Porträit eines missverstandenen Asketen...
...all die Jahre sitzt er nun hier, in seinem Tempel, in seinem Areal. Hunderte, nein tausende Touristen zogen derweil an ihm vorbei, mal grinsen, mal staunend, früher mit gigantischen (Foto) Waffen ausgestattet, heute mit diesen kleinen Handys, entweder scheu fotografierend, offensiv und direkt, selten mit seiner Erlaubnis.
Dabei war er doch als junger Mann ausgezogen um seinen Mentor hier zu finden, damals als Pashupatinath noch den EInheimischen gehörte, damals als dies noch kein Rummelplatz für Freaks war, damals als dies nicht nur ein heiliger Ort war, sondern auch eine heilige Stimmung verbreitete, damals als das asketische Werk eines Saddhu noch etwas zählte. Asktet sein, ja was heißt das, zuerst Verzicht, dann Meditation und Konzentration, als Sannyasin leben... Das Wandern gab er bald auf, ließ sich nieder in diese Sadhu-Gemeinschaft, entsagend und von Gaben lebend, sich widmend der Suche nach der Erlösung..
Doch irgendwie wird in den letzten Jahren sein Werk immer mehr missverstanden, "Ansichten eines Clowns" so kommt er sich manchmal vor, arrangiert hat er sich mit dieser neuen Aufgabe, ihm bleib kaum eine Wahl und so posiert er noch heute tagein tagaus, Schneidersotz hier, Bart an beiden Enden nach oben da, mal lächelnd, mal in Saddhu Schneidesitzpose, wie gewünscht, immer hübsch zurecht gemacht - selten merkt man ihm die tiefe Melanchie in seinen dunklen Augenhöhlen an...
Pashupatinath, Kathmandu, Nepal 2009
www.henry-fuchs.net
mario gabbarin 1. November 2009, 21:05
Superbe portraitKosche Günther 25. Oktober 2009, 9:33
Hallo Henry!Ein herrliches Foto und einzigartig Deine Beschreibung.Ich glaube,das viele Menschen den wahren Sinn der Asketen nicht verstehen können,für viele ist das eher eine Belustigung,als ein entsagen aller irdischen Güter und Vergnügen.
Liebe Grüsse Günther
Rainer Klassmann 24. Oktober 2009, 9:06
Aussagestarkes Portrait. Wenn Gesichter Geschichten erzählen...lg Rainer
m. manuel 24. Oktober 2009, 8:01
Tolles Bild mit noch besserem Text. Ihn habe ich auch schon des oefteren in Pashupatinath gesehen. Wirklich sehr schade mit anzusehen, dass das Posieren fuer (meist zu viel) zahlenden Touristen, fuer mehr und mehr Sadhus der Lebensinhalt wird. Gerade jetzt im Oktober zur Touristenzeit ist es extrem.Liebe Gruesse aus Kathmandu,
Manuel
Elke Michalik 23. Oktober 2009, 6:16
foto top!lg elke
Wolfgang Bazer 22. Oktober 2009, 23:29
Sehr einfühlsam, Text und Portrait.LG Wolfgang
JOKIST 22. Oktober 2009, 21:12
+++ Excellent +++LG Ingrid und Hans
† wovo 22. Oktober 2009, 21:00
+++Chaito Bahamonde 22. Oktober 2009, 19:07
debe ser todo un personaje.eddi zuliani 22. Oktober 2009, 15:46
very good portrait.Claudio Micheli 22. Oktober 2009, 13:24
....a wonderful portrait!Ciao
Maria Simona Monti 22. Oktober 2009, 12:40
interesting sadhu!!!!!!ciao_ms
Rolf Pessel 22. Oktober 2009, 12:32
Schön beschrieben und er scheint noch genügen Aufmerksamkeit und somit "Einkommen" zu haben.Noch schlimmer finde ich diejenigen, die durch die Strassen laufen und nur noch ignoriert werden.
Aber weder die Einen noch die Anderen hatte ich bisher Mut zu fotografieren.
LG Rolf
Marguerite L. 22. Oktober 2009, 11:34
In den Augen kann man schon leise seine Melancholie spüren,eine eindrückliche Geschichte und Aufnahme
Grüessli Marguerite
Alexandra Baltog 22. Oktober 2009, 10:05
+++