Gerhard Körsgen


Premium (World), Köln

Damen und Herren Passagiere

Aufnahme 27.11.2021, Buenos Aires.

Serie "Botschaften".

4/7.

Hier möchte ich zum besseren Verständnis die Botschaft übersetzen. Laut Deepl Translate lautet sie wie folgt: "Damen und Herren Passagiere: Könnten Sie mir mit einer kleinen Münze helfen, einen Teller mit meinen Geschwistern zu teilen?"
Photomann Der dann noch mit einer nachträglichen Korrektur die ich gerne übernommen habe.
...
Den Zettel legte mir ein kleines Mädchen, vielleicht 6 Jahre alt, auf s Knie während einer U-Bahn-Fahrt und sammelte ihn nach einer Station wieder ein. Zuvor nahm ich den Zettel und fotografierte ihn.

Kommentare 22

  • ewigsorgenfreiekuckucksuhr 18. Mai 2024, 14:09

    Ein Moment der Überforderung.
  • REN SEN 17. Mai 2024, 10:33

    s c h m e r z l i c h
  • Janne Jahny 17. Mai 2024, 1:41

    Ebenfalls in B.A. erlebt. Es war kein Kind sondern ein junger Mann. In einem Café legte er eine Hotelwerbung auf den Tisch. Als seine Hand wieder verschwunden war, hat auch mein Handy den Besitzer gewechselt.
  • s. monreal 16. Mai 2024, 15:52

    Ich sehe ich hier ein wirklich sehr gutes Bild, das die Armut thematisiert ohne sie unmittelbar zu zeigen, was auch äußerst wirkungsvoll ist, wie ich finde. Die Bitte ist so dominant im Geschehen und bleibt dennoch allem Anschein nach meistens unbeachet. Die Armut anderer Menschen "irgendwo auf der Welt" kann sich hier kaum jemand vorstellen.
  • Bea Dietrich-Gromotka 16. Mai 2024, 14:27

    ...das ist nur traurig....!
    Bei solchen Situationen habe ich immer 2 Herzen in meiner Brust...;-(
    Das Foto mag ich, weil im HG die wartenden Personen zu sehen sind...
  • Susacu 16. Mai 2024, 12:13

    Wenn man so etwas erlebt wird nochmal mehr deutlich, dass bei uns auf sehr hohem Niveau gejammert wird
    LG susanne
  • Photomann Der 16. Mai 2024, 11:21

    die Damen und Herren Passagiere ! 
    am s und os erkennt man den Plural.
  • Lumiguel56 16. Mai 2024, 9:59

    Seit dem Regierungswechsel und den "Reformen" unter Milei dürfte sich die Situation der ärmeren Bevölkerung nochmals deutlich verschlechtert haben.
  • Mira Culix 16. Mai 2024, 9:23

    Ich bin mir da derzeit in Argentinien gar nicht so sicher, ob da nicht wirklich Familien ihre Kinder losschicken müssen (hoffentlich nicht statt Schule).
    https://amerika21.de/2024/03/268734/unicef-armut-argentinien
    • Gerhard Körsgen 16. Mai 2024, 11:06

      Da hast Du vollkommen Recht. Schon Ende 2021, als ich einen Monat lang dort war, war die Situation verheerend. Für Europäer die mit starkem € oder noch stärkerem Dollar tauschen konnten  ein billiges Schlaraffenland - für Einheimische selbst der Mittelschicht alles SEHR teuer. Jetzt kürzt Milei einfach radikal ALLES was mit Staatsausgaben zu tun hat und da sind die Sozialausgaben nur ein "Posten" unter vielen. Es wird zwar viel protestiert, doch das wurde es ´21 schon, da gibt keiner `was drum. Mich wundert nur dass es bisher so friedlich bleibt. Das kann bald mal "so richtig knallen" dort...
  • ShivaK 16. Mai 2024, 8:32

    Schlimm, wenn Kinder zu solchen Bettelaktionen ausgenutzt werden.
    Früher gabs das auch bei uns in Kneipen: da kam jemand rein, verteilt Kugelschreiber oä auf allen Tischen und sammelte sie dann nach einer kurzen Weile wieder ein in der Hoffnung, ein bisschen Geld dabei einzusammeln. Ausbeutung pur, weil im Hintergrund andere sind, die das Geld abgreifen.
    • ShivaK 16. Mai 2024, 12:24

      doch, ich kann es mir vorstellen ... immerhin war ich mal länger in Indien.
      Was ich aber übel finde, ist die Bettelorganisation. Das Kind konnte den Zettel sicher nicht lesen, und irgendeine Organisation nutzt es aus, schickt die Bettelkinder los, und hofft auf reichen Ertrag. Die Kinder dürften das Wenigste davon später beim Geldabliefern zu sehen bekommen.
    • Gerhard Körsgen 16. Mai 2024, 13:19

      In Argentinien ist es wohl so dass die Familien selbst ihre Kinder losschicken, meinte zumindest Judith Rodriguez, meine Kontaktperson vor Ort. Was daran läge dass Kinder mehr "Ertrag" brächten beim Betteln. Die älteren und die Erwachsenen versuchen derweil als "Cartoneros" in den Abfalltonnen irgend etwas verwertbares zu finden.
    • ShivaK 16. Mai 2024, 13:24

      naja, es wird wohl beides geben ... und nein, ich weiß auch nicht, wie ich mich da jeweils verhalten soll.
    • Gerhard Körsgen 16. Mai 2024, 13:39

      Die meisten Fahrgäste gaben, wenn sie etwas gaben, kleine Scheine, also 10, 20 oder 50 Pesos. Zu dem Zeitpunkt waren ca. 250 Pesos = 1 €.  "Halboffiziell" getauscht. Mittlerweile ist der offizielle Kurs HEUTE (!) 962 Pesos, halboffiziell doppelt so viel. Galoppierende Inflation.