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Jemals den Himmel gesehen?

Jemals den Himmel gesehen?

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Ka Ho


kostenloses Benutzerkonto, Edendorf

Jemals den Himmel gesehen?

Früher betrachteten wir den Himmel mit den Augen eines Kindes.
Wolken bildeten im raschen Wechsel exotische Tiere, furchterregende Monster oder das Gesicht des lustigen Bauern vom Nachbarhof
Wenn es regnete, regnete es einfach.
Wir spürten die kühlen Tropfen im Gesicht, konnten unseren Blick aber nicht abwenden von dieser faszinierenden Welt.
Alles erschien unglaublich weit und spannend.
Wir hatten mehr Fragen als Antworten, doch obgleich wir unsere Eindrücke nicht erklären konnten, erkannten wir doch das Fünkchen welches unserer Phantasie entsprang.

Aus Unwissen wurde Wissen, aus Utopie wurde Realismus.
Der Himmel war nicht länger nur eine blaue Fläche, sondern unsere Atmosphäre, in der Staubpartikel und Wassertröpfchen schweben durch die das vermeintlich "weisse" Sonnenlicht gestreut wird und wie bei einem Regenbogen die einzelnen Spektralfarben des Lichtes sichtbar machen.

Wir fragten weiter nach: "Warum ist der Himmel mal hellblau, mal dunkelblau und manchmal grau?" und hörten Begriffe wie Wellenlänge, dass das blaue Licht kurzwelliger ist als z.B. rotes Licht und dadurch stärker gestreut wird.
Je intensiver der Himmel blau erstrahlt, desto weniger Staubpartikel und Wassertröpchen befinden sich in unserer Atmosphäre.

Doch noch immer gaben wir uns mit dem neuen Wissen nicht zufrieden: "Warum erstrahlt der Himmel am Morgen und am Abend rot?"

Die Sonne steht tief am Horitont erfuhren wir.
Das Licht hat einen weiteren Weg zur Erdoberfläche und wird stärker gestreut.
Das blaue Licht wird dabei so stark gestreut, dass es kaum noch zu uns durchdringt,
Nur die roten Anteile erreichen uns und erfreuen uns mit den schönsten, warmen Farben.
Oder Regen, was ist Regen und wie entsteht der überhaupt?

Alles was wir mit unseren Kinderaugen noch vor kurzem, mit niemals endender Begeisterung betrachteten, konnte nun erklärt werden.
Aus Geheimnissen, aus unerklärlichen Phänomenen, wurde nüchterne Realität.

Nur noch selten erhaschen wir in unserer schnelllebigen Zeit die vielen Wunder die uns umgeben.
Termine lassen uns hasten, Pflchten lassen uns funktionieren...

"Wissen ist Macht" haben wir gelernt.
Aber Wissen ist nicht nüchtern wenn man dieses Wissen mit der Phantasie, die in jedem von uns schlummert, verbinden kann.
Der utopische, innovative und kreative Gedanke befähigt uns zu den phantastischsten Dingen...wenn wir uns darauf einlassen.

Den Himmel sehen mit den Augen eines Kindes...wer macht mit?!

Wir sehen die Dinge nicht wie sie sind, wir sehen sie so wie wir sind.
(Anais Nin - 1903 - 1977 - französische Schriftstellerin)

Kommentare 6

  • ooO MinOuche Ooo 1. Oktober 2009, 11:16

    Mag ich richtig gern dieser Kontrast und doch zusammengehörig! Schön!
  • Rheinhexe 22. September 2009, 11:56

    Wunderbar einfühlsam!

    LG Sylvia
  • Klacky von Auerbach 14. September 2009, 12:06

    Das finde ich mal einen ganz netten Ansatz, und nun grüble ich, ob ich Material dazu habe.
    Mit meiner Sonnenblume im Himmel wird es wohl leider nichts.
    :-(
    Gruß,
    Klacky
  • Axel Schober 10. September 2009, 19:05

    Ja, das mache ich auch heute manchmal noch, den Himmel beobachten. Tagsüber die Wolken, nachts die Sterne ... und ich finde es immer wieder faszinierend !

    Zum Bild: die Tropfen sehen klasse aus. Kleine Explosionen, wenn man es genau nimmt. Die einfachen, alltäglichen Motive bergen immer noch gewisse faszinierenden Momente. Die Kunst ist diese sichtbar zu machen !

    LG Axel
  • Dieter Geßler 9. September 2009, 13:37

    Sehr gute Collage, der Text passt bestens dazu.

    "Den Himmel sehen mit den Augen eines Kindes...wer macht mit?!"
    Hab ich und warscheinlich alle anderen Kinder auch gemacht.
    Im Sommer in die Wiese gelegt, die Wolken betrachtet und die Phantasie spielen lassen.
    An solche kleine Dinge im Leben sollte man sich öfter mal erinnern, und noch dazu sind sie kostenlos.

    VG Dieter
  • Christiane Steinicke 9. September 2009, 12:52

    besser kann man die Gegensätze garnicht darstellen, warm und kalt, Freude und Melancholie, eine schöne Arbeit
    lg

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