Hilla und Bernd Becher

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Dame Eda Dame Eda   Beitrag 1 von 15
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Ich hab' hier mal einen neuen Thread eröffnet, weil ich nicht in einem RIP-Thread gross debattieren oder gar Streitgespräche führen möchte.

Jedenfalls war das Ableben von Hilla Becher auch für mich ein Anlass, mir ein paar Gedanken über ihr Leben und Werk zu machen, das natürlich untrennbar verknüpft mit dem Leben und Werk ihres bereits verstorbenen Ehemannes Bernd ist.

Über die "Bedeutung" der Bechers für die Fotografie könnte man natürlich endlos streiten - daran möchte ich mich nicht unbedingt beteiligen.

Mir ist aber eingefallen, dass wir kürzlich einen Thread am Laufen hatten, bei dem es um "Geometrie" in der Fotografie ging. In dem Thread ging es zwar hauptsächlich um Streetfotografie, aber ich denke die Geometrie ist dieselbe.
Die bekannten Fotografien der Bechers sind ja beinahe schon geometrische Konstruktionen wie technische Zeichnungen der Objekte. Sie haben ganz bewusst den geometrischen Aspekt betont und möglichst auf alles 'subjektive', organische, emotionale usw. verzichtet. Zumindest bei den einzelnen Fotos; bei der Präsentation haben sie diese Fotos aber subjektiv so arrangiert das sich - zumindest für mich persönlich - doch wieder der Eindruck von 'organischen', irgendwie gewachsenen und fast schon "lebendigen" Strukturen ergibt.

Mich persönlich haben die alten Becher-Fotos gleich sehr beeindruckt, als ich sie das erste mal sah. Aber das war für mich damals kein Anlass, mich näher mit den Bechers oder dieser Art der Fotografie zu befassen. Wie's der Zufall so will, hatte ich damals gerade oft mit geometrischen Abwicklungen zu tun, allerdings nicht im Zusammenhang mit der Fotografie. Vermutlich haben mich deshalb die Becher-Fotos besonders angesprochen.
Clara Hase Clara Hase   Beitrag 2 von 15
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Eda, hast du Beispielbild-Links? Dann könnte ich mich besser beteiligen -
die Streiterei geht oben leider weiter
Frank aus Baerl (vorm. Laar) Frank aus Baerl (vorm. Laar) Beitrag 3 von 15
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Zitat: Dame Eda 29.10.15, 16:00Zum zitierten BeitragJedenfalls war das Ableben von Hilla Becher auch für mich ein Anlass, mir ein paar Gedanken über ihr Leben und Werk zu machen, das natürlich untrennbar verknüpft mit dem Leben und Werk ihres bereits verstorbenen Ehemannes Bernd ist.
Hilla Becher trank schon mal einen Tasse Kaffee bei Cafe Schuster (nach dem Tod ihres Mannes) in D-dorf - Kaiserswerth wo beide an der Basilika wohnten. Ich grüsste sie mal freundlich mit Verweis auf die (alte) D-dorfer Fotografenszene, tauschten uns kurz aus über "Befindlichkeiten" und das momentane Wetter, daß war es dann (und reichte) auch.Punkt
Dame Eda Dame Eda   Beitrag 4 von 15
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Zitat: Clara Hase 29.10.15, 18:05Zum zitierten BeitragEda, hast du Beispielbild-Links? Dann könnte ich mich besser beteiligen -
die Streiterei geht oben leider weiter


Hast du Google?

