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Früher Tod

Ein Porsche 550 Spyder

Im September 1955 kaufte sich James Dean seinen zweiten Rennwagen, einen silberfarbenen Porsche 550 Spyder. Auf die Fronthaube des Wagens war die Nummer 130 lackiert, während auf dem Heck sein Spitzname Little Bastard stand, den ihm sein Dialogcoach Bill Hickman am Set von Giganten verpasst hatte. Von diesem Wagen waren 1955 insgesamt nur 90 Stück gebaut worden. 78 waren zum Verkauf ausgeschrieben und der Besitzer des Autohauses Competition Motors in Hollywood, John von Neumann, hatte fünf davon in die Vereinigten Staaten importieren lassen.

Für den Porsche 550 Spyder hatte Dean seinen alten 356 Speedster in Zahlung gegeben und noch 3.000 US-Dollar draufgelegt. Mit dem Wagen (der die Seriennummer 550-0055 hatte) wollte er am 1. Oktober 1955 an einem Autorennen in Salinas, Kalifornien, teilnehmen. Bei dem erforderlichen Check wurde Deans Gesundheitszustand als hervorragend diagnostiziert und der medizinische Bericht an die Sport Car Club of America (SCCA) weitergeleitet. Tage zuvor hatte Dean mit dem Wagen einen leichten Unfall am Sunset Boulevard gehabt, so dass der Porsche vor dem Rennen noch leicht repariert werden musste. In diesen Tagen besuchte er noch einmal seinen Vater, bei dem Marcus und Ortense Winslow zu Besuch waren.

Einer der Letzten, mit denen er am 30. September 1955 gesprochen hat, war der mit ihm befreundete motorsportbegeisterte Multimillionär Lance Reventlow, den er auf dem Weg nach Salinas traf. Ursula Andress erinnert sich gut an diesen 30. September, den Tag, an dem Dean verunglückte: „Morgens um sieben Uhr holte er mich zu Hause ab. Jimmy sagte: ‚Komm, wir fahren zusammen Richtung San Francisco‘." In diesem Moment sei John Derek, ihr späterer Ehemann, gekommen. "James sah John und wusste in diesem Moment, dass ich John Derek liebte. Er sagte ‚Okay, John, let’s take a drive‘ und raste mit John durchs Wohnviertel, um ein Gespräch unter Männern zu führen. Als er zurückkam, sagte er zu mir: ‚Ich weiß, dass du nicht mit mir kommst.‘ Und dann ging er weg.“ Ein paar Stunden später befand sich James Dean in der Abenddämmerung zusammen mit seinem Mechaniker Rolf Wütherich auf einem Highway nördlich von Los Angeles in der Nähe von Cholame. Ihnen folgten in einigem Abstand der mit ihm befreundete Bill Hickman und der Fotograf Sandy Roth, der für das Magazin Collier's eine Fotoreportage über Dean abliefern sollte.


Kreuzung der State Routes 41 und 46 bei Cholame, heute als James Dean Memorial Junction bezeichnet

An der Kreuzung der California State Route 41 mit der California State Route 46 (⊙35.734625-120.284625) bei Cholame kam Dean und seinem Beifahrer Wütherich ein Ford entgegen. Dessen Fahrer Donald Turnupseed bog nach mehrmaligem Beschleunigen und Abbremsen mit seinem Wagen unvermittelt nach links ab und nahm Dean die Vorfahrt (er habe Deans Porsche nach eigener Aussage nicht kommen sehen). Dean hatte die Scheinwerfer trotz Abenddämmerung nicht eingeschaltet und keine Zeit auszuweichen und fuhr ungebremst in den Ford. Wütherich wurde aus dem Fahrzeug geschleudert, der Porsche blieb in der Straßenböschung liegen. Beide Männer wurden in ein nahes Krankenhaus eingeliefert, bei Dean konnte dort nur noch sein Tod festgestellt werden. Der 23-jährige Turnupseed hatte einen Schock erlitten und der Deutsche Wütherich Kiefer und Beine gebrochen. Die berühmte Failure Analysis Associates in Menlo Park, Kalifornien, stellte den Unfall in allen Einzelheiten noch einmal an einem 30. September nach. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass die Geschwindigkeit von Deans Fahrzeug zum Unfallzeitpunkt 55 bis 56 Meilen (knapp 90 Kilometer) pro Stunde betragen haben musste. Damit war das Gerücht widerlegt, er sei mit stark überhöhter Geschwindigkeit unterwegs gewesen. Wahrscheinlicher war demnach, dass Turnupseed den Unfall durch sein ungewöhnliches Verhalten verschuldet haben könnte. Der damals zuständige Amtsrichter sprach ihn allerdings frei.

Dean hatte zwei Wochen vor seinem Tod am 17. September 1955 auf dem Filmset von Giganten für die National Safety Council einen Fernsehspot zum Thema Verkehrssicherheit aufgenommen. In seinem Cowboy-Outfit gab er Schauspieler Gig Young lässig mit Zigarette im Mund Antworten. Als Dean gefragt wurde, was er von Leuten hielt, die auf dem Highway rasen, antwortete er: „Früher bin ich auch ganz schön gerast und habe unnötig viel riskiert. Aber seit ich Rennen fahre, bin ich auf der Straße besonders vorsichtig geworden. Die Leute haben ja oft gar keine Ahnung, was für einen gefährlichen Mist sie bauen. Man weiß nie, was so ein Typ auf der Straße als nächstes tut. Auf dem Rennplatz gibt es viele Leute, die über neue Regeln und Sicherheitsmaßnahmen nachdenken. Ich bin in letzter Zeit sehr vorsichtig im Straßenverkehr. Ich habe überhaupt keine Lust mehr zu rasen. Es heißt, dass man als Rennfahrer gefährlich lebt, aber ich fordere lieber auf der Rennbahn das Glück heraus als auf dem Highway.“ Seine Abschiedsworte in dem Werbespot waren: „Fahrt vorsichtig! Vielleicht bin ich es, dem ihr damit eines Tages das Leben rettet.“


Grabstein James Deans in Fairmount/Indiana

Einen Tag nach Deans Tod wurde sein Leichnam per Flugzeug nach Indianapolis überführt und am 9. Oktober auf dem Park Cemetery in Fairmount begraben.

James Deans Nachlass belief sich auf 105.000 US-Dollar. Der Großteil der Summe stammte aus einer Lebensversicherung, die Dean kurz vor seinem Unfall abgeschlossen hatte. Als Erbe wurde sein Vater Winton Dean gerichtlich festgesetzt.

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Objektiv Sigma 17-70mm f/2.8-4 DC Macro OS HSM
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Belichtungszeit 1/60
Brennweite 34.0 mm
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