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Die Unkultur der Architektur

Die Unkultur der Architektur

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HJ.B.


Premium (World), Dresden

Die Unkultur der Architektur

Das Foto ist keine Montage, das Foto ist kein Spaß, das Foto ist die reale Darstellung der Architektur des heutigen Militärhistorische Museums der Bundeswehr in Dresden.
Das Gebäude am Olbrichtplatz entstand von 1873 bis 1877 als Arsenalhauptgebäude und bildete den Mittelpunkt der Alberstadt. Die Mieter des einst imposanten Gebäudes war in vielen Epochen immer das Militär.
Weder im 1. Weltkrieg, weder die Giganten der Nazis, weder die russische Besatzungsmacht, weder die Kommunisten in der DDR, haben es je gewagt, diesen historischen Bau auch nur im Geringsten anzutasten.
Erst nach der Wende wurde dieses Denkmal nach den Plänen von Daniel Libeskind verändert, nein, in einer ganz üblen Weise verschandelt.
Libeskind ist Jude, lebte in Amerika, bevor er rechtzeitig nach der Wende nach Berlin zog.
Es ist verständlich, dass er nach all den fürchterlichen Ereignissen um das jüdische Volk vielleicht noch ein spezielles Verhältnis zu den Deutschen hat.
Aber hatten die Dresdner diese Rache so verdient?
Welche Beweggründe hatte die Behörde der Denkmalpflege, die ansonsten bei jedem Umbau eines Kaninchenstalls ein wichtiges Wort mitreden will?

Kommentare 31

  • Sabine Junge 14. März 2021, 11:11

    Das ist Anachronismus vom (Un)Feinsten und von dir eindrucksvoll dokumentiert!
    Deine Kritik an dieser architektonischen Verschandelung ist absolut berechtigt!
    LG Sabine
  • peter vespa 14. März 2021, 10:25

    Klasse Bild toller Text LG Peter
  • Trübe-Linse 13. März 2021, 10:12

    Ich weiß das es sehr umstritten ist. Als besonders schön empfinde ich es auch nicht. 
    Aber ein Racheakt ist sicher sehr hoch gegriffen. Vielleicht wäre es besser solche Künstler schaffen eigene Kunstwerke ohne bestehendes damit zu beeinflussen. Gruß Mirko
    • HJ.B. 13. März 2021, 12:16

      "Rache" ist etwas überdimensioniert.
      Und es war wirklich nicht böse gemeint.
      Ich habe nur nach Gründen gesucht, weil ich mir einfach nicht vorstellen konnte, dass ein Mensch mit gesundem Verstand und ohne inneren oder äußeren Zwang ein solch offensichtliches Schandbauwerk errichtet kann.
      Alle Versuche, Antisemitismus zu favorisieren, sind mir zu einfach strukturiert  Es ist jedoch immer wieder ein beliebter Trick, durch derartige untauglichen Methoden vom eigentlichen Problem abzulenken.
      Leicht durchschaubar!
      Herzliche Grüße
      Hans Jürgen.
    • martha-ka-fotografie 13. März 2021, 16:50

      Wer die "gründe" eines werks, das er nicht versteht auf "jude", "rache" und die fragen nach dem"gesunden verstand" reduziert und den eigenen geschmack zum maß aller dinge macht, sollte sich nicht wundern, wenn das nach anitsemitsimus klingt.
    • HJ.B. 13. März 2021, 16:58

      Dein Weg ist einsam!
      Lies mal bei Herbert nach, das bringt Dich weiter.
      Herzliche Grüße
      Hans Jürgen.
    • martha-ka-fotografie 13. März 2021, 17:29

      Das "gesunde volksempfinden" hat noch nie irgend eine frau geschweige denn das "volk" weiter gebracht als bis in mörderische katastrophen
  • Herbert Rulf 12. März 2021, 23:54

    Egal wer das gebaut hat, warum er das gebaut hat, ich finde das einfach eine Verunstaltung sondergleichen. Natürlich finden sich immer in ihrer eigenen absonderlichen Welt lebende Leute die in allem Kunst sehen und irgendeinen Bezug zu irgendetwas herstellen, weit hergeholt meistens und für normale Menschen nicht nachzuvollziehen. 
    Was für ein kranker Geist muss sich dieses Ding her ausgedacht haben ? Wäre es eine vorübergehende Verhüllung könnte man ja noch lachen, aber so ist es nur zum Kotzen. Und große Porträts der Leute die sowas genehmigt haben sollten an diesem abscheulichen "Kunstwerk"  angebracht werden. Jeder ist schließlich zu etwas Nütze und es sei es als abschreckendes Beispiel.
    LG, Herbert
    • HJ.B. 13. März 2021, 6:41

      Klare Worte, klare Stellungnahme ernstzunehmendes Urteil.
      Deine Worte erinnern mich noch an die Zeit, als es in Deutschland bergauf ging, als die Menschen Freude am Alltag hatten.
      Menschen mit abstrusen Vorstellungen und Meinungen hatten in den Schaltzentralen der Macht keine Chancen.
      Solche Menschen braucht das Land wieder.
      Herzliche Grüße
      Hans Jürgen.
  • mheyden 12. März 2021, 20:14

    Die Kombintion ist wirklich ungewöhnlich!
  • Vitória Castelo Santos 12. März 2021, 19:29

    Das hast du toll fotografiert.
    LG Vitoria
  • Martin Th. Hermann 12. März 2021, 18:58

