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Robi H. Löwy


Premium (World), Volketswil Zürich

D I L E M M A

Harald Nägeli,
der berühmte Sprayer von Zürich.

Er hat wieder einmal zugeschlagen, seinen «Totentanz»
auf dem Hans Waldmann Denkmal verewigt. Dies sehr zum Unmut
der Behörden, denn für die sind Sprayereien schlichtweg lästig und kostspielig,
um sie wieder aufwändig zu entfernen. Obwohl und dies paradoxerweise, ausgerechnet
das Grossmünster im Bildhintergrund ihm den Auftrag erteilte, seine Totentanz-Serie in einem
der beiden Türme hochoffiziell und gegen Bezahlung hin zu sprayen. Das Eine wäre somit legal
und das Andere wohl nicht, da Sprayereien von Amtes wegen nicht gestattet sind. Ein echtes Dilemma.

N A C H T R A G

Am 9. Juli 2020 ehrte die Stadt Zürich überraschend Harald Nägeli
und verlieh ihm den mit 50’000 Franken dotierten Kunstpreis. Wichtiger für Harald Nägeli dürfte jedoch sein,
dass nun nochmals einige seiner Werke ins Kunstinventar der Stadt Zürich aufgenommen wurden und damit bleiben dürfen.

https://www.stadt-zuerich.ch/prd/de/index/ueber_das_departement/medien/medienmitteilungen/2020/juli/200709a.html

Kommentare 5

  • Leppo von Arenfels 14. Juli 2020, 15:50

    Cooler Sensemann!
    Der älteste aktive Sprayer in Bergen ist 65. Dort füllt die Stadt auch eine positive Rolle aus.
  • Dirk-E 12. Juli 2020, 17:55

    Sehr interessant - das ist Kunst, die polarisiert ...
    VG Dirk
  • pepe k 11. Juli 2020, 14:16

    wer seiner Zeit voraus ist muss oft in unbequemen Unterkünften auf sie warten !  ;-)
    Grüsse   pepe
  • Daniel 19 11. Juli 2020, 13:05

    Da neigt sich das Grossmünster etwas nach rechts. Den mit einem Kunstpreis auszuzeichnen, der jahrelang bekämpft hat weil er respektlos seine Strayereien auch an Kulturgütern abgebracht hat. das verstehen wohl nur Zürcher ;.) LG Daniel
    • Robi H. Löwy 11. Juli 2020, 14:44

      Das Grossmünster scheint sich vor dem «Künstler» zu verneigen, der im Turminnern seinen «Totentanz» offiziell sprayen darf :-)