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Eine etwas andere Weihnachtsgeschichte

Eine etwas andere Weihnachtsgeschichte

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Sascha Sch


kostenloses Benutzerkonto, Engelskirchen - Overath

Eine etwas andere Weihnachtsgeschichte

Ist Weihnachten schon vorbei ?
Eine etwas andere Weihnachtsgeschichte

Der Bauer fuhr gerade mit seinem Traktor los, um ein Feld zu pflügen. Wütend schaute ihm der Ochse nach. Er schnaubte und stampfte mit einem Vorderhuf auf.
Da fragte ihn das Reitpferd: «Warum regst du dich eigentlich über den Traktor auf?» Der Ochse entgegnete dem Pferd: «Dieser Traktor macht mich arbeitslos. Früher durfte ich den Pflug durch den Acker ziehen und den Ochsenkarren zum Markt. Das waren noch Zeiten!» «Du musst auch umstellen!» schlug ihm das Pferd vor. «Wir Pferde ziehen auch keine Postkutschen mehr. Aber als Reitpferd lässt sich gut leben.»
Der Ochse stiess mit den Hörnern gegen die Wand und antwortete dem Pferd nicht mehr. Aber insgeheim fasste er als der Sohn des Bauern ihn wieder auf die Weide führte, riss er sich los. So begann seine lange Reise.
Er war noch nicht weit gekommen, da hörte er in einem grauen Betongebäude Schweine grunzen. Er blieb stehen und rief durch einen Luftschlitz: «He, ihr Schweine, was tut ihr denn in diesem Stall ohne Fenster?» «Fett werden¨» quiekten sie durcheinander. Da dachte der Ochse: «Wenn das eine sinnvolle Arbeit sein soll!» Und er zog alleine weiter.

Nach einiger Zeit kam er an einer Fabrik vorbei, wo tausende von Hühnern auf engstem Raum gehalten wurden. Der Ochse staunte. Er lud ein paar Hühner ein, mit ihm durch die Zeiten zu ziehen. «Hier vermisst euch keiner», sagte er. «Ihr seid zu viele.» Aber kein einziges Huhn wollte mitkommen. Eine grosse Henne plusterte sich auf und erklärte: «Stör uns nicht! Wir müssen uns beeilen mit Eier legen. Der Eierpreis ist gesunken.» Der Ochse tröstete sich: «Hühner passen sowieso nicht zu mir.»
So zog der Ochse auf der Suche nach einer ochsenwürdigen Arbeit allein durch alle Zeiten. Zweitausend Jahre durchwanderte er.

Eines Tages sah er einen verlassenen Stall vor sich. Er beschloss, darin zu übernachten. Der Stall war aber gar nicht leer. Ein Esel stand an der Krippe. Er schnauzte den Ochsen an: «Da bist du endlich! Der hohe Besuch wird bald eintreffen.» «Wer?» fragte der Ochse überrascht. «Die heilige Familie», zischte der Esel. «Glaubst du eigentlich, ich könnte das Jesuskind ganz allein warmschnaufen?» «Ein Kind warmschnaufen», sagte der Ochse zufrieden. «Das klingt noch besser als pflügen. Ich bleibe. Mit einem Esel wollte ich schon lange gern einmal zusammenarbeiten.»



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Sascha Sch

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