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Fräulein. Emma


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#15

"Und genau in diesem Moment fällt es mir ein, in den letzten Sekunden bevor du in den Zug steigst, um endgültig die Stadt zu verlassen. Jetzt fällt mir ein, was ich von dir will und was ich vergaß, dir zu sagen.
Ich möchte dich jetzt nicht weinen sehen, hier vor mir. Du sollst wissen, dass ich gerne darüber lachen würde, weil es lächerlich ist. Doch das kann ich nicht, denn auch ich bin zu sehr damit beschäftigt, mich davon abzuhalten, weinend vor dir stehen zu müssen. Ich möchte nicht, dass du aus Unbeholfenheit Witze darüber machst. Ich möchte auch nicht von dir in den Arm genommen werden. Das ist nämlich nicht nötig, wenn ich gar nicht erst weine.
Ich möchte dich kratzen dürfen, wann immer ich will und dir kleine Geschichten ins Ohr flüstern. Ich möchte, dass du mir ein Bild malst von mir und dir, so, wie du uns siehst und ich möchte mit dir um die Wette tauchen. Ich will dich betrunken quer über den Hof meinen Namen lallen hören. Ich möchte vor dir weinen können, ohne aufzuhören. Dass du mein ganzes Ich sehen kannst, so wie es ist. Nackt und unbeholfen, ohne dich. Ich will, dass wir uns prügeln können, und danach Hand in Hand über den Zebrastreifen gehen. Ich möchte mit dir Worte suchen, Fingerabdrücke malen und Fensterscheiben bekleben. Ich will mit dir einen Schneemann bauen, den wir danach wieder kaputt treten. Ich will nicht, dass du "ich liebe dich" sagst. Ich möchte das nicht hören von dir. Ich will das sehen, in dir und in dem, was du geben kannst. Ich will nicht fragen, wie es dir geht, ich will dass du mir zeigst, was los ist und ich will dass du mir sagst, was du willst. Ich will dich lachen sehen, wenn ich dir sage, dass es mir scheiße geht. Ich will, dass du mich sehen willst, immer und überall. Auch dann, wenn ich dich nicht sehen will. Ich will dich lieben und hassen können. Auch, wenn das nicht möglich ist. Ich will mit dir Sandmann ansehen und den Kontrast ändern wollen. Ich will, dass du mich haben willst, wann und wo auch immer. Ich will deine Hand nehmen dürfen, wann ich das will. Ich will dass du mir zeigst, dass du da bist. Für mich, und für niemanden sonst. Ich will dich wegstoßen dürfen, wenn mir danach ist. Ich will dass du für mich schreibst. Etwas, dass dir bei meinem Namen einfällt und etwas, dass dir bei deinem Namen einfällt. Ich will dich suchen und nicht finden können. Lass mich allein und halt nicht daran fest. Ich will dich lieben sehen, ohne Kopf und Verstand, nur mit Bauch und Herz. Weil ich dir das nachmachen werde. Ich will deine Zähne in meiner Haut fühlen, wie sie sich festbeißen und ich will dich im gleichen Moment von mir stoßen. Ich will, dass du mich nicht anrufst. Ich will nicht diese gezwungenen Dinge, die das alles mit sich bringt. Ich will, dass du mich warten lässt, solange, bis ich gehe. Ich will mit dir Fußball schauen und mich wegen dem Programm aufregen. Ich will dir den letzten Schluck Kaffee klauen. Ich will dich mit einer anderen sehen und dir vor ihr eine Ohrfeige verpassen. Ich möchte dich lieben, nur für mich. Ohne einen anderen Gedanken. Ohne, dass es jemand weiß. Ich möchte dich heimlich lieben, sodass selbst du denken würdest, das ist nur was zwischen Freunden.
Ich will dass du mich nicht haben willst, weil dann alles viel einfacher ist. Ich will dich vor mir sitzen sehen, mit dem Kopf auf die Hände gestützt und dich ignorieren können. Ich will dich beschimpfen wann immer ich das will, sodass du mich nicht mehr kennen magst. Ich will, dass du mich Schlampe nennst, ohne dass ich sauer auf dich bin. Ich will, dass wir uns streiten und ganze zwei Tage nicht miteinander reden. Ich will, dass wir Ausweise fälschen, uns neue Namen zulegen und Bonnie und Clyde spielen. Ich will mit dir um die Häuser ziehen, ohne entdeckt zu werden. Ich will, dass du weißt, dass du alles für mich sein kannst, wenn du nur willst und ich will, dass du im gleichen Moment nichts bist, um nicht daran zerbrechen zu müssen. Ich will von dir verlassen und gelassen werden. Lass mich fallen und heb mich auf. Iss mein Herz und bohr mir ein Loch in den Kopf. Ich werde das brauchen, ohne dich.
Damit ich Sonne sehe, an den dunklen Tagen."

[a.]

es tut mir leid, für diese vielen worte.
überlest sie einfach, wenn es so sein sollte.

#14
#14
Fräulein. Emma

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