geschweige denn irgendwelche Symbolismen hineinzubringen. Ich habe versucht, nur rein "grafisch" und ohne "Objektbezug" sozusagen meinen Blick frei wandern zu lassen und einen ruhigen, (inhalts)leeren, und möglichst "emotionslosen" und "stillen" Ausschnitt, in dem mein Geist sozusagen ungestört "ruhen" kann, zu suchen und zu fotografieren. Ich habe versucht ganz "Auge" zu sein und ohne jede Regel oder Vor-Beurteilung bzw. Vorverurteilung zu fotografieren.

    Es ist sicher richtig, dass viele Bilder über die emotionale Wirkung "funktionieren".
    Das liegt sicher auch daran, dass ein Teil unseres Sehnervs noch vor dem Sehzentrum direkt ins "Emotionszentrum" des Gehirns abzweigt. Deswegen können wir uns der Wirkung solcher Bilder nicht entziehen:
    Ein Lächeln von Emma
    Ein Lächeln von Emma
    Dame Eda


    selbst wenn uns diese Art von Fotografie an sich kalt lässt.

    Aber ich denke nicht, dass man das von "der Fotografie" oder den Fotografen "fordern" sollte dass Fotos immer auf den ersten Blick Emotionen hervorrufen sollen.
    Irgendwie tun sie das ja sowieso; auch mein Bild ruft ja offensichtlich eine gewisse Irritation hervor und vermittelt zumindest dir einen depressiven Eindruck. Bei mir erzeugt das Bild übrigens nur sehr wenig depressive Gefühle, ganz im Gegenteil.

    Es freut mich, dass Du dich mit dem Bild wirklich befasst hast und ich freue mich auch, dass es dich irgendwie verwirrt und irritiert, dir keinen Haltepunkt bietet, keine rechte "Spannung" aufkommt. Genau das war von mir beabsichtigt. Vielleicht macht es das auch einfach zu einem langweiligen Bild, das kann ich schon nachvollziehen und akzeptieren.
  • Dame Eda 11. Januar 2010, 14:02

    @Wolfgang
    *lach* Womöglich hast du recht, aber die in der Astrofotografie lege ich momentan sowieso eine kleine (Zwangs)Pause ein.

    Aber mal ganz im Ernst, Was mir an dem Bild unter anderem so gefällt ist, dass es einerseits einen (für mich) recht interessanten rein grafischen Aspekt besitzt, der sich zeigt, wenn man überhaupt nichts hineinzuinterpretieren versucht.

    Und auf der anderen Seite ist das Bild aber auch extrem Symbolbeladen:
    Links das Höllentor von Auguste Rodin
    Betrachtungen zur Kunst
    Betrachtungen zur Kunst
    Dame Eda

    Ist das ganz rechts, wo sich auch ein Kreuz zeigt, vielleicht das "göttliche Licht"? Und was ist das für ein Seitenraum in dem gerade eine geisterhafte Gestalt unter dem Keuz (eine "schwarze Seele" vielleicht?) sich dort auf diese Seitentür zubewegt?
    Und was bedeutet der Hahn und darunter im Schnee das Yin-Yang-Symbol? Das könnte zum Beispiel was mit "Reinigung" (Fegefeuer?) oder "Klarheit" zu tun haben. Und was ist mit dem Blitzableiter? Ist er vielleicht ein Symbol für die Verbindung von Himmel und Erde, von Leben und Tod? Zum Beispiel wenn man "um die Ecke gebracht" wird?

    Vielleicht muss man auch einfach ein bisschen "um die Ecke denken" um sich das Bild zu erschliessen?

    Womöglich ist es auch einfach nichtssagend oder viel zu vielsagend. Kann sein dass mich auch gerade das so fasziniert, dass es beides sein kann und - wenigstens für mich - auch unter beiden Aspekten irgendwie "interessant" ist.
    Ich möchte es gar nicht in die eine oder andere Richtung ausgelegt oder "richtig verstanden" haben...

    Hört sich das irgendwie verrückt an oder ist das vielleicht ein bisschen nachvollziehbar?
  • Dame Eda 10. Januar 2010, 15:07

    @Romana
    Zu interpretierend und subjektiv wofür?

    Es wird hier niemand gezwungen, irgendwas hineinzuinterpretieren, aber es ist natürlich auch nicht verboten.

    Wenn Du magst, kannst Du deine Interpretation auch gerne mitteilen.
  • Romana T. 10. Januar 2010, 14:49

    Wenn ich die ganze Sache so irgendwie verstanden habe ;-) ist das hier schon wieder zu interpretierend und subjektiv. Aber ich kann mich auch völlig irren. ;-o))