Schlupf der Frühen Adonislibelle, Gartenteich Düsseldorf, 1.5.2012 - IV -

Schlupf der Frühen Adonislibelle, Gartenteich Düsseldorf, 1.5.2012 - IV -

-- Minute 23 nach dem Verlassen des Wassers --
Hier sieht man gut, wo die Mündungen der zwei Haupttracheen (Atemröhren) des Brustkorbs sich befinden - nämlich an den Stellen, wo jetzt noch oben die weißen Negativabgüsse von deren Innenhäuten nach der Häutung festsitzen. Die untere Öffnung bezeichnet man als Metastigma.
Stigmen sind die Atemöffnungen der Insekten, die wir zum Beispiel als kleine Löcher entlang einer Raupe sehen können.
Die weißen Schnüre sind vor dem Abreißen noch stramm gespannt.
Die leider nicht durchgängig scharfe Aufnahme zeigt aber noch etwas Besonderes: die aus dem Inhalt der vorschnelleren Zangen (hier sofort am Zweig sichtbar, die Zähnchen verbleiben an der Exuvie) der Libellenlarve gebildeten Mundteile der neugeborenen Libelle sind noch geöffnet, sie passen erst nach einiger zeit zusammen und schließen sich, wenn das Gewebe nicht mehr so geschwollen ist.
Bei den Libellen wird während der frühen Entwicklung das wohl für die Weichheit des Gewebes notwendige Wasser nach Fertigstellung der äußeren Form in Tropfen ausgeschieden. Hier bei dieser Kleinlibelle konnte ich es nicht beobachten; entweder habe ich nicht darauf geachtet, oder die Tröpfchen sind zu klein. Bei Großlibellen entsprechen sie der Größe eines "normalen" Wassertropfens von ca. 30 Mikroliter (etwa 30 Tropfen entsprechen einem Milliliter = Kubikzentimeter).