oh ...

oh ...

Tagebuchauszug.

Dieses Lied. Dieses verdammte Lied.
ich hab nicht aufgepasst, nicht gleich weggeschaltet, wie sonst.
Und da ist es plötzlich, wie eine klaffende Wunde, die nie verheilt ist.
Ich habe keine Zeile vergessen, kein Gefühl, das ich damit verbinde.
Das Loch, das ich dachte gefüllt zu haben, zieht mich zu Boden
und reißt mich in einen Abgrund den ich selbst geschaffen habe.
Ich spüre die Kälte, die sich angesammelt hat in mir.
So deutlich. Ich bin so kalt geworden.
Ich kaure auf dem Boden und weine. Bestimmt drei Minuten lang.
Ich schluchze in den Teppich.
Und dann noch dieses Lied. Wie kommt das? Ich habe seit einem Jahr nicht mehr geweint - wieso jetzt?
Vielleicht war der Abrgund doch nicht so tief, in den ich dich versenkt hatte.
Du hast so viel mitgenommen - Lieder, Filme, Erinnerungen, all das hast du mitgenommen.
Alles ist so kalt geworden. ICH bin so kalt geworden.
Und dann höre ich dieses Lied und spüre die heißen Tränen auf meiner Haut.

Zum Kotzen.