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Kaiserpfalz in Kaiserwerth bei Düsseldorf

Kaiserpfalz in Kaiserwerth bei Düsseldorf

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Horst Reuther


Premium (Basic), Neheim im Sauerland

Kaiserpfalz in Kaiserwerth bei Düsseldorf

Um 700 gründete der Mönch Suitbert ein Benediktiner-Kloster in Werth, dem späteren Kaiserswerth, das jedoch 88 Jahre später wieder zerstört wurde.

1045 wurde die im Mittelalter weit bekannte Kaiserpfalz in Kaiserswerth gegründet. Beim „Staatsstreich von Kaiserswerth“ im Jahr 1062 entführte der Kölner Erzbischof Anno II. von Köln den noch minderjährigen deutschen König Heinrich IV. aus dieser Kaiserpfalz und erlangte somit die Regentschaft über das Heilige Römische Reich Deutscher Nation. 1135 wurde Düsseldorf, zu dem Kaiserswerth heute gehört, erstmals urkundlich als Dusseldorp erwähnt. 1174 verlegte Kaiser Friedrich Barbarossa den Rheinzoll nach Kaiserswerth. Nach der Schwächung des deutschen Kaisertums wurde Kaiserswerth dann 1273 an den Kölner Erzbischof verpfändet.

1591 wurde der spätere Barockdichter Friedrich Spee von Langenfeld, der als Jesuit zu einem der wichtigsten Gegner der Hexenverfolgung seiner Zeit werden sollte, als Sohn eines adligen Beamten in Kaiserswerth geboren. 1689 wird die Festung im Krieg gegen Frankreich schwer beschädigt. Zu weiteren schweren Zerstörungen kam es 1702 im Spanischen Erbfolgekrieg.

Im 19. Jahrhundert ist Kaiserswerth durch die von Theodor Fliedner gegründete Diakonissen-Anstalt berühmt geworden, in der u.a. Florence Nightingale, 1849, ausgebildet wurde. Im Ersten und Zweiten Weltkrieg wuchs Kaiserswerth zu einer umfangreichen Lazarettstadt. Vom September 1944 bis zum Kriegsende befand sich die Luftschutz-Warnzentrale für das Rhein- und Münsterland (Luftgaukommando VI/ Münster) im Hochbunker und unter der Brücke, welche vom Klemensplatz zum Kaiserswerther Markt führt.

1929 wurde die Stadt Kaiserswerth von Düsseldorf eingemeindet, womit die Geschichte Kaiserwerths als eigenständige Stadt endete.

Kommentare 8

  • Anne Maxen 9. Juli 2006, 17:53

    trotz der offensichtlich krassen Lichtgegensätze prima geworden. Für Fotografen eine dankbare Motivfundstelle. Trotzdem finde ich es für die Ruine nicht ganz so gut, daß darin und drauf nicht nur schöne Bilder gemacht werden, sondern auch größere Gruppen wild darin und drauf getobt wird. Grüße Anne M.
  • Lady Durchblick 12. Juni 2006, 20:28

    eine schoene alte Burgruine... da kann man sogar wie man sieht auch drauf rum klettern.... und Durchblicke gibts da sicher auch viele.... :-)
    sehr schoene Aufnahme... und eine interessante Info dazu...
    vg Ingrid
  • Jo.06 12. Juni 2006, 15:53

    ein schönes Foto und eine sehr interessante Beschreibung dazu, hab wieder was dazu gelernt
    Danke Horst :-))
    LG Jutta
  • Uta H. 11. Juni 2006, 23:00

    Ja, diese alte Ruine scheint ein interessantes Fleckchen zu sein und wirkt, so grün bewachsen, sehr ansprechend. Ein tolles Foto präsentierst Du, Horst, und lieferst gleich auch eine interessante Dokumentantion dazu.
    Liebe Grüße, Uta
  • Manuela R. 11. Juni 2006, 21:51

    Ein schönes Fleckchen Erde und zum Fotografieren sehr gut geeignet.
    Gruß Manuela
  • Hille Q 11. Juni 2006, 19:33

    Einen sehr geschichtsträchtigen Ort hast du da besucht. Die dicken Mauern auf deinem Foto zeigen, wie beeindruckend das einmal gewesen sein muss, als es noch nicht so zerstört war. Dein Bild und die ausführlichen Erläuterungen lassen die vergangene Zeit wieder aufleben.
    LG Hille
  • Starchildangel 11. Juni 2006, 15:48

    ganz ganz herrliche aufnahme !!!
    einen lieben gruß an euch
    gabi
  • Olli51 11. Juni 2006, 11:15

    wie gewohnt viel info zu einen schönen dokufoto.

    schönen sonntag noch, horst

    vg olaf