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Dirk Frank Behr


kostenloses Benutzerkonto, Wülfrath

Hummeln !

Gattung der Echten Bienen mit weltweiter Verbreitung. Der Körper ist relativ plump und meist schwarzgold, bunt behaart. Hummeln sind Staaten bildende, soziale Insekten. Am häufigsten trifft man sie auf der Nordhalbkugel an. Sie kommen weiter nördlich und in höheren Bergregionen als andere Bienenarten vor. Ermöglicht wird dies durch spezielle Anpassungen. Durch schnelle Kontraktionen der Thoraxmuskulatur und Flügelschwirren erzeugen sie Stoffwechselwärme, welche die Flugmuskeln aufheizt. Durch ähnliche Mechanismen wird die Temperatur innerhalb eines Nestes mit den sich entwickelnden Larven konstant gehalten. Hummeln können auch längere Nahrungsflüge unternehmen als die meisten anderen Bienen.

Hummeln bilden zwar in der Regel kleinere Staaten als Honigbienen, besitzen aber ebenfalls drei verschiedenen Kasten: Königinnen, unfruchtbare weibliche Arbeiterinnen und Männchen (Drohnen). Die Arbeiterinnen sind unterschiedlich groß und übernehmen durch zahlreiche Blütenbesuche die Nahrungssuche. Sowohl Königinnen als auch Arbeiterinnen besitzen spezielle Borsten an ihren Hinterbeinen, mit denen sie Pollen sammeln. Ebenso wie Bienen und Wespen können auch die Weibchen der Hummeln stechen. Die begatteten Königinnen überwintern und gründen im Frühjahr einen neuen Staat. Dazu bauen sie Nester aus abgesondertem Wachs, die entweder ober- oder unterirdisch in verlassenen Nestern von Kleinsäugetieren wie Mäusen oder Erdhörnchen angelegt werden.

Das Nest von Hummeln besteht aus einer runden Kammer mit einem einzigen Ausgang. Die Königin baut in der Mitte des Nestes eine kleine Kuppel aus einem Gemisch von Nektar und Pollen, in die sie ihre Eier hineinlegt und anschließend mit einem kleinen Wachsdeckel verschließt. Dieser Brutklumpen wird von der Königin bebrütet. Während dieser Zeit ernährt sie sich von Nektar, den sie zuvor in kleinen Vorratstöpfen gesammelt hat. Die geschlüpften Larven werden zunächst in ihren Brutzellen durch eine kleine Öffnung von der Königin gefüttert. Mit dem Schlüpfen der Arbeiterinnen übernehmen diese zunehmend die Nahrungssuche und die Fütterung der Nachkommen.

Einige Hummelarten leben parasitisch in den Nestern nichtparasitischer Hummeln. Den parasitischen Formen fehlen Pollenkörbchen; daher dringen sie in die Nester verwandter Arten ein, töten oftmals die darin wohnende Königin und bringen die Arbeiterinnen dazu, ihre eigene Brut innerhalb des fremden Nestes aufzuziehen. Das kann gelegentlich so weit gehen, dass nur die Nachkommen der Eindringlinge aufgezogen werden.

Hummeln spielen eine bedeutende Rolle bei der Blütenbestäubung. Eine bei uns recht häufige Art ist die 18 bis 25 Millimeter große Dunkle Erdhummel. Sie hat eine schwarze Grundfarbe, besitzt je einen orangefarbenen Ring an der vorderen Brust sowie am Hinterleib und hat ein weißes Hinterleibsende. Sie legt ihr Nest häufig in den Bauten kleiner Säugetiere an. Die überwiegend schwarz behaarte, 12 bis 22 Zentimeter große Steinhummel, eine ebenfalls weit verbreitete Art, hat ein orangerotes Hinterleibsende. Sie besiedelt u. a. auch Nistkästen und Dachböden. Steinhummeln wurden beim Blütenbesuch auf weit über 200 Pflanzenarten angetroffen.

Systematische Einordnung: Hummeln bilden die Gattung Bombus und gehören zur Familie Apidae der Ordnung Hymenoptera. Die Dunkle Erdhummel heißt zoologisch Bombus terrestris, die Steinhummel heißt Bombus lapidarius.

Gruß
Dirk

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