    Spannende Kombination aus historisch und modern.
    Ob Kultur oder Unkultur kann ich aus der Ferne nicht beurteilen, dein Foto ist dir jedenfalls sehr gut gelungen!
    Klasse gestaltet mit dem Eckläufer oben links. Auch das Licht und die Kontraste gefallen mir gut!
    HG Martin
    Ein Schneckenhaus
    Ein Schneckenhaus
    Martin Th. Hermann
  • Eis_Bär 12. März 2021, 16:14

    Unwürdig, was diesem historischen Gebäude angetan wurde.
  • Ich 12. März 2021, 14:33

    Kunst auch bei Architektur,darüber lässt sich bestimmt streiten,mein Ding ist das verunstaltende Monstrum  ganz gewiss nicht.Aber man kann eben darüber streiten.
    Fotografisch eine gute Arbeit,S/W gut gewählt.
    VG Norbert
    Boddenlandschaft
    Boddenlandschaft
    Ich
  • re-ma 12. März 2021, 12:21

    Ich kenne das Museum noch ohne den komischen Bau, ein wunderschönes altes Gebäude. Na ja man muß nicht alles verstehen in der Kunst.
    Von Dir sehr sehr gezeigt.
    VG Regina und Manfred
  • Morrighan 12. März 2021, 12:18

    Eine starke SW-Aufnahme und gut beschrieben, finde ich.
    Die Verschandelung historischer Bausubstanz unter dem Begriff "moderne Architektur" ist mir auch ein Greuel und leider öfters zu finden, z.B. auch in Kölle... da fragt frau sich manchmal, was die zuständigen Herrschaften vor Erteilung der Baugenehmigung alles konsumiert haben müssen...
    • HJ.B. 12. März 2021, 19:49

      Vor der Beförderung sind solche Genehmigungen notwendig.
      Herzliche Grüße
      Hans Jürgen.
  • Bernd Junge 12. März 2021, 11:24

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass er das als Rache gesehen hat. Das ist vielleicht sein Stil. In der Bewertung dieser Verschandelung gebe ich dir allerdings uneingeschränkt Recht. Nichtsdestotrotz gut von dir in Szene gesetzt.
    VG Bernd
  • Gerd Tromm 12. März 2021, 11:17

    Architektur kann mächtig in die Hose gehen wie man hier sieht
  • martha-ka-fotografie 12. März 2021, 11:08

    Wer sich auch nur ein bißchen mit dem anliegen der neuen architektur des mhmbw beschäftigt, sollte zumindest die intention des keils, der das gebäude zerteilt, verstehen können.
    Die hat nämlich überhaupt nichts mit "rache" zu tun, sondern bezieht sich auf den luftangriff  der britischen luftwaffe vom februar 1945 auf Dresden.
    nachzulesen unter:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Milit%C3%A4rhistorisches_Museum_der_Bundeswehr
    oder, wem Wikipedia zu  "links" ist:
    http://www.mhmbw.de/
    Mensch mag diese konstruktion gefallen oder auch nicht - allerdings sollte hier kein platz für antisemitimus sein.
    Im übrigen lebt Daniel Liebeskind seit 2003 wieder in New York.
    lg
    martha
    • HJ.B. 12. März 2021, 11:42

      Stimmt!
      Auch der Luftangriff 1945 war verheerend.
      Übrigens waren auch die Amerikaner beteiligt.
      Wenn das das Anliegen der neuen Architektur sein sollte, wäre das eine Beleidigung für alle tüchtigen Architekten.
      Wo siehst Du hier einen Ansatz von Antisemitismus?
      Wolltest Du eine einfache Diskussionsgrundlage schaffen?
      Dieser Ansatz möge einfach für Dich sein, ist aber untauglich.
      Herzliche Grüße
      Hans Jürgen.
    • martha-ka-fotografie 12. März 2021, 14:12

      Hallo Hans-Jürgen und danke für deine replik.
      "Stimmt!" schreibst du - was meinst du stimmt in meinen ausführungen?
      In den erläuterungen zu der bauerweiterung des mhmdb von Liebeskind. wird für mich klar verständlich ausgedrückt, welchen  zusammenhang es zwischen bau und erweiterung gibt. Er hat historische wie formal-ästhetische bedeutung - auch wenn die ästhetik nicht jedermans sache ist.
      Dazu eine nebenbemerkung: es kommt auch auf den blickwinkel an, in dem der liebeskindbau fotografiert wird, wie er wirkt.
      Auch wenn du es vermutest: es geht mir nicht um "einfachheit" - dazu ist das thema zu schwierig und zu emotionsbelastet von fast allen seiten.
      Vielleicht wären fragen meinerseits erstmal angebrachter gewesen. Deshalb jetzt:
      Welche bedeutung hat in deinen augen, daß Daniel Liebeskind "jude" ist und woraus schließt du, daß seine erweiterung des mhmdb aus rache geschah, die sich "vielleicht auf sein(!) spezielles Verhältnis zu den Deutschen"  bezieht
      Was heißt, daß er "rechtzeitig nach der wende nach Berlin zog"? Wofür rechtzeitig?
      Auf eine fruchtbare auseinandersetztung.
      lg
      martha
  • WolfTek 12. März 2021, 10:29

    Das Anliegen eines Militärmuseums, die Einfallskunst der Menschheit bei der Zerstörung seinesgleichen und der Kultur zu zeigen, ist doch mit dieser Architektur gut widergespiegelt.

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