Bosco Ceduo
Pappel-Wald bei Torviscosa.
Die Retortenstadt Torviscosa wurde unter dem Faschistenführer Benito Mussolini 1938 - nach Trockenlegung der malariaverseuchten Sümpfe - als Prestigeobjekt mit einer riesigen Zellulose-Fabrik, die in erster Linie Pappelholz verarbeitete, als architektonisch durchdachter Arbeitersiedlung angelegt. Anfangs lebten 20.000 Menschen in der Musterstadt; das zum Überleben notwendige Chinin gab es damals in den Tabakläden kostenlos.
In der unteren friulanischen Tiefebene, der "bassa friulana", sind Pappel-Plantagen auch heute noch häufig anzutreffen: Baumreihen, die aussehen wie auf dem Reißbrett geplant.
„Pioppicoltura“ wird der gezielte Anbau der Bäume auf Italienisch genannt. Seit Jahren wird er von der Region Friaul-Julisch Venetien gefördert. Das weiche Holz der Pappeln wird in erster Linie zur Energiegewinnung genutzt. Aber auch Zündhölzer, Einwegbesteck, Spanplatten, Pellets und Hackschnitzel werden daraus hergestellt.
Ein reiner Pappelwald bietet heimischen Tierarten allerdings wenig Grundlage zum Überleben; ein Pappelwald ist für das Ökosystem und die Biodiversität nichts anderes als eine Monokultur, wie Mais oder Soja.
thomas-digital 17. April 2022, 19:13
fotografisch hast du das sehr reizvoll aufgearbeitet, danke für die ausführliche Info!- lg thomas
Markus Novak 17. April 2022, 11:04
Beeindruckend gut von Dir in Szene gesetzt!LG Markus
Monsieur M 17. April 2022, 10:33
Ja, biologisch ist so ein Pappelwald eher sinnlos, aber als Motiv ein echter Hingucker.LG Norbert
SyBilla F. 17. April 2022, 9:17
Gefällt mir, schöner Tunnelblick. Grüßle SyBillaAngelika_K 16. April 2022, 19:53
Düster, aber schön die Blickführung.Schöne Feiertage
wünscht dir Angelika