Na meinetwegen, hier finden sich ein paar Links: http://www.photography-now.com/artist/b ... lla-becher
Bakterian Bakterian Beitrag 5 von 15
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Es wird Zeit den anderen Thread dicht zu machen. Was da passiert ist echt daneben.
Bakterian Bakterian Beitrag 6 von 15
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Dieses Video wurde im anderen Thread nicht verlinkt.

https://vimeo.com/17188831

"Statements von Stephen Shore und Hilla Becher beim Gang durch die Ausstellung "Der Rote Bulli - Stephen Shore und die Neue Düsseldorfer Fotografie" im NRW-Forum Düsseldorf, Herbst 2010"
Clara Hase Clara Hase   Beitrag 7 von 15
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Eda, es ging mir um die Bilder die du selbst als besonders geometrisch angesehen hattest.
Ich hatte Fernsehfilm gesehen vor circa einem Jahr oder länger wo die ganzen Wassertürme und Steigtürme und was weiss ich gezeigt wurden - und die waren ohne jeglichen Klimbim, schlicht wie du hier es auch beschreibst,
wie es auch im anderen Film einem Link von Thomas beschrieben wurde, warum das so ist.

Holgr - der Vergleich mit dem Stephen Shore was die Bechers mit in sich aufnahmen- auch wenig dabei - aber sie mal so zu sehen fand ich gut.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 8 von 15
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Zitat: Dame Eda 29.10.15, 16:00Zum zitierten BeitragDie bekannten Fotografien der Bechers sind ja beinahe schon geometrische Konstruktionen wie technische Zeichnungen der Objekte. Sie haben ganz bewusst den geometrischen Aspekt betont und möglichst auf alles 'subjektive', organische, emotionale usw. verzichtet.

Nicht nur beinahe, sondern die geometrische Form ist dem Objekt immanent.
Interessant dabei für mich ist hier die Frage nach Ursache und Wirkung - und damit ob Vergleiche hinken.
Während Cartier-Bresson die Fläche des Bildes nach geometrischen Strukturen aufgeteilt hat, in dem er das, was da war oder sich ins Bild bewegte zu einem entscheidenen Moment verdichtete und durch Linien und Formen das Bild unterteilt, ist die Bildsprache der Bechers doch wesentlich anders:
Die fotografierten Objekte werden sehr streng aus Zentralperspektive aufgenommen, so wie bei technischen Zeichnungen eben auch, es wird neutrales Licht abgewartet, damit nichts - kein Licht kein Schatten, keine Menschen, oder andere Dinge, Tiere vom Objekt selbst ablenken können. Die Gestaltung des Bildes folgt nur einem Schema - das Objekt wird mittig positioniert, um es so in eine Typologie mit anderen Bildern in Zusammenhang bringen zu können. Die Funktion bestimmt die Form der Objekte und die Bechers haben sich genau auf das Objekt eingelassen, und mit Absicht keine weiteren gestalterischen Manipulationen zugelassen. Also eigentlich das Gegenteil dessen, was Cartier-Bresson gemacht hat.
hkK hkK Beitrag 9 von 15
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Hier eine feine,kleine,Serie der Becher's,die vielleicht noch nicht jeder kennt.

http://photography-now.net/bernd_and_hi ... olio1.html
_visual_notes_ _visual_notes_ Beitrag 10 von 15
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Zitat: Thomas Bregulla 29.10.15, 21:01Zum zitierten BeitragWährend Cartier-Bresson die Fläche des Bildes nach geometrischen Strukturen aufgeteilt hat, in dem er das, was da war oder sich ins Bild bewegte zu einem entscheidenen Moment verdichtete und durch Linien und Formen das Bild unterteilt, ist die Bildsprache der Bechers doch wesentlich anders
...
Also eigentlich das Gegenteil dessen, was Cartier-Bresson gemacht hat.

Das genaue Gegenteil hätte dann noch Farbe, Motion Blur oder Out of Focus Blur, Abstraktion ... also eher Saul Leiter oder Ernst Haas.
der gelbe Fisch der gelbe Fisch   Beitrag 11 von 15
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So etwas wie Beitrag 8, inklusive des Zitierten natürlich, hätte ich mir im anderen Thread gewünscht.
Dicken Dank!

