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ruderninvenedig


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San Moisè

Das Museum ist noch geschlossen.

Kommentare 3

  • Hannes Gensfleisch 1. September 2017, 12:34

    Oft wünsch' ich mir, Napoleon hätte hier nicht Hand angelegt.
    Obwohl, wie sagen die Solinger: Et hätt' uch schlimmer kumme könne.
    • ruderninvenedig 2. September 2017, 0:37

      Das ist immer schwierig, bei mir einen Kommentar zu schreiben. Ich widerspreche ja grundsätzlich. Was natürlich auch die Gefahr birgt, daß ich da auch leicht auf den Leim gehe.
      Die Frage, was gut und was schlecht, schön und grässlich ist, ist ja eine komplizierte. Vor allem, wenn man Stadtgestaltung betrachtet.
      Aber zunächst ist es doch ganz sicher sehr interessant, was "Napoleon", also seine politischen Statthalter und deren Architekten, hier schaffen. Da wird ganz heftig modernisiert. Mit völlig veralteten Formen.
      Im XII Jh. wurde die Piazza verdoppelt und die Kirche San Geminiano, die die Piazza etwa in der heutigen Mitte abschloß wurde abgebrochen und eine neue San Geminiano an das neue Ende der Piazza gebaut. Ende 15. Jh. folgten die Alten Prokuratien, Anfang 16. Jh. die Neuen Prokuratien. "Die Franzosen" haben dann diesen etwas heterogenen Zustand beseitigt und das Ganze vereinheitlicht. Die Kirche wurde abgebrochen. Wenn ich es richtig verstanden habe, bekam die Gemeinde als Ersatz die klassizistische Kirche San Maurizio. Der neue Flügel zwischen Alten und Neuen Prokuratien nahm die Formen von Sansovino aus dem 16. Jh. auf, immerhin 300 Jahre alt und nicht wirklich auf der Höhe der Zeit. Obendrauf setzen sie aber eine Attika, die zwar die Proportionen massiv verändern, aber trotz der Höhe eher dezent ist und die Achsen der Architektur brav respektiert. Im Grunde genommen ist das Aneignung durch Immitation. Wobei natürlich die "römische" Architektur von Sansovino immitiert wird und mit der Attika und den Figuren der Verweis auf Rom noch deutlicher wird. Die Franzosen zeigen sich als Sieger und mit dem Romverweis wird Kaiser Napoleon gehuldigt. Aber stilvoll, dezent und mit römischen Formen, die die Venezianer längst als die ihren ansehen. Immerhin ist dieser Flügel der kaiserliche Palast. Aber ohne eine "französische" Fassade (z.B. wie in Compiegne). Erst innen wird es modern: Der schönste Ballsaal des frühen 19. Jh. ist in Venedig und obwohl ich lieber runde Treppen mag ist meine Lieblingstreppe eckig und genau hinter dieser Fassade.

      Es hätte in der Tat schlimmer kommen können.
      Das wollte ich eigentlich alles gar nicht schreiben.
      Das Bild ist eigentlich Teil eines Diptychons.
    • Hannes Gensfleisch 2. September 2017, 0:56

      Na, da sind wir uns doch wieder
      ziemlich einig im Ergebnis. Google sagt:
      Avrebbe potuto essere peggio.

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Objektiv AF-S Nikkor 70-200mm f/4G ED VR
Blende 18
Belichtungszeit 1/500
Brennweite 200.0 mm
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