Sabine Streckies 01


Premium (World), Offenbach am Main und Weilrod im Weiltal

Gänsesägerinnen-Sprint

Was war ich immer so „neidisch“ auf die vielen schönen Gänsesäger-Fotos in der fc und anderswo. Zwar habe ich bei Wanderungen im Winter bereits etliche Säger auf dem Neurhein beobachtet, aber die waren immer ziemlich weit weg. Bei Wanderungen entlang der Altrheinarme hatte ich aufgrund der zurückzulegenden Kilometer und des Geländes nie ein passendes Objektiv dabei. Außerdem verhielten sich bei solchen Begegnungen entdeckte Säger immer ausgesprochen scheu – keine gute Grundlage für Rheinhilde-Fotos. Lustigerweise bin ich nun in einer Kleinstadt an einem Wehr für einen kleinen Fluss fast schon über eine Gänsesäger-Gruppe gestolpert. Ganz zufällig war es natürlich nicht, denn Naturliebhaber sollten im Winter jede Stockentengruppe genauer betrachten – oft befinden sich mittendrin Wintergäste anderer Arten. Diese Gänsesäger im Stadtteich verhielten sich nun ganz anders. als wäre ich ihnen in offener Landschaft begegnet: sie jagten ziemlich direkt vor meiner Nase. Obwohl es mir die Tiere nun wirklich ganz einfach gemacht hatten, waren die Fotos doch ziemlich schwierig. Leider herrschte am Aufnahmetag dunkles, trübes Wetter, das Umfeld war verschneit und die Ränder des Flüsschens vereist. Dazu dann noch der Schwarz-Elfenbein-Kontrast des männlichen Gänsesägers: ein Eiertanz für die Belichterei. Dennoch hat es bei den Männchen wenigstens halbwegs geklappt, während ich bei den rotbraun-gräulich gefärbten Weibchen unter diesen Umständen überhaupt kein scharfes Bild zustande gebracht habe. Wahrscheinlich zählt eine solche Lichtsituation zu den wenigen Momenten, wo wirklich nur (die sonst von mir bei der Fotografiererei gar nicht so gerne gesehene) Sonne hilft ; + )
Trotz fehlender Brillanz und Schärfe gefällt mir diese Gänsesägerin recht gut – sie ist ein wunderschöner Vogel. Vergleicht man das Foto mit dem des männlichen Sägers,

Gänsesäger-Flanieren
Gänsesäger-Flanieren
Sabine Streckies 01

so kann man an der „Bugwelle“ recht gut erkennen, wie gemächlich der Mann dahin flaniert ist und wie eilig es das Weibchen hatte – da war richtig Power dahinter.
Weitere Informationen zu den Gänsesägern unter
http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%A4nses%C3%A4ger
Nikon D300, Nikkor AF S 4/500 VR, Blende 6.3 bei 1/640stel Sekunden, ISO 800, Belichtungskorrektur plus 0.3, Bildstabilisator eingeschaltet, Stativ.

Kommentare 4

  • Willy Brüchle 21. Januar 2010, 15:13

    Unter das Eis sollte sie mal besser nicht tauchen. MfG, w.b.
  • Fabienne Muriset 20. Januar 2010, 20:51

    Einen Grund muss es aber schon haben, warum ich fast ausschliesslich bei Sonnenlicht Vögel fotografiere...

    Grüsslis
    Fabienne
  • Werner Bartsch 20. Januar 2010, 13:16

    klasse aufnahme ! das tempo kommt zwar nicht so ganz rüber, aber bei dem eiskalten wasser und der entsprechenden dichte desselben so hart an der eisgrenze ist das wohl zu verstehen.
    im sommer isser bestimmt schneller :-)))
    lg. werner
  • Peter PL 20. Januar 2010, 10:46

    Was für ein Sprint,
    versucht sie ihr Spiegelbild
    einzuholen bei der Bugwelle
    die sie vor sich herschiebt...

    lg Peter