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F. Heinen


Premium (Pro), Aachen/Frankfurt am Main

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Scheinbar bricht ne Serie an !?!

2. Platz beim Architekturwettbewerb Science Center im Hagenbucher Heilbronn

Http://www.ferdinand-heide.de

Ferdinand Heide Architekt BDA
Leinwebergasse 4
60386 Frankfurt am Main
Telefon 069/4208270 Fax : 069/42082729
Mitarbeiter/in der Verfasser/in:
Dipl. Ing. Architekt (TH) Frank Heinen
Dipl. Ing. Architekt (FH) Stefan Hirschfelder (Modell)


Und jetzt nur etwas für Interessierte ;o))) :

Konzept
Das architektonische Konzept verbindet technologischen Fortschritt, der in dem transparenten Anbau, der komplexen Fassade und der filigranen Konstruktion seinen Ausdruck findet mit der Tradition des siebzig Jahre alten Speichers. Diese Dialektik wird im Entwurf in weiteren Gegensatz-paaren thematisiert: Dem Spannungsverhältnis zwischen Alt- und Neu-bau, dem Gegensatz zwischen der mächtigen vorhandenen Tragstruktur und den scheinbar schwebenden, stützenfreien neuen Flächen, aber auch dem Wechselspiel zwischen den introvertierten Aus-stellungsflächen im Bestand und den sich zur Landschaft öffnenden Ausstellungsbereichen im Neubau.
Der Anbau gibt dem ohnehin dominanten Baukörper des Hagenbucher eine signifikante Erscheinung; das Science Center als kulturelles Leuchtturmprojekt wird zur Landmarke im Neckarpark vor den „Toren der Stadt“. Seine attraktive Lage auf einer Insel im alten Neckararm unterstützt den objekthaften Charakter des Gebäudes zusätzlich. So war es unser Anliegen, einen Erweiterung zu finden, die die besondere Form des Hagenbucher zusätzlich unterstreicht und die seine charakteristische Erscheinung, sein blockhaftes Volumen, die großen Klinkerflächen etc. ausnahmslos erhält.

Erschließung Aussenanlage Gastronomie
Seinem objekthaften Volumen und seiner Lage mitten im neuen Neckarpark entsprechend, kann das Science Center von zwei Seiten erschlossen werden: Besucher aus der Altstadt erreichen über die neu errichtete Fußgängerbrücke durch das Cafe in die Eingangshalle, Besucher aus Richtung Süden von der Bahnhofstraße oder aus Westen kommend gelangen über einen kleinen Platz zum Haupteingang. Die Andienung zum Lastenaufzug bzw. zum Bistro erfolgt ebenso vom Westen.
Das nördliche Gelände des bisher tieferliegenden Parkplatzes wird um ca. 75 cm aufgefüllt um niveaugleich an das Erdgeschoss des Anbau und die Cafeteria anzubinden. Die Glasflächen der Gastronomie lassen sich großzügig zum Außenbereich in der neuen Parklandschaft öffnen. Zwischen Gastronomie und Eingangshalle im Hagenbucher verbleibt ein Höhenunterschied von weiteren 75 cm, der aber eine große räumliche Qualität darstellt: aus dem Bestand schaut man aus erhöhter Position durch den Gastraum des Bistros über die Personen hinweg in den Park. Eine breite Freitreppe und eine großzügige Rampe stellen eine attraktive Verbindung her.
Die Ausstellungsflächen im Freien, sind auf einer befestigten Erschließungsfläche um den Hagenbucher herum angeordnet. Diese Fläche erlaubt einen großzügigen Zugang und gibt dem Hagenbucher eine angemessene „Standfläche“ in der Parklandschaft.

Baukörper
Der Neubau lehnt sich gleichsam wie ein Rücksack an das bestehende Gebäude an. Er schreibt die Figur des Hagenbucher fort und legt sich behutsam mit einem Geschoss auf den Bestand auf. Die Erweiterung wird plastisch so geformt, dass ein komplexes und differenziertes Volumen entsteht, bei dem sich Neu und Alt kontrastreich ergänzen. Gleichzeitig wird ermöglicht, dass unterschiedlich tiefe Räume im Anbau optimal untergebracht werden können: in der Aufweitung des 1.OG die tiefe Sondernutzung Vortragssaal im schlanken 4. OG hingegen die nur 5 m tiefen Büroräume.

