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Durch blühende Wiesen dem Berggipfel entgegen ...

Durch blühende Wiesen dem Berggipfel entgegen ...

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Urs Steudler


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Kommentare 1

  • Heike E. Müller 22. August 2011, 10:02

    Die Somerwiese

    Ich saß heut auf der Wiese, um zu lesen,
    Doch nein, was ist das für ein Lärm gewesen.
    Die Bienen summten, die Hummeln brummten,
    Die Käfer schwirrten, die Libellen flirrten,
    Und es propellerten die Kreuz und Quer
    Die Schnarrheuschrecken eifrig um mich her.
    Die Grillen zirpten laut und ohne Ende.
    Es war mir fast, das Sonnenflimmern fände
    Im Zittern ihres steten Tönens Laut.

    Eidechsen raschelten durchs trockne Gras,
    Und irgendwo im nahen Walde saß
    Ein wildes Täubchen, gurrend immerzu
    Ruggru - ruggru - ruggruruggruruggru.

    Da hab ich, halb belustigt, halb verdrossen,
    Das Buch, das mir im Schoße lag, geschlossen
    Und mich ins kurze warme Gras gelegt,
    Das nicht von einem Lüftchen war bewegt,
    Und hab, den Schattenhut tief ins Gesicht gezogen,
    Den Duft des Thymians in mich gesogen,
    Und wenn ich blinzelte, sah durch die Ritzen
    Des Strohs in meinem Hutrand ich es blitzen.

    Anna Babberger
    * 1882
    † 1935

    LG HEIKE