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In memory of Alexis Martinez

In memory of Alexis Martinez

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Enrico Jenßen


kostenloses Benutzerkonto, Neustadt an der Weinstraße

In memory of Alexis Martinez

Als sich die Grenzen öffneten und ich endlich den Zoo Berlin besuchen konnte war mein Ziel ein ganz besonderes Tier das ich noch nie in echt gesehen hatte, der große Panda!
Diese Faszination hält sich bei mir noch bis heute wenn ich in einem zoologischen Garten oder in Freiheit ein seltenes Tier betrachten und/oder sogar fotografieren kann.
Im August diesen Jahres fieberte ich meinem Teneriffa Urlaub entgegen um im größten Zoo Spaniens, dem Loro Parque, ein selten gezeigtes, auch schwarz/weißes Tier zu sehen, den Orca oder Killerwal!

Ich würde jetzt normal zu diesem Foto eine Artbeschreibung oder etwas wissenswertes über diese Tierart schreiben, doch ich will die Fläche nutzen um Alexis Martinez zu Gedenken.
Am 24. Dezember 2009 starb der 29jährige beim morgendlichen Training der Orcas. Bis heute ist nicht wirklich geklärt was damals in 12 Meter Tiefe geschah, man weiß nur das der Mann keinerlei Bisswunden aufwies. Wahrscheinlich kann man von einem Unfall ausgehen, etwa einem Zusammenstoß unter Wasser, denn offiziell ist er ertrunken beim Versuch mit "Keto" dem ältesten und umgänglichsten der 5 Orcas eine besondere Nummer einzustudieren.
Ich möchte jetzt hier keine Diskussion lostreten wie sie andernorts über die Delfinlagune in Nürnberg oder generell über die Haltung der Meeressäuger entbrannte. Es gilt als erwiesen das sich diese Tiere in Gefangenschaft extrem langweilen und jede Art von Ablenkung dankend annehmen, auch wenn das bedeutet durch den Reifen zu springen oder Männchen zu machen.
Als ich die Orcashow sah fiel mir sofort auf das sie "entschärft" wurde, denn nach einem weiteren tödlichen Unfall 2010 in Sea World Orlando, dürfen die Trainer aus Sicherheitsgründen wohl nicht mehr ins Wasser und den direkten Kontakt zu den Tieren haben.
Man kann sich nun endlos streiten über das Für und Wieder, ich versuche das so zu sehen: Der Loro Parque entstand 1972 auf einer Fläche von knapp 2 Fußballfeldern als reiner Papageienpark mit damals schon seltenen Arten. Erst nach und nach kamen mehr Tiere dazu bis der heutige Showpark entstand, denn eigentlich hetzt man als Touri nur von einer Show zur nächsten die zahlreichen Vogelvolieren werden von den meisten völlig außer acht gelassen und genau da liegt das Geheimnis. Denn das große, laute und bunte lenkt von der eigentlichen Aufgabe des Parks ab und das sind nach wie vor die Zucht der seltensten Papageien. Fragt euch mal selbst würdet ihr im Urlaub die Geldbörse zücken und 32€ bezahlen um ein paar vielleicht gar nicht mal so bunte aber seltene Vögel zu sehen oder eher einem 5m langen Wal dabei zusehen wie er die Menschen nass macht die sich unvorsichtig in die vordersten Reihen gesetzt haben?!

Die Sensationsgier der Menschen wird ausgenutzt damit irgendwo abseits des Trubels hinter den Kulissen ein Spix-Ara Paar vielleicht wieder ein Ei ausbrütet und so verzweifelt ums Überleben ihrer Art kämpft, einen Kampf den sie in Freiheit schon verloren haben....

In memory of Alexis Martinez....

Kommentare 1

  • orcaskillerwale 28. August 2011, 22:04

    Ich habe aus einem Bericht gelesen, dass Keto damals das Signalzeichen falsch verstanden hat und mit Alexis zusammengestossen ist. Wenn man mit so großen Tieren arbeitet, muss man nunmal mit der Gefahr leben. Es passieren auch andere Unfälle in Zoos mit Tigern, Elefanten usw. Es sind und bleiben nun mal Wildtiere, egal ob die 4 Jungorcas in SeaWorld geboren wurden. Leider muss ich dazu noch sage, die Gruppe in Loro Parque ist ein weng schwierig, es handelt sich um eine sehr junge Orcagruppen (Skyla 7 Jahre, Kohana 9 Jahre, Tekoa 11 Jahre und Keto 16 Jahre), die auch ziemlich früh von ihren Müttern getrennt wurden, Skyla war gerade mal 3 Jahre alt. Die Gruppe ist total chaotisch, da es keine richtige strukturierte Rangfolge gibt, weil erwachsene Orcas gibt, die die Jungen im Zaum halten, deswegen leidet Tekoa sehr unter Kratzer durch Machtkämpfe mit Keto. Auch deshalb verstoss Kohana ihren Sohn Adan kurz nach der Geburt, weil sie von ihrer Mutter nie gelernt hat, wie man ein Kalb aufzieht.
    Ich bin für die Haltung der Orcas, solange man weiterhin erfolgreich Züchten kann, ich bin voll und ganz gegen neue Wildfänge. Ich liebe Orcas und wünschte mir irgendwann auch mal endlich welche zu sehen.
    Ein klasse Foto von Orca Keto, super getroffen!
    Lg, Sabine
    http://www.orcaskillerwale.de.ki