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Martin Friesheim


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Witwenschlüssel

Ein Witwerschlüssel war vor allem in Österreich und in Süddeutschen Gebieten gebräuchlich. Es ist ein kleiner, silberner Schlüssel mit Voluten in der Reide (Griff) und im Bart - man kann sofort erkennen, dass es sich um keinen sperrenden Schlüssel handelt, sonder um einen sog. "symbolischen Schlüssel". Er wurde an der Uhrkette getragen.
Wenn Mann und Frau geheiratet haben, dann hat die Frau am Tag der Hochzeit die Schlüsselgewalt übernommen. D.H. sie konnte im Namen ihres Mannes Rechtsgeschäfte abschließen und trug einen großen Schlüsselbund an einem Gürtel für alle Schränke, Türen etc. des Hauses.
Verstarb die Frau früher, so wurde der Mann Witwer und trug als Zeichen der Trauer aber auch als Zeichen und Aufforderung an alle Damen fortan einen kleinen, silbernen Schlüssel an der Uhrkette der Taschenuhr, den sogenannten Witwerschlüssel. Die Frauen wussten so, dass dieser Mann seine "Schlüsselgewalt" wieder abgeben will.

Bergbaumuseum Bochum

Kommentare 1

  • Bunkerworld 30. August 2007, 17:05

    Aha, das ist ja interessant und das bei mir um die Ecke :-))

    ich Glaube ich muss mal wieder im Bergbaumuseum war schon lange nicht mehr da.

    Schönes Foto und eine tolle beschreibung .

    Gruß Björn