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Anna Amazing


kostenloses Benutzerkonto, Suttgart

sommergefühl

Ich hatte vorhin dieses Sommergefühl im Bauch. Mit Sonne auf der Nasenspitze und meiner Hand in deiner. Mit dir an meiner Seite, um mich herum und in meinem Herzen.
Und gerade eben, da ist es verschwunden. Es hat sich nicht einfach in Luft aufgelöst, nein, es ist zerbröckelt, und hat spitze Splitter hinterlassen.
Worte haben deinen Mund verlassen, die nicht hätten sein dürfen. Aber ein Wort kommt selten allein und zu viele waren es, die meine Haut bedeckten wie Herbstregen.
Und sie haben sich reingegraben, weiter, weiter, dem Sommergefühl ihre Zungen rausgestreckt und alle Endorphine in meinem Blut abgeschossen.
So etwas fühlt sich hässlich an.
Hörst du?
Ich hoffe, du spürst so etwas niemals. Nie. Es fühlt sich nicht gut an, und du merkst es, weil meine Hand in deiner ganz kalt wird. Du merkst das doch, wie meine Schritte langsamer werden.
Und jetzt, jetzt sagst du nichts mehr.
Du betrachtest mich schweigend, weil ich nicht mehr springe und tanze, an deiner Hand. Du sagst nichts dazu, dass du das Feuer in meinen Augen mit Salzwasser gelöscht hast.
Du guckst zur Seite, in die Sonne und schließt deine Augen. Öffnest sie wieder, und suchst nach jedem einzelnen Buchstaben deiner Worte, die du so gewaltsam in mein Gesicht geklebt hast. Aber dort kannst du sie nicht mehr finden, weil sie sich versteckt haben.
Du sagst, du kannst mir keine Geschichten mehr erzählen von Schaukeln und Maisfeldern und Fotos von Momenten, und ich frage, wem denn, wem kannst du sie denn erzählen und ganz leise und heimlich entschleicht sich dir ein Name.
Nicht mein Name.
Ein Anderer, einer, der fremd klingt und kein Bild aus mir herausholt. Einer, den ich noch nie über meine Zunge hab hüpfen lassen, und jetzt schmeckt er bitter.
Du kannst mir keine Geschichten mehr erzählen.
Meine Hand ist jetzt zu klein für deine.
Deine Worte in meinem Gesicht, sie haben es mir zerschnitten und jetzt bin ich hässlich. Ich bin zu fremd und zu leise und zu wild für deine Geschichten. Das sagst du, während sich die Sonne auf meiner Nase ausruht und ich an den Frühling denke.
Ich wünsche mir das Sommergefühl zurück. Ich will, dass ich mich wieder wohl fühle, in meinem Kleid und mit den blauweiß-gestreiften Schuhen mit der silbernen Schleife.
Ich will, dass du mir eine Geschichte erzählst. Eine, in der wir anders sind.

Draußen hat es schneit es, und ich weiß damit nichts anzufangen.

Deine Worte in meiner Hand und ich bin so klein wie eins der Kristalle, so klein wie der Rest des Sommergefühls in mir und nicht mehr, nicht wieder in deiner Geschichte.

Kommentare 2

  • Sebastian Hömke 13. April 2006, 11:54

    hey
    die farbe ein bischen zu doll
    aber doch sehr schönes foto !!
    siet aus wie eine elve ; )
    LG basti
  • Bob Krüger 7. April 2006, 5:31

    das ist, als erzählte der ohrring diese geschichte, so viel steckt darin, und alles andere hört zu. nur die kette, die sieht aus, als stünde sie über all dem und sagte, hey, das ist alles, alles, wie aus einer fernen zeit, da sind wir schon lang drüber hinweg, und doch hat der ohrring recht und zieht die aufmerksamkeit auf sich, ob jede einzelne perle der kette es will oder nicht.

    a.