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Nr. 37 in Wollersheim

Nr. 37 in Wollersheim

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anne47


Premium (World), Köln

Nr. 37 in Wollersheim

in memoriam Juliane u. Karoline Kamp
in memoriam Juliane u. Karoline Kamp
anne47

In diesem Haus wohnte die jüdische Familie Kamp mit ihren Töchtern Juliane und Karoline und dem Sohn Josef. Der Vater betrieb eine Metzgerei und genaß vor 1933 hohes Ansehen im Ort aufgrund seines sozialen Einsatzes für Bedürftige. Nach 1933 wurde die Familie denunziert und das Geschäft boykottiert, sodass er es zur Arisierung freigeben musste.
Anfängliche Unterstützung seitens der Dorfbewohner blieb irgendwann aus.
Während Vater und Sohn flüchten konnte, wurden die beiden Töchter später deportiert und sind im KZ gestorben.

http://www.geschichtsverein-wollersheim.de/pdf/facharbeit_siebertz_2008.pdf
https://de.wikipedia.org/wiki/Wollersheim

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Am 14. Dezember 1890 wurde er gegründet:

Der Verein zur Abwehr des Antisemitismus („Abwehrverein“) wurde von liberal und humanistisch gesinnten Bürgern 1890 im Deutschen Kaiserreich gegründet, um der wachsenden Judenfeindlichkeit (Antisemitismus) öffentlich entgegenzutreten. Der Verein wurde 1933 aufgelöst.

Im Verein traten Christen und Juden gegen die antisemitische Propaganda auf. Zu den 14.000 – 20.000 Mitgliedern gehörten u.a. der Historiker Theodor Mommsen, der Industrielle Robert Bosch, später der Schriftsteller Heinrich Mann.
In seinen Publikationen berichtete der Verein über antisemitische Vorfälle, so z. B. auch zur Konitzer Mordaffäre, bei der die mittelalterliche Ritualmordlegende wieder neu belebt wurde, und versuchte, die Behauptungen der Antisemiten argumentativ als haltlos und hetzerisch zu entlarven. Allerdings musste der Mitinitiator des Vereins Theodor Mommsen schon 1894 resigniert feststellen, dass den Antisemiten mit Vernunftargumenten nicht beizukommen war:
"(---)... Es ist alles umsonst. Was ich Ihnen sagen könnte, was man überhaupt in dieser Sache sagen kann, das sind doch immer nur Gründe, logische und sittliche Argumente. Darauf hört doch kein Antisemit. Die hören nur auf den eigenen Haß und den eigenen Neid, auf die schändlichen Instinkte. Alles andere ist ihnen gleich.“
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Ein Verein mit dem Namen „konsequent e.V. - Verein zur Abwehr des Antisemitismus“ wurde am 29. Januar 2020 in Stuttgart gegründet, um an die alte Tradition anzuknüpfen. Die Vereinsgründung hat in den Empfangsräumen der Landtagspräsidentin stattgefunden.

„Aus der Mitte der Gesellschaft muss dagegen gehalten werden. Jede antisemitische Äußerung oder Tat ist
ein Angriff auf unsere Demokratie. Wir müssen sagen: Es reicht!“, sagte der Initiator Guido Rebstock.

https://de.wikipedia.org/wiki/Verein_zur_Abwehr_des_Antisemitismus

Kommentare 4

  • Rubie 15. Dezember 2020, 19:26

    Leider wird auch Heute nicht genug darauf geachtet und dann heißt es wieder wie konnte so etwas passieren. Man zeigt mehr Interesse daran die Menschen vom  Fleischessen abzubringen und nach Möglichkeit Vegan zu essen.Das aber auch alles das zu Gesundheitsschäden führt bedenkt keiner Woher kommen denn neuerdings die vielen Allergien :LGRubie
  • Fotobock 14. Dezember 2020, 17:03

    Eine schlimme Zeit, das darf nie mehr passieren und hat viele Familien betroffen damals und leider heute auch noch. lg Barbara
    • anne47 14. Dezember 2020, 17:11

      heute wieder vermehrt...das darf man nicht zulassen
    • smokeonthewater 14. Dezember 2020, 23:17

      Traurig, sowohl die Vergangenheit als auch die Gegenwart. Statt durchzugreifen rollt man Neonazis, Reichsbürger und Querdenkern den demokratischen Teppich der Meinungsfreiheit aus. Jüdische Mitbürger fühlen sich immer weniger sicher. Die Synagogen und Schulen müssen nach wie vor geschützt werden.
      Liebe Adventsgrüße
      Dieter