Zurück zur Liste
Blauflügelige Ödlandschrecke #2

Blauflügelige Ödlandschrecke #2

864 16

NaturDahlhausen


kostenloses Benutzerkonto, Dahlhausen GT Heiligengrabe

Blauflügelige Ödlandschrecke #2

Diese Art ist die am weitesten verbreitete Art der Gattung Oedipoda in Europa. Ihr Verbreitungsgebiet umfasst den gesamten Mittelmeerraum und den europäischen Kontinent bis zu einer nördlichen Verbreitungsgrenze in Norddeutschland, isolierte Populationen gibt es aber noch in Dänemark und Südschweden. Auf den Britischen Inseln ist sie nicht heimisch, nach Osten reicht die Verbreitung möglicherweise bis in die Mongolei. In Deutschland ist sie im Süden häufiger anzutreffen, im Nordwesten fehlt sie in großen Gebieten und ist nur auf sonnenexponierten Flächen zu finden. Im Bereich von Aachen wurde 1987 eine Population auf einer Bergehalde des Steinkohleabbaus entdeckt, in der seit 50 Jahren ein Schwelbrand existiert, der die Halde trocken und warm hält. In der Niederlausitz ist sie ein häufiger Gast auf Heideflächen und im Umfeld der Braunkohlentagebaue bzw. deren Restlöcher. In der Schweiz und in Österreich kommt sie lokal vor. Sie ist in ganz Europa geschützt und wird in der Roten Liste der Schweiz und Deutschlands als gefährdet eingestuft.

Die Tiere bevorzugen trockenwarme Kahl- und Ödlandflächen mit sehr spärlicher Vegetation wie sie etwa auf Trockenrasen, in Sandgruben oder Kiesflächen zu finden sind. Manchmal sind sie auch auf sehr kleinen Kahlflecken anzutreffen, diese müssen jedoch durch eine Kahlschneise erreichbar sein, etwa eine Fahrrinne oder einen Sand- oder Trockenstreifen. Sie können durch die Wanderung über diese Schneisen ihren Aktionsradius und Lebensraum sehr stark ausweiten, vor allem im Hochsommer, wo durch vertrocknende Vegetation weitere Kahlflächen entstehen. Bei stabilen Lebensraumbedingungen bleiben sie allerdings sehr ortstreu.

Wie die anderen Ödlandschrecken ist die Blauflügelige Ödlandschrecke vor allem an das Leben auf dem Boden angepasst und bewegt sich fast ausschließlich gehend fort. Ihre Kletterfähigkeit ist auf das Übersteigen kleinerer Gegenstände beschränkt, vertikale Pflanzenstrukturen erklimmen sie fast nie. Aus dem Grunde meiden sie dichter stehende Vegetation und halten sich auf Kahlflächen auf. Sie können allerdings auch sehr gut fliegen, nutzen dies meistens jedoch nur für Strecken von etwa 10 Metern und landen nach ihren Flügen wiederum auf entsprechenden Kahlflächen. Sie ernährt sich von kleineren Pflanzen auf den Kahlflächen und am Rand derselben. In Fütterungsversuchen wurden keine Nahrungspräferenzen für bestimmte Pflanzen festgestellt, es wurden im Freiland auch Tiere beim Befressen von Aas beobachtet.

Das Fluchtverhalten der Ödlandschrecken ist einzigartig unter den Springschrecken. Sie verlassen sich weitestgehend auf ihre Tarnung durch die Färbung und ducken sich entsprechend als Fluchtreflex auf den Boden statt, wie andere Schrecken, wegzuspringen. Erst bei einer sehr geringen Fluchtdistanz springen sie ab und fliegen einige Meter. Kurz vor der Landung schlagen sie einen scharfen Haken und nach der Landung ducken sie sich erneut in der Nähe von Steinen oder anderen Strukturen. In Experimenten konnte außerdem nachgewiesen werden, dass sich die Ödlandschrecken bevorzugt auf solchem Untergrund aufhalten, der ihrer Färbung entspricht.
(Wikipedia)

Kommentare 16

  • Ulrich Hollwitz 6. August 2013, 23:03

    In der Teverener Heide bei Geilenkirchen gibt es sie auch häufig, eine Meisterin der Tarnung. VG Ulrich
  • Prinzessin 2 21. Juli 2013, 6:52

    Die fällt ja mit ihrer Tarnung kaum auf..habe ich noch nie gesehen..schöne Aufnahme..!!
    lg Ulrike
  • Dario Zeller 20. Juli 2013, 23:37

    Perfekte Tarnung, ein feines Makro.
  • Walter Schmid39 20. Juli 2013, 22:45

    Trotz perfekter Tarnung endeckt und gekonnt festgehalten.
    Gruss Walter
  • Daniela Boehm 20. Juli 2013, 21:47

    Sie ist toll getarnt ... LG Dani
  • Tine Jensen 20. Juli 2013, 20:09

    Ich muss wohl mal genauer hinsehen, wo ich hinlaufe. Interessantes Tier! Danke fürs Zeigen!
    LG Tine
  • Ulrich Schwenk (AC) 20. Juli 2013, 13:14

    Das ist eine beeindruckenden Serie von "schrecklichen" Makros ;)
    So schrecklich nah und so schrecklich scharf sind diese Schrecken!
    So wie die Perspektive der Fotos ist hoffe ich, dass Du Dich nicht schrecklich schmutzig gemacht hast ;)
    Viele Grüße
    Ulrich
  • Michael H. Voß 20. Juli 2013, 12:52

    Klasse Aufnahme der perfekt getarnten Schrecke!
    Die sehen besonders toll aus, wenn sie fliegen!
    Gruß Michael
  • ev@w. 20. Juli 2013, 12:30

    eine faszinierende macro-aufnahme in ausgezeichneter schärfe dieser hübschen schrecke in ihrer tarnfarbe !!
    auch die freistellung gefällt mir sehr gut !!
    lg eva
  • Gerlinde Gottschalk 20. Juli 2013, 10:32

    Oh ja da hat man alle Mühe sie überhaupt zu sehen, so getarnt wie sie ist.
    Klasse Makro mit einer tollen Beschreibung.
    LG.Gerlinde.
  • v.wagner 20. Juli 2013, 9:57

    Hallo Sven,
    diese Burschen sind eine echte Herausforderung! Leider sieht man die blauen (oder roten, denn so sieht auch Ö.germanica aus) Flügel erst im Flug und da wird es schwierig.
  • Rainer Switala 20. Juli 2013, 7:59

    gut entarnt
    bestens getroffen hast du sie
    gruß rainer
  • TwightLight 20. Juli 2013, 7:26

    Die Perspektive macht´s immer bei solch´ kleinen Tierchen.
    Ton in Ton - Meister der Tarnung.

    Dein Wissen über Tierbestimmung ist ja sehr umfangreich.
    Weißt du, welchen Hüpfer ich hier auf einer Walddüne in
    unserer Heide aufgenommen habe?
  • Annette Ralla 20. Juli 2013, 7:12

    Es gibt schon interessant aussehende Schrecken!
    Deine Fotos sind der beste Beweis und klasse gemacht!
    LG Annette
  • Heinz Janovsky 20. Juli 2013, 7:05

    Ein Meister der Tarnung.
    Gruß Heinz