Das weiße Gold

Usbekistan ist einer der weltweit größten Exporteure für Baumwolle .
Die Abhängigkeit vom Baumwollexport (ein Drittel der Deviseneinnahmen) und der hohe Bedarf an Arbeitskräften für die Baumwollernte führen dazu, daß jedes Jahr im Herbst Kinder, Jugendliche, Studenten und Angestellte des öffentlichen Dienstes unter teilweise unmenschlichen Bedingungen wochenlang Baumwolle pflücken müssen, ohne dafür adäquat bezahlt zu werden.

Betrachtet man die weißen, gelben oder blassrosa bis purpurfarbenen Blüten des Baumwollstrauchs, könnte man ihn für den bei uns als Zierpflanze beliebten Hibiskus halten. Die verblüffende Ähnlichkeit ist kein botanischer Zufall, sondern liegt in der Familie: Beide Pflanzen gehören zu den Malvengewächsen. Weltweit sind etwa 300 Baumwollarten bekannt.

Geschichte der Baumwolle
Der Mensch fing vor sehr langer Zeit an, sich mit Baumwolle zu kleiden. Die ältesten Baumwollstoffe wurden in einer mexikanischen Höhle gefunden. Man schätzt das Alter der Fasern auf 7.000 Jahre. Es ist aber wahrscheinlich, dass Baumwolle schon viel länger in Menschenhand ist, denn auch in Indien und China machte man sehr alte Funde. Indien behauptete zwei Jahrtausende lang die weltweite Vormachtstellung in der Baumwollverarbeitung. Besonders meisterhaft gingen dort die Hindus mit der Naturfaser um. Schon damals benutzten sie einfache Entkörnungsmaschinen, Spinnräder und Webstühle. Damit stellten sie Baumwollstoffe her, von denen es hieß, sie fühlten sich auf der Haut an wie "gewobener Wind".

Im alten Rom galten importierte Baumwollstoffe als Luxusgut. Erst um das Jahr 1.000 brachten Sarazenen und Mauren die Baumwollpflanze im Schlepptau ihrer Eroberungszüge nach Südeuropa, wo sie in Spanien und auf Sizilien heimisch wurde. Dennoch blieben Baumwollstoffe bis ins 16. Jahrhundert ein Edelartikel. Venedig, Lissabon, Sevilla und Antwerpen wurden bedeutende Zentren der Baumwollverarbeitung und ein Großteil der rohen Naturfaser kam nach wie vor aus Indien. Doch eine umständliche Handelsroute verband Südasien mit Europa. Bald traten Italien und Portugal in einen Wettbewerb um die Entdeckung des Seewegs nach Indien. Auch Christoph Columbus war mit dieser Mission betraut, als er seine bedeutendste Reise antrat.

Quelle:
http://www.oeko-fair.de/kleiden-schmuecken/baumwolle/geschichte-der-baumwolle

Kommentare 4

  • guvo4 9. April 2010, 12:54

    Eine schöne Kollage, toll gestaltet, und wieder gibt es viel zu erlesen.
    LG Volker
  • Wolfgang Bazer 5. April 2010, 11:23

    Sehr interessante Zusammenstellung.
    LG Wolfgang
  • maiauge 5. April 2010, 9:53

    Wunderschön, Baumwolle ist ein sehr faszinierendes Gewächs, an dem wir uns auch schon oft erfreuen konnten. Deine Erklärung ist sehr informativ, es kommen damit wieder alte *Kenntnisfetzen* hoch ;-))
    LG Renate
  • Reinhard... 5. April 2010, 8:39

    also gibt es auf der Seidenstraße auch Baumwolle...
    wirkt Frühlingshaft deine Collage...;-)

    LG
    Reinhard