Zurück zur Liste
Veränderliche Krabbenspinne (Misumena vatia)

Veränderliche Krabbenspinne (Misumena vatia)

1.834 10

Jens Ritschel


kostenloses Benutzerkonto, Haßfurt

Veränderliche Krabbenspinne (Misumena vatia)

KoMi Dynax 5D
Sigma 105 Makro
1,4 TK Kenko
BW 150mm (KB: 225mm)
ISO 400
F 10,0
1/500 s
Externer Blitz Metz 54i
EBV: leicht beschnitten - Tonwerte korrigiert - mit Neat Image entrauscht


Veränderliche Krabbenspinne (Misumena vatia)

Die Krabbenspinnen sind die vom Körperbau auffälligsten Spinnen. Ihre Ähnlichkeit zu den Krabben gab ihnen den Namen. Die Vorderbeine sind deutlich länger und kräftiger als die hinteren Beinpaare. Hierdurch sind die Krabbenspinnen auch in der Lage in alle Richtungen zu laufen.

Die veränderliche Krabbenspinne liebt warme und sonnige Verhältnisse, wie in Mittel-und Südeuropa oder in Teilen Nordamerikas. In Nordeuropa ist sie dagegen eher selten anzutreffen. Man findet sie an trockenen Orten wie Trockenwiesen und Waldrändern.

Besonders die veränderliche Krabbenspinne passt sich besonders gut ihrer Umgebung an. Im Laufe weniger Stunden kann sie vollständig ihre Farbe wechseln und sich so ideal tarnen. Die Farben können von grünlich, gelb bis weiß wechseln. Bei der Gelbfärbung wandern Farbpigmente in die Epidermeszellen und bei der Weißfärbung in das Körperinnere. Dananch werden die Pigmente ausgeschieden, so dass für eine erneute Gelbfärbung zunächst die entsprechende Pigmente gebildet bzw. aufgenommen werden müssen.

Das Männchen ist stets gelb gefärbt, mit zwei dunkeln Streifen auf dem Hinterleib. Es kann nicht seine Farbe wechseln. Die Beine sind bei den Weibchen einfarbig in der jeweiligen Körperfarbe gefärbt, bei den Männchen hingegen hell-dunkel gestreift.

Durch die Tarnung ist die Krabbenspinne nicht nur für die Jagd besser gerüstet, vor allem ist sie auch gut geschützt vor ihren Feinden, wie z.B. den Vögeln. Die Farborientierung erfolgt über den Gesichtssinn.

Das Weibchen der veränderlichen Krabbenspinne kann eine Körperlänge von bis zu 11 mm besitzten, die Männchen hingegen nur 3 - 5 mm.

Wie alle Krabbenspinnen baut die veränderliche Krabbenspinne keine Netze, sondern lauert ihren Opfern aus Verstecken auf; meist findet man sie in Blüten sitzen, wo sie starr auf ihre honigsuchenden Opfer warten. Lässt sich dann dort ein Insekt nieder, wird es ruckartig überfallen und mit einem Giftbiss in den Nacken gelähmt. Da beiden vorderen Beinpaare deutlich länger als die hinteren sind, können hiermit die gefangenen Opfer festgehalten und so weit vom Körper ferngehalten werden, dass sie nicht stechen können. Sofort spritzt die Spinne ihren Verdauungssaft in den Körper des Insekts und kann kurz danach das Insekt aussaugen. Nicht nur kleine Insekten werden Opfer der veränderlichen Krabbenspinne. Auch Hornissen und und große Falter fallen ihr zum Opfer.

Häufig verbringt eine Krabbenspinne ihr ganzes Leben auf einer einzigen Pflanze.

Die Reifezeit der veränderlichen Krabbenspinne liegt zwischen Mai und August. Die Paarung findet im Frühsommer statt. Die Eier werden in einem kleinen Kokon verborgen abgelegt. Der Kokon wird von dem Weibchen bewacht. Im Hochsommer schlüpfen die Jungspinnen, während die Eltern sterben. Die Jungspinnen überwintern in verborgenen Ritzen im Boden.


http://www.natur-lexikon.com/Texte/MZ/001/00027/MZ00027.html

Kommentare 10