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Tand, Tand, ist das Gebilde von Menschenhand

Tand, Tand, ist das Gebilde von Menschenhand

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Fritzla


kostenloses Benutzerkonto, Frankonia

Tand, Tand, ist das Gebilde von Menschenhand

Aufm Jahrmarkt

Kommentare 4

  • Carolina J. 28. Februar 2007, 23:09

    Mein Mann würd sagen: Dinge die die Welt nicht braucht!!! Ich sage ohne Tand wärs ganz schön nüchtern und kalt im Haus.
    LG Caro
  • Helmut - Winkel 26. Februar 2007, 20:08

    Ein farbenfroher, kunterbunter Tand, den Du uns hier präsentierst, Fritzl. Sehr schön gestaltet.

    LG Helmut
  • Martin Fuchs . 26. Februar 2007, 11:39

    schöner Tand - hoffentlich befassen sich die drei nicht damit ... !
    wieder mal ne fein-ausgefallene-abgefahrene-coole
    Fritzl-Präsentation !
    schönen Gruss !
    Martin


    Die Brücke am Tay

    "Wann treffen wir drei wieder zusamm'?"
    "Um die siebente Stund', am Brückendamm."
    "Am Mittelpfeiler."
    "Ich lösch die Flamm'."
    "Ich mit."
    "Ich komme vom Norden her."
    "Und ich vom Süden."
    "Und ich vom Meer."

    "Hei, das gibt ein Ringelreihn,
    und die Brücke muß in den Grund hinein."
    "Und der Zug, der in die Brücke tritt
    um die siebente Stund'?"
    "Ei, der muß mit."
    "Muß mit."
    "Tand, Tand
    ist das Gebild von Menschenhand."

    Auf der Norderseite, das Brückenhaus -
    alle Fenster sehen nach Süden aus,
    und die Brücknersleut', ohne Rast und Ruh
    und in Bangen sehen nach Süden zu,
    sehen und warten, ob nicht ein Licht
    übers Wasser hin "ich komme" spricht,
    "ich komme, trotz Nacht und Sturmesflug,
    ich, der Edinburger Zug."

    Und der Brückner jetzt: "Ich seh einen Schein
    am andern Ufer. Das muß er sein.
    Nun, Mutter, weg mit dem bangen Traum,
    unser Johnie kommt und will seinen Baum,
    und was noch am Baume von Lichtern ist,
    zünd alles an wie zum heiligen Christ,
    der will heuer zweimal mit uns sein, -
    und in elf Minuten ist er herein."

    Und es war der Zug. Am Süderturm
    keucht er vorbei jetzt gegen den Sturm,
    und Johnie spricht: "Die Brücke noch!
    Aber was tut es, wir zwingen es doch.
    Ein fester Kessel, ein doppelter Dampf,
    die bleiben Sieger in solchem Kampf,
    und wie's auch rast und ringt und rennt,
    wir kriegen es unter: das Element.

    Und unser Stolz ist unsre Brück';
    ich lache, denk ich an früher zurück,
    an all den Jammer und all die Not
    mit dem elend alten Schifferboot;
    wie manche liebe Christfestnacht
    hab ich im Fährhaus zugebracht
    und sah unsrer Fenster lichten Schein
    und zählte und konnte nicht drüben sein."

    Auf der Norderseite, das Brückenhaus -
    alle Fenster sehen nach Süden aus,
    und die Brücknersleut' ohne Rast und Ruh
    und in Bangen sehen nach Süden zu;
    denn wütender wurde der Winde Spiel,
    und jetzt, als ob Feuer vom Himmel fiel,
    erglüht es in niederschießender Pracht
    überm Wasser unten... Und wieder ist Nacht.

    "Wann treffen wir drei wieder zusamm'?"
    "Um Mitternacht, am Bergeskamm."
    "Auf dem hohen Moor, am Erlenstamm."
    "Ich komme."
    "Ich mit."
    "Ich nenn euch die Zahl."
    "Und ich die Namen."
    "Und ich die Qual."
    "Hei!
    Wie Splitter brach das Gebälk entzwei."
    "Tand, Tand
    ist das Gebilde von Menschenhand"

    ( Theodor Fontane )
  • † HW. 26. Februar 2007, 0:18

    Für einen Tand, für den anderen Kunst, oder gar nicht mehr wegzudenken.
    Fein präsentiert auf schwarzen Grund mit Diagonalenverschiebungen - gefällt.
    VG Holger