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Roland . Krüger


Premium (World), Meist nie zu Hause

Luisium

Das Schloss Luisium


Ein privates Refugium für die Fürstin
Der klassizistische Landsitz der Fürstin Louise von Anhalt-Dessau erscheint heute als die idyllischste der zwischen Dessau und Wörlitz gelegenen Anlagen. Die kleinen Räume und Kabinette des bezaubernden Landhauses mit ihren feinen Stuckdekorationen und Wandgemälden sind weitgehend original ausgestattet.

Fürst Franz von Anhalt-Dessau ließ das kleine Landhaus »Luisium« durch Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff 1774 bis 1778 für seine Gattin Louise als privaten Wohnsitz erbauen. Nach ihr erhielten Garten und Haus im Jahre 1780 den Namen.

Der kubische Baukörper mit bekrönendem Belvedere ist ein typisches Beispiel Erdmannsdorffscher Architektur. Der harmonischen Gestaltung des Äußeren entsprechen die auf ihre Wohnfunktion reduzierten kleinen Zimmer im Inneren. Vor allem die Räume im ersten Obergeschoss sind mit anmutiger klassizistischer Malerei und Stuckatur verziert. Die Dekorationen zeigen Einflüsse pompejanischer Wandmalereien. Das Erdgeschoss enthält einen prachtvoll ausgestatteten Festsaal, dessen Deckenmalerei das Haus als »Tempel der weiblichen Tugenden« kennzeichnet.

Das Bauwerk ist von einem englischen Landschaftsgarten (14 ha) umgeben. Hier befinden sich eine Reihe neugotischer und klassizistischer Gartenarchitekturen wie das »Schlangenhaus«, die Orangerie, die Torhäuser und der Ruinenbogen, die mit großer Einfühlung in die zauberhafte Auenlandschaft eingebettet wurden. Der von einer Hauptallee zweigeteilte Garten enthält einen wirtschaftlich genutzten Teil, in dem Obst- und Gemüseanbau betrieben wurde.

In Sichtbeziehung zum engeren Gartenbereich entstand ab 1779-1781 ein neugotisches Gestüt, welches die umliegenden, von langen Alleen durchzogenen Wiesen- und Auenflächen (35,6 ha.) in Form einer »ornamented farm« nutzt. Zum Landschaftsbild gehört eine gemischte Viehherde, die bis heute gehalten wird und einen arkadischen Eindruck vermittelt.

Eine vom Haus ausgehende Sichtachse trifft auf die mit einem markanten Obelisken bekrönte Walderseer Kirche, in deren Turm sich die Grablege des Fürstenpaares befindet.

Das Luisium ist die Anlage im Gartenreich, die während des Hochwassers 2002 durch Überflutung am stärksten betroffen war. Mit Unterstützung des Bundes und des Landes konnten alle Schäden beseitigt werden.

Kommentare 4

  • Hajö - www.hajö.info 27. Juli 2020, 14:34

    Lieber Roland,
    ein schönes Foto meiner ehemaligen Heimat. Ich schaue gerade einmal durch die Bilder und bin verwundert wie relativ wenig Bilder es von Dessau in der FC gibt. Muß ich bei meinem nächsten Dessau-Besuch mal ändern ;-)
  • Böttch 12. April 2011, 22:05

    Der Blick gefällt mir sehr gut. Feine Bearbeitung.
    VG Böttch
  • Harry. 1. November 2010, 10:44

    Postkarte. 1A.
    lg Harry
  • Manfred Altgott 30. Oktober 2010, 20:48

    Hallo Roland,
    Deine Aufnahme gefällt mir sehr gut. Im Bild sind schöne Kontraste vertreten Farben und Schärfe stimmen, die Perspektive mit der kleinen Brücke im Vordergrund hast Du gut gewählt.
    Liebe Grüße,
    Manfred