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† G. Siegeris


Premium (Pro), ostholstein

hedonismus

Das Licht der Provence in vollreifen Trauben eingefangen.
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Übermütig zitiere ich aus dem HOHEN LIED: 7,8ff:
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„8 Wie eine Palme ist dein Wuchs; / deine Brüste sind wie Trauben.
9 Ich sage: Ersteigen will ich die Palme; / ich greife nach den Rispen. Trauben am Weinstock seien mir deine Brüste, / Apfelduft sei der Duft deines Atems,
10 dein Mund köstlicher Wein, / der glatt in mich eingeht, / der Lippen und Zähne mir netzt.“
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Genussvoll lasse ich die frischgepflückten Trauben im Mund zergehn. Vollreifer Most
Erfreut meinen Gaumen. Ungestüm stopfe ich Traube um Traube in mich hinein.
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Diebstahl?
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Lachend verweise ich auf das Göttliche Gesetz: Deuteronomium 23,25:
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„ Wenn du in den Weinberg eines andern kommst, darfst du so viel Trauben essen, wie du magst, bis du satt bist, nur darfst du nichts in ein Gefäß tun.“
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ABER,
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o weh, die Göttlichen Gesetze haben oft einen „Haken“.
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Der Herr schuf auch das Gesetz der Peristaltik. Der Most stürmt vorwärts im Inneren des Frevlers und verlangt vehement nach einer Darmentleerung.
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Merde.
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Conclusio: Gelebter Hedonismus bedarf der Bedachtsamkeit.

Kommentare 1

  • H. Sophia 21. Oktober 2008, 17:55

    Provence.. wo das Licht heller scheint.. und das Gemüt erwärmt… Mentalitätswechsel?
    Bedächtig lächele ich hier den übermütigen Helden an… endete doch schon der erste Weingenuss nackt… ;-)
    Alles Irdische ist zweckgebunden… doch Vergänglichkeit vorbestimmt.. ;-))