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Reiterstandbild Kaiser Wilhelm I.

Reiterstandbild Kaiser Wilhelm I.

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kostenloses Benutzerkonto, Koblenz

Reiterstandbild Kaiser Wilhelm I.

Das Deutsche Eck

Die Landzunge mit dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal.
1888 war von der Koblenzer Stadtverordnetenversammlung die Anregung zum Bau eines Denkmals zu Ehren Kaiser Wilhelm I. ausgegangen. Nachdem die Provinzialregierung dem Vorhaben zugestimmt hatte, entbrannte eine lebhafte Diskussion über einen geeigneten Standort. Schließlich entschied man sich auf Wunsch Kaiser Wilhelm II. für die Landzunge am Zusammenfluss von Rhein und Mosel. In diesem Bereich befand sich ein kleiner Hafen, der eigens für das Projekt verfüllt werden sollte. Die architektonische Gestaltung des Denkmalsockels vertraute man Bruno Schmitz an, der auch die Kaiser-Wilhelm-Denkmäler auf dem Kyffhuserberg in Thüringen sowie dem Wittekindsberg der Porta Westfalica mitgestaltet hatte. Der Berliner Denkmalplastiker Emil Hundrieser entwarf die von einer Genie begleitete Reiterfigur des Kaisers. 1892 begannen die Bauarbeiten, die 1897 abgeschlossen werden konnten. Insgesamt wurden 2.900 Kubikmeter Granit, 350 Zentner Kupfer und weitere 400 Zentner Eisen für die Halterung des Standbildes verarbeitet. Die exponierte Lage, Größe und Masse des Bauwerks (Gesamthöhe 36 Meter; begehbarer Sockel 22 Meter, Figur 14 Meter) sollten die Macht und Stärke des preuischen Reiches sowie des Kaisertums zum Ausdruck bringen.

In den letzten Kriegstagen wurde das Reiterstandbild von der amerikanischen Artillerie schwer beschädigt und später völlig demontiert. Lediglich der Kopf des Reiters blieb erhalten, er befindet sich heute im Mittelrhein- Museum. Der Sockel des Denkmals, der den Krieg fast unversehrt überstanden hatte, wurde am 18. Mai 1953 von Peter Altmeier und Theodor Heuss zum Mahnmal der deutschen Einheit erklärt. Auf dem Denkmaltorso wehte von nun an die Bundesflagge. Nach der deutschen Wiedervereinigung wurden Stimmen laut, die eine Rekonstruktion des politisch nicht ganz unumstrittenen Reiterstandbildes forderten. Ein privater Spender war bereit rund drei Millionen Mark für diesen Zweck zur Verfügung zu stellen, doch es dauerte noch einige Jahre bis die Landesregierung einlenkte und einer Wiederherrichtung des Standbildes unter rein denkmalpflegerischen Gesichtspunkten zustimmte. Seit dem 2. September 1993 steht das Reiterstandbild Kaiser Wilhelms I. wieder auf seinem angestammten Platz.

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