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Allerseelen, Gedanken zu dem was jedem bevorsteht

Allerseelen, Gedanken zu dem was jedem bevorsteht

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Peter Bemsel


Premium (World), Innsbruck

Allerseelen, Gedanken zu dem was jedem bevorsteht

Wenn die Zeit des endgültigen Abschiednehmens anbricht,
bitte tretet nicht in Schwarz zu mir.
Lasst mich doch noch Farben sehen,
solange ich es kann.

Fasst nicht einfach meine Hand
Lasst mich selber nach Eurer greifen
solang ich es noch kann.

Bleibt nicht am untern Ende des Bettes stehen
Kommt her zu mir, so nahe es geht, und setzt Euch
Lasst mich doch noch bei Euch sein
solange ich es kann.

Denkt nicht, dass Ihr mich langweilt,
wenn ich zwischendurch meine Augen schliesse
Lasst mich einfach bei Euch ruhen
solang ich es noch kann.

Es wird vielleicht der Tag kommen,
wo ich nicht mehr sprechen kann.
Steht dann nicht stumm an meinem Bett
Erzählt mir was von einer Reise,einem schönen Tag,
von Eurem Haustier oder singt mir leise ein Lied.
Lasst mich doch Eure vertrauten Stimmen hören
solang ich es noch kann.

Und habt keine Angst
etwas falsch zu machen
bleibt nicht einfach weg.
Sterbende Seelen sind sensibel
sie fühlen, wenn etwas aus Zuneigung geboren ist.

Sie spüren es,
bewahren es in sich
lange Zeit und
bis in die Ewigkeit....

Kommentare 8

  • Sylvia M. 2. November 2009, 16:06

    Niemand kennt den Tod,
    niemand weiss, ob er nicht vieleicht
    das grösste Glück für den Menschen ist.
    Sehr berührende Präsentation Peter! LG Sylvia
  • Werner Rieder 2. November 2009, 12:48


    Schön Dein Bild, das zum nachdenken anregt.
    Du machst schöne Bilder!
    Herzliche Grüsse Werner
  • Marguerite L. 1. November 2009, 22:36

    Ganz wunderbar und besinnlich in Bild und Worten
    Grüessli Marguerite

    Allerseelen

    Der Nebel legt sich
    um den Grabhügel
    wie ein silberner Seidenschal
    und darüber verblasst
    das sonnige Lächeln
    des letzten Sommers

    Die Vögel sind schon
    nach Süden gezogen
    wie ein sanfter Windschleier
    und dahinter schwebt noch
    eine sehnsüchtige Feder
    im Licht des Uebergangs

    Der November fällt schwer
    über den Gottesacker
    wie ein dunkler Trauermantel
    und darin geborgen blühen
    alle wertvollen Blumen
    der Erinnerung

    Die sterbenden Blätter
    liegen auf der Erde
    wie ein bunter Blütenteppich
    und darunter harren
    Samen und Keime
    ihres neuen Werdens

    Marguerite Widmer 11/1997
  • Nirak Verkehrt 1. November 2009, 22:31

    Nur ein Blatt, und dann noch verwelkt... jetzt ausgedient und nutzlos für den Baum, jederzeit kann es vom Ast gelöst werden, schwach und ausgeliefert hängt es da. Und doch: Es hängt an der richtigen Stelle, wird beleuchtet und strahlt. Gleichzeitig schützt es das Auge vor zu starkem Licht und dient einer Spinne als Unterschlupf. Später dann, auf dem Boden liegend wird es zu Erde und dient auch dort noch vielen Lebewesen zur Nahrung, und der Kreislauf beginnt von vorn...
    Dein Text, Peter: Ist der von Dir oder ist das ein Zitat?
    LG Karin
  • Roswitha Keller 1. November 2009, 20:40

    kann mich Jacky nur anschliessen und mit
    einem Spruch von Albert Schweitzer ergänzen:
    ICH KANN NICHT
    ANDERS, ALS EHRFURCHT
    HABEN VOR ALLEM,
    WAS LEBEN HEISST.
    ODER
    NIEMAND
    KANN
    VOR SEINER ZEIT
    DAVONLAUFEN.
    LG ROSWITHA
  • Dieter J. Lehmann 1. November 2009, 18:49

    schön beleuchtet und sieht edel aus mit dem schwarzen hg

    grüssle
    dieter
  • Bergengel 1. November 2009, 18:29

    Wow....fühl mich von deinem Text berührt und dazu dein Bild..toll....genau wie es Jacky geschrieben hat....tiefsinnig. Toll!

    LG Katrin
  • Jacky Kobelt 1. November 2009, 17:08

    Tiefsinnig
    und wunderschön präsentiert
    Kompliment
    Jacky