Organisation
Der Entwurf sieht eine „Erschließungsschiene“ am Übergang zwischen Alt und Neu vor. Die Haupterschließung und der erste Rettungsweg erfolgen über eine neue zweiläufige Treppe, als 2. Treppe wird das nördliche Bestandstreppenhaus angepasst (die Treppenläufe erhalten die notwendige Laufbreite). Der Lastenaufzug wird um einen zweiten Personenaufzug ergänzt, alle neuen Schächte und Installationen werden in der Erschließungsschiene geführt. Die Erschließungsschiene hat die Funktion einer Schleuse aber auch eines „Filters“ zwischen unterschiedlichen Raumbereichen: So ist einerseits durch die verglasten Flächen gewährleistet, dass Großzügigkeit und Transparenz entsteht, anderseits können aber durch die Türen Wechsel- und Ständige Ausstellungsflächen, Vortrags- und Laborbereich individuell abgetrennt oder zugeschaltet werden.
Das Wissenschaftstheater ist als „Raum im Raum“ mit halbkreisförmigen ansteigendem Gestühl ausgebildet. Es liegt auf der letzten Bestandsebene im Hagenbucher.
Alle Ausstellungsflächen können je nach Betreiberkonzept individuell genutzt und geschaltet werden. Die Gastronomie mit Außenbewirtschaftung kann eigenständig oder im Zusammenspiel mit dem Museum betrieben werden. Gleiches gilt für den Vortragssaal im 1.OG. Ein Hohlraumboden in allen Flächen ermöglich die komfortable Installationsführung und zudem für eine Trittschalldämmung, die hoch-installierten Laborflächen liegen so im Neubau, dass durch entsprechende Deckenkoffer die Lüftung geführt werden kann.
Im Keller werden die Funktionsflächen unterbracht, Werkstätten und Aufenthaltsräume liegen dabei im neuen Keller, der durch Oberlichtschächte eine natürliche Belichtung und Belüftung erhalten kann.

Konstruktion, Materialien, Energiekonzept
Bei der Konstruktion des Anbaus wird dem schweren Betonskelett des Altbaus eine leichte Stahlverbundkonstruktion gegenübergestellt: Vorgesehen sind Stahlverbund-Decken, die zum einen auf der neuen Struktur aus diagonalen Stahlverbundstützen aufliegen und zum anderen auf der vorhandenen Nordwand des Hagenbucher. Im Altbau werden zwei Deckenfelder für die neue Treppe geöffnet. Das Auditorium liegt auf der letzten Bestandsebene im Hagenbucher. Die darüber liegende neue Beton-decke kann so gespannt werden, dass dieser Raum in seinem Zentrum stützen-frei ist. Die Dachkonstruktion des auf den Altbau aufgesetzten zusätzlichern Aus-stellungsgeschosses wiederum lastet auf den Stützen, die im 6.OG in den Seiten und neben dem Auditorium nach oben geführt werden.
Um die hochwertige Klinkerfassade und die vorhandenen Fensterlaibungen des Hagenbucher zu erhalten wird eine Innendämmung des Altbaus vorgeschlagen. Diese ist bei der Nutzung als Ausstellungsgebäude bauphysikalisch unproblematisch, zudem kann die innere Schale als neue, durchgehende Ausstellungswand genutzt werden. Die Stahlsprossenfenster werden aufgearbeitet und erhalten, in der Ebene der inneren Schale wird jeweils ein zweites isolierverglastes Fester ergänzt. Die neuen Flächen im Norden haben eine Structural-glazing-Fassade mit liniengehaltenen, dreieckigen Glasflächen. Alle Verglasungen auch die Nordflächen werden als Sonnenschutzverglasung ausgeführt. Die Glasfassade besteht ausschließlich aus ebenen dreieckigen Flächen, die aber so angeordnet sind, dass die gekrümmte Fassadenfläche entsteht. Die dreieckigen Glasflächen können mit einem zusätzlichen Rahmen versehen werden und als „Öffnungsflügel“ an der unteren Ecke aus der Fassade nach außen gedrückt werden. Wie die Fassadenprofile sind auch alle Tragglieder ausschließlich linear.
Die Ausstellungsflächen im Bestand erhalten durch den verglasten Anbau und die großzügig geöffnete Bestandswand im Norden einen beträchtlichen zusätzlichen Anteil an Tageslicht. Auf den neuen Dachflächen lassen sich optimal zur Sonne ausgerichtete Photovoltaik-Solarpanels anordnen.

