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Das Leben zeichnet den Körper - Ombili Stiftung Namibia

Das Leben zeichnet den Körper - Ombili Stiftung Namibia

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Becker Sabine


Premium (Basic), Lauenau

Das Leben zeichnet den Körper - Ombili Stiftung Namibia

Die Frau ist über 80 Jahre alt und eine San

Die San, oft auch als "Buschmänner" bezeichnet, gelten als die eigentlichen Ureinwohner des südlichen Afrika. Sie sind eine der klassischen Jäger- und Sammlerkulturen Afrikas. Schon vor Beginn der Kolonisierung durch die Europäer begannen zuwandernde afrikanische Völker die San zurückzudrängen. Zum Lebensraum der San wurde die Halbwüste Kalahari, an deren schwierige ökologische Bedingungen sie ihre Lebensweise hervorragend anpassten.

Die San haben Techniken entwickelt, um kleinste Wasservorkommen aufzuspüren und zu nutzen. Sie sammeln Feldfrüchte, ohne gravierend in die Ökosysteme einzugreifen. Der vegetarische Speiseplan wird hin und wieder durch Wild ergänzt, das im Prinzip reichlich vorhanden ist, mit Pfeil und Bogen aber mühsam zu jagen ist. Die San leben, in Anpassung an die knappen Ressourcen, in kleinen Sippen.

Dadurch bedingt sind die Organisationsstrukturen und das übergreifende Zusammengehörigkeitsgefühl schwach ausgeprägt. Traditionell gehen die San Konflikten aus dem Weg. All diese Gründe führen dazu, dass es den San bis heute an einer wirkungsvollen politischen Vertretung fehlt.

Durch die Kolonialisierung und später durch die südafrikanische Apartheidspolitik erschwerte sich die Situation der San weiter. Große Teile des Landes wurden und werden als kommerzielle Farmen genutzt und sind den San als Gebiet zur Jagd und Nahrungssuche entzogen. Die Einrichtung von Wildparks und Naturschutzgebieten schränkte sie weiter ein. Und schließlich war das "Homeland" das den San durch das Apartheidsregime zugewiesen wurde, viel zu klein, um das Überleben als Jäger und Sammler zu ermöglichen.

Heute leben noch etwa 30 000 San auf namibischem Territorium. Wenige von ihnen kennen ihre alten Kulturtechniken, nur vereinzelte Gruppen leben in der Tradition. Extreme Armut, Arbeitslosigkeit, Alkoholismus und Hunger sind verbreitet. Der Ausbildungsstand, die Lebensbedingungen und Gesundheit liegen erheblich unter dem namibischen Durchschnitt. Aus eigener Kraft sind die San nicht in der Lage, sich aus ihrer katastrophalen Situation zu befreien, und der Regierung mangelt es an finanziellen Möglichkeiten und wohl auch am politischen Willen zur wirkungsvollen Hilfe.

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Exif

Kamera Canon EOS 50D
Objektiv Canon EF-S 17-85mm f4-5.6 IS USM
Blende 5.6
Belichtungszeit 1/2000
Brennweite 85.0 mm
ISO 500