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Storchenkinder (1)

Storchenkinder (1)

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Robert Bauer


Premium (World), Bad Homburg (davor 45 Jahre Stuttgart)

Kommentare 3

  • Robert Bauer 6. Juni 2010, 11:10

    @ Iris: Bischt jederzeit herz-lich eiglade! :-)))
  • Iris Richter 6. Juni 2010, 11:02

    So so, bei Kaffee, Kuchen, Weizenbier... das würde ich mir dann auch gefallen lassen :-)
    Sehr gut!
    LGI
  • Robert Bauer 6. Juni 2010, 10:11

    Storchenkinder

    Es verdient schon großen Respekt, was die Storcheneltern Jahr für Jahr leisten, wenn sie bei uns den Nachwuchs aufziehen. In Biebesheim am Rhein, im hessischen Ried, kann man das bei Kaffee und Kuchen oder hinter einem Weizenbierglas unmittelbar von der „Besucherterrasse“ des Geflügelzuchtvereins bewundern. Für die dortige Einwohnerschaft ein ganz normaler Anblick, für die Großstädter natürlich nicht, zumal man in Frankfurt auf ganz andere Vögel fokussiert, die keine Eier legen. Die Tiere sind nicht scheu, sondern an die Anwesenheit der Menschen gewöhnt. Und so schauen wir uns halt gegenseitig in die Augen, von oben und von unten, die von unten durch Ferngläser und starke Teleobjektive. Was die Störche dabei denken mögen, kann man nur erahnen.

    Schon als Kind haben mich Störche fasziniert. Ein Urlaub im Burgenland oder in Masuren ist für Kinder daher etwas Besonderes. Letzteres gilt als Storchenland schlechthin. Ein Viertel des weltweiten Bestandes stammt von dort.

    Beim Weißstorch handelt es sich um einen Zugvogel, der jedes Jahr lange Strecken zwischen seinen Brutquartieren und seinen Winterquartieren in Afrika südlich der Sahara zurücklegt. Der Weißstorch ist ein Segelflieger, der zum Zug warme Aufwinde (Thermik) nutzt. Da über dem Wasser keine Thermik entsteht, muss der Weißstorch das Mittelmeer umfliegen, um nach Afrika zu gelangen. So ziehen die so genannten „Weststörche“ bei Gibraltar über das Mittelmeer, um in Westafrika vom Senegal bis zum Tschadsee den Winter zu verbringen. Die „Oststörche“ ziehen über den Bosporus, das Jordantal und die Sinaihalbinsel nach Afrika. Sie fliegen das Niltal hinunter bis in den Sudan. Von dort aus geht der Zug weiter in Richtung Ostafrika. Die Winterquartiere der „Oststörche“ befinden sich in Ostafrika bis Südafrika. Das ist eine Entfernung von etwa 10.000 km.

    Nur wenige Vögel nehmen die mittlere Zugroute über Italien nach Tunesien. In den letzten Jahren ziehen viele Störche auf der westlichen Route nicht mehr bis nach Afrika, sondern bleiben in Spanien und Portugal. Das günstige Nahrungsangebot auf Reisfeldern und Mülldeponien macht es ihnen möglich, auf den Zug nach Afrika zu verzichten. Diese so genannten Westzieher sind im Frühjahr dann auch eher in den Brutgebieten zurück, als die, die über die Türkei nach Afrika ziehen.

    Noch ist es nicht soweit. Die Jungstörche sind zwar in den letzten Wochen grandios gewachsen. Fliegen können sie aber noch nicht. Bis August ist ja noch Zeit, um es zu lernen und für die weite Reise zu üben. Und bis dahin können wir sie weiterhin bewundern, in Biebesheim und anderstwo.