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Christian Adams


kostenloses Benutzerkonto, Duisburg

Schneckenfest...

... im Angesicht des Todes.

Noch etwas aus der Konserve: Ich hoffe, zu dieser Stunde schauen keine allzu zart besaiteten Menschen hin, aber es ist nun einmal die Realität. Ich fand die vielen Schnecken auf dem Schädel jedenfalls sehr interessant. Vergänglichkeit auf der einen Seite, Leben - freilich auf einer anderen Stufe - andererseits. Dieses Foto habe ich im Mai 2004 in einer Ausgrabungsstätte (s.u.) aufgenommen. Der Museumswärter hat das Grab, welches nur mit einem Stück Wellblech abgedeckt war, unaufgefordert aufgedeckt (falls jemand auf die Idee käme, ich betriebe Grabschänderei). Ich habe festgestellt, daß in Süditalien generell sehr offen mit allem um das Thema "Tod" umgegangen wird und sich viele Darstellungen darum ranken.

Ausgrabungsstätte:
"Dromos"
Via Kennedy, 18
Canosa (Apulien)
Italien

Kommentare 6

  • T K 19. April 2006, 17:35

    schon eine wenig gruselig
    aber die Aufnahme ist sehr interessant
    gruß
    thomas
  • Angelle 13. April 2006, 1:16

    Wow- was für ein starkes Motiv... Du hast hier die Vergänglichkeit auf verspielte Art und Weise eindrucksvoll festgehalten.

    Durch die harmonischen Farben sowie die Beleuchtung wirkt das Bild sehr lebendig, obwohl es die Überreste eines Menschen zeigt. Dieses Paradoxon unterstreicht m.E. die Dramatik, auch die Bedeutungslosigkeit des Todes eines einzelnen Individuums.

    Glaubt man der Scienefiction- Zeichentrick- Serie "Futurama" von Matt Groening, litt der ehemalige Besitzer dieses Schädels übrigens unter einem ausgeprägten Gehirnschneckenbefall... ;-)

    LG, *Angelle*
  • Harry von Mengden 14. März 2006, 22:45

    @Christian Adams
    Besten Dank für die Infos und den Link, werde mich da mal umsehen. Mich interessieren solche Grabaktionen auch immer noch, da ich als Schüler in den Sommerferien das Vergnügen hatte bei Ausgrabungen des Vicus Vitudurum (Winterthur) mit zu helfen. Da gab es so spannende Arbeiten wie Scherben/Knochen reinigen, Römerstrasse freilegen oder als Helfer den Grabungsfotografen unterstützen.

    Gruss
    Harry
  • Christian Adams 14. März 2006, 20:47

    @ alle: Vielen Dank für Eure Anmerkungen! Im Vordergrund steht für mich das archäologische Interesse. Apulien bietet eine ganze Menge geschichtsträchtiger Plätze. Der Schädel hat mich hauptsächlich wg. der Schnecken in seinen Bann gezogen. Ich finde daran ebenfalls überhaupt nichts schreckliches oder ekelhaftes.
    @ Harry: Weiterführende Informationen gibt es unter:
    http://www.campidiomedei.it/en/
    Diese Ausgrabungsstätte nennt sich "Ital. Tempel", genauer gesagt stand dort ein Tempel, der der Minerva geweiht war. Die Anlage (und damit vermutlich auch das Grab) stammt aus der Zeit von 318 vor unserer Zeitrechnung bis ca. 500 n.u.ZR. Ob das Skelett aber wirklich so alt ist, weiß ich nicht. Die Grube war ca. 1/2 Meter tief, ich konnte also im Hinknien den Arm hineinhalten. Um das Grab herum war - so schien mir - bereits Erde abgetragen, die Gruft war also ursprünglich tiefer. Immer vorausgesetzt, daß das überhaupt das Originalgrab ist/war. Ich habe leider keine weitergehenden Informationen, ob dieser Bürger (oder Bürgerin) des römischen Reiches eine hochgestellte Persönlichkeit war oder nicht.
  • Harry von Mengden 12. März 2006, 22:44

    Eine wirklich interessante Schneckenansammlung rund um den Schädel. Mich würden eigentlich noch Infos zum Schädel interessieren (Alter, Gattung, Umfeld)

    Gruss
    Harry
  • Not Me 12. März 2006, 22:33

    ich weiß nicht, warum die leute so n problem mit dem tod haben. dein bild gefällt mir auf jeden fall

    dazu:
    .... aUsGeLeBt ....
    .... aUsGeLeBt ....
    Not Me

    is vielleicht nich die "passendste" art den leuten den tod mal "näher zu bringen", aber ich finde, dass es da nicht so nen ekel und n tabu-thema geben sollte...

    mfg ~~~