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Bodendenkmal aus der Hallstattzeit

Bodendenkmal aus der Hallstattzeit

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smokeonthewater


Premium (World), Berlin

Bodendenkmal aus der Hallstattzeit

Auf der Wanderkarte steht lediglich * für "Grabhügel" und H. für "Häuserreste" mitten im Unterwald von Nidderau-Eichen bei Frankfurt.
Aus 70 keltischen Grabhügeln aus der Hallstatt- und frühen Latènezeit (ca. 500–400 v.Chr.) wurden Keramiken, Schwerter und Stelen geborgen.

Etwas abseits von den Grabhügeln zeichnen sich an einer Stelle des Waldbodens rechteckige Moospolster von der Umgebung ab.
Es sind keine Überbleibsel von Standorten entwurzelter Bäume, sondern Markierungen von Strukturen im Boden: die "Häuserreste".

In dieser Phase der Eisenzeit wurden Häuser nicht aus Steinen errichtet. Sie bestanden aus Pfosten, wie ein dichter Zaun in die Erde gerammt.
Einige davon besaßen Gruben oder gar Kellerräume, die mit liegenden Baumstämmen, sozusagen als Grundmauern, befestigt waren.
Die Überreste dieser Baumstämme beeinflussen die Zusammensetzung des Waldbodens bis heute, so dass man die Grundrisse noch erkennt.

Das Bodendenkmal wird offensichtlich nicht weiter archäologisch erschlossen. Kaum ein Einwohner kennt diesen Flecken. Schade.

Kommentare 5

  • gelbhaarduisburg 9. April 2015, 7:50

    Vandalismus wird oft um seiner selbst willen praktiziert, da wird das Opfer ganz willkürlich gewählt. Um wirklich ehrlich zu sein: Ich war auch mal 14 und vollkommen ohne Hirn unterwegs.
  • heide09 9. April 2015, 0:09

    Unheimlich schade daß keiner genauer prüft und schützt was nie mehr so entstehen kann.
    Viele Grüße
    Ania
  • smokeonthewater 8. April 2015, 22:24

    @GHD: Milser war Gewichtheber.

    Der Boden bei uns ist voll von prähistorischen Funden. Bei jeder Baustelle gibt es erst mal eine Sicherungsgrabung, insofern gibt es dringendere Projekte als die Überreste im Wald. Dafür stehen auch nur wenige Wochen zur Verfügung, das meiste wird unwiederbringlich überbaut.

    Schockiert hat mich vor einigen Monaten die Tatsache, dass die Grabungsgeräte über Nacht zerstört wurden. Da fragt man sich schon, ob in manchen Fällen aus Versehen die Nachgeburt großgezogen wurde ...
  • Pacoli 8. April 2015, 8:44

    ... das gibt es häufig. Vielleicht ist es ganz gut, dass es nicht so beachtet wird, sonst wären gleich wieder Plünderer am Werken!
    Schönen Tag und viele Grüße
    Franz
  • gelbhaarduisburg 8. April 2015, 7:55

    Tja, dass man das nicht weiter erschließt, wird wohl monetäre Gründe haben. Wenn da niemand ein Luxushotel bauen will, wird weder für die Waldrodung Geld ausgegeben noch für so einen Unsinn wie Archäologie. Im Duisbrger Süden hatten wir 1995 / 96 eine geradezu gigantische Grabung. Hallstattzeit. Pfahlbautenreste. Sehr ergiebige Vorratsgruben. Tolle Funde und Befunde, wen auch nur Alltagskram ohne Stelen und Schwerter. Ein halbes Jahr (!) hatte die Forschung Zeit. Für das Luxushotel des ehem. Olympioniken Milser (Zehnkampf??? Ich bin in Sport nicht sehr bewandert), das hinterher dort entstand nebst anderen gewerblichen und privaten Ansiedlungen im Umfeld, die dann hinterher mit deutlich weniger zeitlichem und materiellem Aufwand im Vorfeld untersucht wurden. War meine spannendste Zeit, was die Studentenjobs betrifft.

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Kamera SLT-A35
Objektiv Tamron 18-200mm F3.5-6.3 or Tamron SP AF 17-35mm F2.8-4 Di LD Aspherical IF or Sigma 18-250mm F3.5-6.3 DC OS HSM
Blende 5.6
Belichtungszeit 1/250
Brennweite 22.0 mm
ISO 100