Preiskalkulation

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Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 31 von 31
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Zitat: Gabriela88 30.01.16, 14:37Zum zitierten BeitragHallo zusammen

Ich schlage mich zur Zeit mit der Berechnung von Shootingpreisen rum und möchte wissen, welche Erfahrungen ihr da bereits gemacht habt..
Im Internet habe ich schon viel gegoogelt und habe gemerkt, dass es wohl auch viele Profifotografen gibt, die sich mit der Preisgestaltung etwas schwer tun.

Es geht mir vor allem um den fixen Beitrag für alle Nebenkosten, welche ich pro Shooting-Stunde dazu rechnen muss.
Es geht mir nicht um einen konkreten Betrag den ich von euch hören will, sondern eher darum, wie ihr das berechnet.

So habe ich zB. aufgeschrieben, dass ich folgende jährliche Ausgabekosten habe:
- Kosten für Ausrüstung / Kamera (bzw. Abschreibungen)
- Computer-Software / Programme
- Kosten für Homepage
- Kosten für Visitenkarten etc.
- Steuern / Sozialbeiträge etc.
- Weiterbildungen

(Studio gibt es im Moment noch keins)
Alles weitere wie Fahrspesen, Stundenlohn etc. kann ich konkret pro Aufwand berechnen.

Ich weiss ja (logischerweise) was mich die einzelnen oben aufgeführten Punkte pro Jahr kosten.
Nun aber wie rechne ich das auf einen Shootingpreis runter?
Ich überlege mir ob ich einen fixen Prozentsatz davon für die Kalkulation eines Stunden-Preises anrechnen kann... aber was macht da Sinn?
Da ich das ganze Nebenberuflich mache, kann ich keine fixen Arbeitsstunden pro Woche / Monat berechnen – und schlussendlich weiss ich ja auch nicht wie viele Aufträge ich in Zukunft haben werde.

Blicke ich irgendwo nicht ganz durch oder wie berechnet ihr das? Gibt es irgendwo einen guten Tipp von einem Profi da draussen? :-)
Oder bleibt mir nichts anderes übrig, als eine Annahme zu stellen, wie viele Shooting-Aufträge ich pro Jahr erhalte mit dem Risiko, dass dann schlussendlich eine ganz andere Zahl dabei herauskommt…?

Vielen Dank bereits im Voraus!

Liebe Grüsse
Gabriela


Nachdem nun keiner hier mit Zahlen aufwarten möchte, versuche ich Dir mal ein kleines Bisschen zu helfen. Obwohl, nachdem du schreibst, dass Du alle Deine Kosten kennst, solltest Du eigenlich wissen was Du einnehmen mußt um diese Kosten zu decken - das nennt man Deckungsbeitragsrechung.

Fangen wir sicherheitshalber ganz vorn an, etwas vereinfacht natürlich.
Gehen wir mal die verschiedenen Möglichkeiten durch:

Hauptberuflich:
Das bedeutet, dass Du deine kompletten monatlichen privaten als auch beruflichen Kosten über Deine Tätigkeit erwirtschaften musst. Das könnte folgender Maßen aussehen:
- Miete = 700 Euro
- Essen/trinken= 600 Euro
- Krankenkasse = 400,-
- Versicherungen, PKW, Handwerkskammer, sonstiges, = 300
- Kamera, Equipment (Wert 3600 Eur) = 100 Eur Abschreibung / Monat
Gesamt = 2.100 EUR

Das ist jetzt wirklich eine Low-Kost Rechnung und Du kannst Sie beliebig anpassen. Es bedeutet im Falle einer Hauptberuflichen Tätigkeit, dass Du über Deine Arbeit mindestens 2100 Eur zuzüglich Mwst einfahren musst um lediglich die Kosten zu decken. Rücklagen = 0.

Nun könntest Du natürlich sagen, dass ein Shoot für 2100Eur monatlich reichen würde :-), bekommst Du aber nicht.
Ich persönlich arbeite in der Industrie und bezahle dem Fotograf meiner Wahl durchaus 1.200 EUR am Tag. alerdings bekommt er solche Jobs von mir nur 4 mal im Jahr.
Stellt sich die Frage was Deine Zielgruppe bezahlt. Bei der Industrie/Business wirst Du als nebenberuflicher Amateur nicht landen. Was bleibt Dir also außer privat Kundschaft.

Schauen wir nun auf Deine Tätigkeit nebenberuflich:
Was heißt das für Dich genau? Mußt Du nebenberuflich einen fixen Betrag erwirtschaften, oder würdest Du gerne etwas nebenbei verdienen.

Wenn Du mußt, dann ist es wieder ganz einfach. Definiere die Summe die du monatlich erwirtschaften musst zuzüglich der anteiligen Nebenkosten (Abschreibung, PKW, Sprit, etc. ). Die Summe musst Du anschließend erwirtschaften. Sind Deine Kunden "Privatkunden" dann kannst Du Dir schnell ausrechnen was die bereit sind zu zahlen. Musst Du also z.B. 800 Euro erwirtschaften, dann sind das entweder 1 shoot zu 800,- (ist unrealistisch, oder) 2 zu 400,- ( auch gar nicht so einfach bei Privatkunden) 4 shoots a 200 (denkbar) oder 8 shoots zu 100 (also 2 shoots pro Woche, erfordert echte taffe akquise).

Aber was heißt denn bei Dir tatsächlich Nebenberuflich, ich spinne mal so vor mich hin:
Du hast entweder einen Job der dich ernährt oder bist in einer Ehe und versorgt und du würdest gerne mit der Fotografie so ein bisschen dazuverdienen. Die Kamera ist geschenkt oder eben halt da und muss auch nicht abgeschrieben werden.
In diesem Fall musst Du also streng genommen keinen Deckungsbeitrag erwirtschaften sondern Du erwirtschafts Dir ein zusätzliches Taschengeld.
Du kannst also verlangen was Du möchtest, weil Du keinen wirtschaftlichen Zwang hast.

Ich sehe es nicht so, dass Du mit zu niedrigen Preisen den Markt kaputtmachst, denn ein Unternehmen würde Dich eh nicht wählen und ein Profi der meint sein Geld im privat Segment machen zu müssen, dem kann man eh nicht mehr helfen.

Fazit:
Im Businessbereich sind Tagessätze zwischen 800-1200 EUR normal (bekommst Du aber nicht)
Im Privatbereich sind Aufträge bis 150 EUR möglich (Hochzeiten mal ausgenommen)

Bogi
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