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Porträit eines missverstandenen Asketen...

Porträit eines missverstandenen Asketen...

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Henry Fuchs


kostenloses Benutzerkonto, Berlin

Porträit eines missverstandenen Asketen...

...all die Jahre sitzt er nun hier, in seinem Tempel, in seinem Areal. Hunderte, nein tausende Touristen zogen derweil an ihm vorbei, mal grinsen, mal staunend, früher mit gigantischen (Foto) Waffen ausgestattet, heute mit diesen kleinen Handys, entweder scheu fotografierend, offensiv und direkt, selten mit seiner Erlaubnis.
Dabei war er doch als junger Mann ausgezogen um seinen Mentor hier zu finden, damals als Pashupatinath noch den EInheimischen gehörte, damals als dies noch kein Rummelplatz für Freaks war, damals als dies nicht nur ein heiliger Ort war, sondern auch eine heilige Stimmung verbreitete, damals als das asketische Werk eines Saddhu noch etwas zählte. Asktet sein, ja was heißt das, zuerst Verzicht, dann Meditation und Konzentration, als Sannyasin leben... Das Wandern gab er bald auf, ließ sich nieder in diese Sadhu-Gemeinschaft, entsagend und von Gaben lebend, sich widmend der Suche nach der Erlösung..
Doch irgendwie wird in den letzten Jahren sein Werk immer mehr missverstanden, "Ansichten eines Clowns" so kommt er sich manchmal vor, arrangiert hat er sich mit dieser neuen Aufgabe, ihm bleib kaum eine Wahl und so posiert er noch heute tagein tagaus, Schneidersotz hier, Bart an beiden Enden nach oben da, mal lächelnd, mal in Saddhu Schneidesitzpose, wie gewünscht, immer hübsch zurecht gemacht - selten merkt man ihm die tiefe Melanchie in seinen dunklen Augenhöhlen an...

Pashupatinath, Kathmandu, Nepal 2009

www.henry-fuchs.net

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