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Innenansicht der Paulskirche in Frankfurt

Innenansicht der Paulskirche in Frankfurt

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H.Dachs


Premium (Pro), Frankfurt am Main

Innenansicht der Paulskirche in Frankfurt

Die Paulskirche ist ein klassizistischer, ovaler Zentralbau von ca. 40 auf 30 Metern, dem an der Südseite ein dreigeschossiger Turm auf quadratischem Grundriss vorgelagert ist. Der Turmeingang ist mit einer Giebelfront geschmückt, die von zwei dorischen Halbsäulen getragen wird. Die Fensteröffnungen in den Obergeschossen des Turmes werden von flachen Pilastern gerahmt, im zweiten Geschoss von dorischen und im dritten Geschoss von ionischen. Die Traufe liegt in einer Höhe von 28 Metern.

An der Nordost- und Nordwestseite befinden sich zwei Treppenaufgänge, die bis zur Höhe der Attika hinaufreichen. Über der Attika erhob sich bis zur Zerstörung 1944 ein kuppelförmiges Deutsche Dach, das durch sieben kleine Mansarden aufgelockert war. Der Dachstuhl aus Tausenden von Bindern und Streben aus Tannen- und Eichenholz überspannte freitragend einen 37 Meter durchmessenden Tambour. Der ursprüngliche Entwurf von Johann Friedrich Christian Hess zeigte noch deutlicher das Vorbild des Pantheons in Rom. Er sah ein großes Oberlicht vor, um den Kirchenraum von oben zu beleuchten. Dieser Entwurf konnte jedoch aus Kostengrunden nicht ausgeführt werden.

Beim Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg verzichtete der Architekt Rudolf Schwarz auf die hohe Kuppel und errichtete ein nur leicht gewölbtes kupfergedecktes Dach. Diese Entscheidung wurde später häufig kritisiert, doch ließen die Umstände des Wiederaufbaus nichts anderes zu. Allein der Mangel an Bauholz und qualifizierten Zimmerern hätte keine Rekonstruktion des komplizierten Dachgebälks zugelassen. Bei der herrschenden Wohnungsnot wäre es zudem politisch nicht zu rechtfertigen gewesen, einen noch größeren Aufwand für den Wiederaufbau eines Denkmals zu treiben. Bei der Renovierung der Paulskirche 1984 bis 1988 respektierte man die Nachkriegsentscheidung und verzichtete auf die Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes.

Im dritten Turmgeschoß ist der Glockenstuhl eingebaut. Darüber erhebt sich eine kupfergedeckte Laterne, in der 1838 durch den Physikalischen Verein eine astronomische Beobachtungsstation eingerichtet wurde. Nach den von hier aus täglich gegebenen Zeitsignalen justierte man bis 1893 die anderen Frankfurter Uhren.

Die Fassade der Paulskirche ist in zwei Geschosse gegliedert, die sich auf einem niedrigen Sockel erheben. Im Sockelgeschoß befanden sich ursprünglich keine Fenster, erst beim Wiederaufbau nach dem Krieg wurden auch hier Fensteröffnungen eingebracht, um das neu entstandene Untergeschoss zu beleuchten.

Große Rundbogenfenster im ersten und zweiten Geschoss sorgen für eine gute Beleuchtung des Innenraums. Der von Hess konzipierte Innenraum war nach Süden hin orientiert, wo sich an der Innenseite des Turms der Altar, darüber die Kanzel und auf der Empore die Orgel befanden. Die Empore wurde von 20 korinthischen Säulen getragen und bot 1200 Personen Platz. Im Parterre konnten über 500 Personen sitzen.

Alle Plätze orientierten sich nach Süden, zum Turmportal hin. Dort befanden sich Altar und Kanzel (in Form eines Kanzelaltars), darüber auf der Empore die Orgel. Symbolisch wurden damit die drei wesentlichen Elemente des lutherischen Gottesdienstes zusammengefasst, das Sakrament, die Verkündigung und der Lobpreis.

Bereits bei der Einweihung der Kirche zeigte sich ihre schlechte Akustik. Die Nachhallzeit war mit über fünf Sekunden viel zu lang und zwang den Prediger, unnatürlich langsam und gedehnt zu sprechen. Trotz mehrerer Versuche gelang es nie, die Probleme zu beheben. So wurde zunächst ein Schalldeckel über der Kanzel angeordnet, Um die Kirche als Versammlungssaal für die Nationalversammlung herzurichten, wurde eine zusätzliche, mit Leinwand bespannte und mit Leimfarbe gestrichene Holzdecke vom Dachstuhl abgehängt.

Beim Wiederaufbau wurde das Innenraumkonzept vollkommen verändert. Die Kirche erhielt ein Tiefgeschoß, in dem die nötigen Nebenräume eingerichtet wurden. Über eine Treppe im Turmeingang betritt man nun zunächst eine nur vier Meter hohe Wandelhalle mit einem Säulenkranz aus Marmor. Aus der Wandelhalle führen zwei Treppen entlang der geschwungenen Wand in den Saal hinauf, der somit wesentlich höher liegt als in der alten Kirche. Der 28 Meter hohe Festsaal ist betont schlicht gehalten, bis hin zum Gestühl, das an eine Aula oder ein Parlament erinnert. Durch den Verzicht auf die Emporen wirkt der Raum monumentaler als vor der Zerstörung. Einziger Schmuck der Wände sind die Flaggen der Bundesrepublik Deutschland, der sechzehn Bundesländer und der Stadt Frankfurt.

Quelle:Wikipedia

z.Zt. im Voting

Ich fang mal in Schwarz und Weiss an.
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H.Dachs


z. Zt. im Voting
Schaut in Ehrfurcht nach oben.....
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H.Dachs

Kommentare 16