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***Madonna del Ghisallo***

***Madonna del Ghisallo***

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Karolina-petousi


kostenloses Benutzerkonto, Düsseldorf

***Madonna del Ghisallo***

In der Neuzeit war Madonna del Ghisallo zunächst bekannt als Schutzpatronin der Reisenden. Immer mehr Radfahrer legten hier eine Pause ein um in der kleinen Kapelle zu beten. Das brachte nach dem zweiten Weltkrieg Pater Ermelindo Vigano, Pfarrer von Magréglio, auf die Idee, die Kapelle dem Radsport zu weihen und die Jungfrau Maria (Madonna) vom Vatikan als erste „Principale Patrona di Ciclisti Italiani“ (dt.: Patronin der italienischen Radsportler) segnen zu lassen. Daraufhin ernannte am 13. Oktober 1949 Papst Pius XII. Madonna del Ghisallo zur Schutzpatronin der Radfahrer.

Vor der Kirche stehen Bronzebüsten von Fausto Coppi, Gino Bartali und von Pater Ermelindo, dem ehemaligen Pfarrer von Magréglio, dem dieser Wallfahrtsort zu verdanken ist. Etwas entfernt hiervon kommt man an einem Denkmal eines gegensätzlichen Paares vorbei: Der Sieger auf seinem Rennrad streckt zum Triumph die linke Faust gen Himmel während der Verlierer enttäuscht am Boden sitzt.

Die Kapelle ist sowohl Gotteshaus als auch Pilgerstätte. Hier beteten schon die großen Stars des italienischen Radsports: Alfredo Binda, Gianni Motta, Fausto Coppi, Francesco Moser, Ercole Baldini, Gino Bartali, Marco Pantani oder Mario Cipollini. Ihre Radsportunikate wie z.B. Rennräder, Trikots oder Fotos hängen wie Trophäen an den Wänden der Kirche – teilweise hinter Glas, wohl aus Angst vor Diebstahl.
Auf ausländische Touristen trifft man hier oberhalb des Comer Sees eher selten. Sie bevorzugen das 20 km entfernte Bellaggio am Ufer des Lago di Como. Neben der Madonna del Ghisallo könnte aber auch Giovanni Cermenati aus Magréglio ein Grund sein von Bellaggio in das Bergnest aufzubrechen. Er gilt als letzter Produzent von hölzernen Radfelgen auf der Welt. Aus dem Holz der slowenischen Buche fertigt Giovanni Radfelgen – solch edle Produkte sind mittlerweile eine Rarität.

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