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Krieg oder Frieden auf der Wartburg

Krieg oder Frieden auf der Wartburg

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Rolf Paul Fütterer


Premium (World), Heilbad Heiligenstadt

Krieg oder Frieden auf der Wartburg

Zu einer Zeit, wo auf der Krim die Entscheidung von Krieg oder Frieden ansteht, da hat mich diese Ansammlung von Turtel- oder Friedenstauben um die alte Kanone der Wartburg, im ersten Innenhof der Selben, sehr nachdenklich gemacht. Der Frieden ist kein Selbstverständnis, sondern bedarf dem beiderseitigen Bestreben, diesen als das kostbarste Gut zu bewahren, indem die Gegensätze abgewogen werden gegen die Gemeinsamkeiten. Ich wünsche der Ukraine und den Russen, dass dieses gelingen möge.

Zum Nachdenken, Vordenken, Überdenken und Gedankenaustausch mögen die folgenden Worte dienen, die ich vor Jahren zu diesem Thema geschrieben habe:

Tränen der Mahnung

Mit Tränen in den Augen,
steht das Kind, an der Eltern Grab,
die Träume, sie wollten nicht taugen,
vom Glauben, wendet es sich nun ab.

Sie lehrten es einst, Halte Frieden,
bring den Tod nicht, über das Land.
Sind Menschen wahrhaft so verschieden?
Haben die Anderen, dieses Wort nicht gekannt?

Ein Kind, kann weinend nicht fassen,
warum der Soldat, so böses hat getan,
hat die eigenen Kinder verlassen,
zum Waisen gemacht mich fortan.

Wie will er es, den Seinen erklären,
was er mit meinen Eltern gemacht?
Warum musste er ihnen, Leben verwehren?
Warum kam er in der Nacht?

Er sagt, es ging um die Freiheit,
er sagt, es ging um den Frieden der Welt,
es kostete den Eltern die Lebenszeit,
unersetzbar, was nutzt Spendengeld.

Er hat den Schlaf mir genommen,
er hat mir genommen die Ruh.
Muss er jetzt die Rache bekommen?
Soldatenstiefel, soll'n sein meine Schuh?

Die Eltern, mir schenkten das Leben,
von Liebe getragen der Akt,
die Wünsche, die sie mir mitgegeben,
waren in die Wiege mir gepackt.

Nun steh ich allein und verlassen,
an meiner Eltern Grab,
weil Soldaten, an diesem Tag vergaßen,
was man Ihnen, einst einmal mitgab.

Es sind der Kinder Väter,
sie ziehen, in den Krieg hinaus,
Witwen und Waisen weinen später,
in dem verlassenen Haus.

Legt die Waffen doch hernieder,
ihre Sprache, ist wahrlich nicht gut,
besinnt euch aufs menschliche wieder,
es bedarf doch nur ein wenig Mut.

Mit Tränen in den Augen,
steht das Kind, an der Eltern Grab.
Lasset euch die Mahnung taugen,
vom Krieg wendet euch für immer ab.

Kommentare 5

  • Ralph Gauer 19. April 2014, 15:02

    Eine sehr Beeindruckende ,nachdenklich machende und mahnende Aufnahme in herrlicher Schärfe und wunderbaren Farben.Solange die Menschheit immer Gewalt mit Gegengewalt beantwortet wird es schwer sein Frienden zu halten.Denn jeder für sich muß lernen und wissen der Friede fängt in uns selbst an.
    BG Ralph
  • Siegi Rosch 13. April 2014, 11:38

    Sehr berührend, sowohl Foto als auch der Text.
    Wenn die letzten beiden Zeilen Deines Gedichts doch wahr werden würden.....
    Ich befürchte aber, dass ein Teil der Menschen aus den schlimmen Ereignissen in der Vergangenheit nichts gelernt hat.
    Viele Grüße
    Siegi
  • vollmondfrau 23. März 2014, 11:27

    Dieses Bild mit soviel Aussagekraft und Dein Gedicht dazu treffen mich im tiefsten Innern und macht mich unendlich traurig...
    ich hoffe auch, das viele Menschen es sehen und sich zu Herzen nehmen
    stark berührte Grüße von Karin
  • Thomas Blanke 11. März 2014, 8:10

    Wow, ich wusste gar nicht, dass du auch schreibst...
    Hervorragend gesehen - sehr schön umgesetzt.
    Ich hoffe, deine Ausführungen werden hier oft gefunden.
    LG
    Thomas
  • Heidemarie 11. März 2014, 0:11

    Großartige Präsentation - wirkt schon sehr nachdenklich, Friedenstauben und Kanone. Ich hoffe auch , daß es in der Ukraine eine baldige Lösung geben wird, die jeder Seite gerecht wird. Frieden - wenn es irgendwo wirklich so ist, geht es woanders wieder los - so war es schon immer und wird bleiben. Mein Papa, Jahrgang 1900, war gleich 2x in seinem Leben im Krieg hier. Traurige Abendgrüße von Heidemarie

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