Kommentare 10

Das Foto befindet sich nicht in der Diskussion. Deswegen kann es aktuell nicht kommentiert werden.

  • Architektur meets Fotodesign 2. April 2007, 9:05

    glückwunsch.....
  • Kerstin Rösler 30. März 2007, 20:43

    Sehr schöner Oben drauf blick.....
    lg kerst
  • B. Cor. 30. März 2007, 20:33

    jeap stimmt.. wettbewerbe können feine kosten verursachen bei der vorleistung und dann kommt ein hempel an weil er wen besser kennt hat er die katze im sack ... wenn man selbst nicht der hempel ist, ist das doof ;)
  • F. Heinen 30. März 2007, 20:28

    @felix....das ist kein gutes modellbild...bleib lieber bei den weiblichen model´s ;o))) ....modell war M 1:200 übrigens ;o)))...da wird es schon einfacher...aber um 2 uhr nachts bau ich kein studio mehr auf für modellbilder ;o)))))

    @ben...für die wirtschaftlichkeit bin ich nicht zuständig...aber definitiv ist das wettbewerbswesen ein ziemlich schwieriges wirtschafliches geschäft...mit geschmack hast du recht...wir bauen noch selber...hatten angefragt wie teuer es ist den plexiglasbock zu fräsen.....hätten wir das gemacht wäre das wettbewerbspreisgeld schon weg ;o(
  • B. Cor. 30. März 2007, 20:16

    hehe
    ne für uns sind so viele wettbewerbe nicht wirtschaftlich ... :)
    aber ich sag nichts mehr übers model ... da gibts ja halt auch unterschiedliche geschmäcker..

    trotzdem glückwunsch und ich nimm nn großes hefe .. :)
  • F. Heinen 30. März 2007, 19:59

    danke

    @anja...in echt erstmal gar nicht....man muss davon ausgehen das der 1. platz gebaut wird....aber du kannst dir bis ostersonntag die ausstellung in heilbronn anschauen (im hagenbucher)
    @ben...die reste sind ausstellungselemente im freibereich und wurden von meinem chef eigenhändig plaziert ;o))
    ...ich hatte genug zu tuen mit den zeichnungen und plänen...und dem stefan vertrau ich da (*achtunginsider*
    schade stefan, das du uns jetzt nicht mehr vollzeit als frauenbeauftragter und schleifmeister zur verfügung stehst...fehlt wieder was)....ich denke den zweiten platz haben wir auch mit wegen dem "mutigen" modell als "skulptur" erhalten

    aber ben...ich weiss ja, dass du nur "neidisch" bist *zwinker*...nicht so viel FC-postings und es klappt auch bei euch mal wieder *duck*

  • B. Cor. 30. März 2007, 19:59

    habs auch nicht gelesen...

    aber du da liegen noch modelbaureste auf der platte.. die holz und plexiglas teile ... ;)

    bau doch lieber selbst das model oder lasses es bauen dann gewinnt ihr das auch ;)

    sorry kennst mich ja .. kann mir das bei sowas nicht verkneifen, herr kollege ;)
  • Anja Haupt 30. März 2007, 18:45

    wow, darf ich wieder gratulieren!
    und wann darf ich dein meisterwerk in echt anschaun? :-)
    lg
    anja
  • Peter Krämer 30. März 2007, 18:33

    was Du so alles entwirfst ;-)
    Glückwunsch !!!!!
    wieder ein Platz auf dem Treppchen

    LG Peter
  • Sven Moschitz 30. März 2007, 14:32

    ähh, das hab ich jetzt nich gelesen,
    aber euer "tempel" sieht nen bisserl aus wie der difusor von meinem blitz ;))

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