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Heiko Klotz


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Die Bestie

Mit einer Stahlbeton-Hülle, dem sogenannten "Sarkophag" wurde die strahlende Ruine des explodierten Block4 in Tschernobyl abgedeckt. Diese Konstruktion bekommt Risse und droht instabil zu werden.
Als ich so ca 200m von diesem Gebilde entfernt stand, kam es mir vor, als stünde ich einer hinterhältigen Bestie gegenüber, die es schafft, ständig durch den Käfig hindurch zu beißen, ohne dass man es sofort merkt.
Außerdem weiß man nicht, wie groß und stark sie momentan wirklich ist und wann sie sich durch die Käfigwände durchgebissen haben könnte.
Jeder Schritt näher an dieses Monstrum heran steigerte deutlich die Anzeige auf dem Geigerzähler. An meinem Standpunkt waren es ca 600 Mikro-Röntgen.

Bemerkenswert ist vielleicht, dass in den 1960er Jahren, wohl bedingt durch die Kernwaffentests, die Strahlenexposition für Mitteleuropäer höher als nach dem Unfall in Tschernobyl war.

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Kommentare 11

  • Piet Fischer 11. April 2009, 13:12

    geniales bild, hat schon was unheimliches...
    andreas frage würde mich auch interessieren... beschäftige mich jetzt schon länger mit der Frage Atomkraft hin oder her und hatte überlegt, in den kommenden jahren richtung pripjat, tschernobyl zu fahren... kommt man da so einfach ran oder wird das immer noch durchs militär bewacht?

    lg piet
  • Silvi H. 6. August 2008, 7:57

    Wahnsinn, ich würd mich da glaub ich nicht hin trauen.
  • Andrea Simone Mathony 4. September 2007, 13:33

    Klasse Foto!
    Seit Langem lese ich alles, was mir über diese Katastrophe in die Finger kommt, und jetzt würde ich das alles gerne mal im Original sehen. Aber wie stellt man das an? Bist Du mit einer speziellen Reisegruppe hingefahren oder wie schafft man's in die ZONE und ihr Epizentrum zu kommen ??

    LG Andrea
  • Kai Aust 2. September 2007, 21:52

    beängstigende doku.
  • Kroha Fotografie 12. Juli 2007, 0:06

    Starkes Photo und starker Text!

    LG
    Markus und Ingrid
  • Tiefenrausch 29. April 2007, 18:14

    Hallo Heiko
    Ich zitiere Dich:
    " Der Super-GAU von Tschernobyl mit seinen verheerenden Folgen und Spätfolgen ist kein Einzelfall sondern eine offensichtlich nicht vermeidbare Folge der Nutzung von Kernenergie"

    Als bei uns durch verschiedene Firmen vor allem Siemens Leichtwasserreaktoren in Werbefilmen propagiert wurden da hieß es sinngemäß: Diese Technik ist so sicher daß mit einem GAU nur alle 10000 Jahre zu rechnen sei. Das wären dann also bei 10000 Kernkraftwerken ein Gau pro Jahr. Das ist einfach nur Statisktik ! Irgendwann geriet diese Aussage dann in Vergessenheit und wurde auch nicht mehr propagiert - aber da steckt ein gutes Stück Wahrheit drin.
    Kernenergie ist natürlich verlockend denn auf den ersten Blick ist sie wirklich sauber. Allerdings und wenn man genauer hinschaut und die Folgekosten ins Kalkül zieht wird einem erst bewußt wie hoch der Preis ist den wir bezahlen müssen. Könnte man die Halbwertszeiten der Abfallprodukte beeinflussen - also den Abbauprozeß künstlich beschleunigen wäre eine mögliche Lösung gefunden aber bis jetzt haben wir diese Macht nicht in der Hand. Der Vergleich mit einer Bestie ist gar nicht schlecht.
    Servus vom Werner
  • Helmut Johann Paseka 29. April 2007, 17:28

    . . Ja . . mach nur . . auch ich hatte die wirkliche Bedrohung . . auch des "Sarkophages" . . schon "abgelegt" . . tut der Realität gut . . wieder in Erinnerung gerufen zu werden . .
    LG Helmut
  • Heiko Klotz 28. April 2007, 23:39

    @Josef: Vergleiche sind immer problematisch und basieren auf manipulier- oder auslegbaren Statistiken und Wertetabellen.
    Genauso schwierig ist es, zu beurteilen, ob nun Tschernobyl die größte oder zweitgrößte Katastrophe in der Geschichte der Kernenergie war (als größte wird oftmals der Kyschtym-Unfall von Majak vom 29. September 1957 angeführt).
    Ich würde es mal so formulieren: Der Super-GAU von Tschernobyl mit seinen verheerenden Folgen und Spätfolgen ist kein Einzelfall sondern eine offensichtlich nicht vermeidbare Folge der Nutzung von Kernenergie, sei es für zivile oder militärische Zwecke. Er steht in einer Reihe mit vielen anderen (bekannten und nicht bekannten) Nuklearkatastrophen.
    Liebe Grüße Heiko
  • Sigrid nordlicht in der pfalz 28. April 2007, 21:34

    text und bild ---- meine HOCHACHTUNG !
  • WOLLE H 28. April 2007, 21:21

    Interessantes Foto. Regt zum Nachdenken an.
    Aber gefällt mir.
    LG Wolfgang

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