;-) Michael
lenmos lenmos Beitrag 12 von 15
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Zitat: der gelbe Fisch 30.10.15, 00:18Zum zitierten BeitragSo etwas wie Beitrag 8, inklusive des Zitierten natürlich, hätte ich mir im anderen Thread gewünscht.
In den dort verlinkten Videos kam das auch schon so herüber, bis auf den Vergleich mit HCB.

Obwohl, z.B. dessen Foto mit dem Radfahrer und der Treppe doch Parallelen hat.
N. Nescio N. Nescio   Beitrag 13 von 15
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also der HCB hat ganz anders fotografiert - er fotografierte szenen, leben, bewegung, den moment.
die bechers fotografierten das ding an sich.
es gibt keinerlei gemeinsamkeiten in ausdruck und methode, wenn man tiefer schaut.
Dame Eda Dame Eda   Beitrag 14 von 15
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Die Fotos von HCB mit denen der Bechers zu vergleichen ist mir nicht in den Sinn gekommen. Aber wieso auch nicht, ist mal was anderes und irgendwie auch ganz originell.
Ich denke bei "Geometrie" im Zusammenhang mit der Fotografie eigentlich nicht ausgerechnet zuerst an HCB. Gut, er hat das Wort "Geometrie" mal in den Mund genommen, und jemand hat's aufgeschrieben (falls die Geschichte überhaupt wahr ist).

In dem Street-Thread hatte ich ja bereits erwähnt, dass für mein "geometrisches Bauchgefühl" beim Fotografieren, beim Gestalten und beim Anschauen von Fotos (kurzum, beim Sehen) die Schwerkraft eine wichtige Rolle spielt. Zum Beispiel: "Stehende" Rechtecke vermitteln einen Eindruck von Labilität und Dynamik, weil sie umfallen können, "liegende" Rechtecke wirken dagegen stabil und statisch, weil sie nicht (mehr) umfallen können. Wir erwarten nicht, dass sich liegende Rechtecke bewegen - bei stehenden Rechtecken können wir es in der Regel bereits "kommen sehen" dass sie irgendwann umfallen werden.
Bei der Becher-Diskussion hier ist mir plötzlich bewusst geworden, dass bei den typischen Becher-Motive dieser Aspekt besonders deutlich wird, denn diese Industriebauten und -Anlagen werden ja auch den Gesetzen der Statik (nicht Statistik) entsprechend konstruiert. In der urbanen Architektur werden diese funktionalen, buchstäblich tragenden geometrischen Aspekte meistens kaschiert oder bewusst aufgegriffen um mit ihnen zu "spielen", Bezüge zu schaffen, zu gestalten...
In der industriellen Architektur steht die Funktion im Vordergrund; daher ist es für mich auch aus gestalterischer Sicht absolut nachvollziehbar, dass die Bechers bei diesen Motiven ganz bewusst möglichst darauf verzichtet haben, zu "spielen", Bezüge zu schaffen, zu gestalten - oder gar zu kaschieren. Das würde den Blick nur von der "natürliche Schönheit" dieser Objekte (oder von der Schönheit der Geometrie?) ablenken. Auf jeden Fall davon, was gerade diese Objekte von urbaner Architektur unterscheidet.
Jan Böttcher Jan Böttcher Beitrag 15 von 15
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Zitat: Frank aus Baerl (vorm. Laar) 29.10.15, 18:37Zum zitierten Beitrag... Hilla Becher trank schon mal einen Tasse Kaffee bei Cafe Schuster (nach dem Tod ihres Mannes) in D-dorf - Kaiserswerth wo beide an der Basilika wohnten. Ich grüsste sie mal freundlich mit Verweis auf die (alte) D-dorfer Fotografenszene, tauschten uns kurz aus über "Befindlichkeiten" und das momentane Wetter, daß war es dann (und reichte) auch.Punkt
Und? Hast Du bei der guten Gelegenheit ein Selfie von Euch beiden gemacht?
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