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Chiusannico Juli 2005 - ein Ort im Wandel

Chiusannico Juli 2005 - ein Ort im Wandel

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Georg Kurek


kostenloses Benutzerkonto, NRW

Chiusannico Juli 2005 - ein Ort im Wandel

Chiusannico ist ein kleines Dorf, etwa 12 km oberhalb Imperia, in den Bergen. Zuletzt waren wir 1999 dort und hatten hier ein Häuschen gemietet. Inzwischen ist das Dorf fast komplett "germanisiert" - will sagen: es gibt kaum ein Türschild, auf dem nicht ein deutscher Name prangt.

Wie auch immer, in den sechs Jahren hat sich hier viel getan, etliche Häuschen sind liebevoll restauriert worden und es wird noch immer emsig gearbeitet. Leider haben wir die alte Frau mit Ihrer Katze nicht mehr getroffen, die 1999 jeden Abend aus den Bergen, von ihrem Garten kommend an unserer Haustür vorbei kam. Damals hielt sie stets an, wir tranken gemeinsam ein Gläschen Vino auf der Bank vor dem Haus und unterhielten uns mit Hand und Fuß, da ich leider noch kein italienscih sprach. Es war aber auch so sehr nett, wenn sie uns in ausholenden Gesten darstellte und erzählte, wiez.B. die böse la vipera ihre arme Katze gebissen hatte und dass es der Katze trotzdem noch gut ging.

Das waren sehr einprägsame Erlebnisse und ich bedaure sehr, daß wir sie nicht mehr angetroffen haben. Auch an ihrem Haus befand sich inzwischen ein deutsches Türschild....

Kommentare 4

  • Georg Kurek 31. Oktober 2005, 13:38

    @Slides:
    Ich beneide Dich um Pfingsten. Leider muß ich etwas länger warten. Stimmt, das Fallrohr hätte ich wohl besser abgeschnitten, stört in der Tat, hab 's schlichtweg übersehen.

    Ciao
    Georg
  • Georg Kurek 31. Oktober 2005, 13:18

    @Plan B:
    Ich finde es auch schade! Das Dorf verliert mit der Zeit natürlich vollkommen seinen Character. Die Gässchen, die ich noch als eng und dunkel in Erinnerung hatte, durch die gerade noch so eine dreirädrige Piaggio paßte, wurden inzwischen hell und breiter. Ein Teil der alten Bausubstanz wurde einfach weggerissen, damit man mehr Raum und Licht bekam. Einige Häuser sind komplett verschwunden.

    Auf der anderen Seite würde der Ort vermutlich zwar noch seinen ursprünglichen Character haben, aber zusehendes verfallen, wenn nicht durch Touristen oder Exilanten die nötigen Invstitionen gemacht würden.

    Eine zweischneidige Angelegenheit. Du hast ja sicher auch bemerkt, wie stark ausgeprägt die Landflucht im Hinterland ist. Die jungen Leute zieht es in die Städte, wo ihnen Arbeit und Zerstreuung geboten wird und die Alten, die geblieben sind, sie sterben irgendwann. Dann werden die Häuschen schnell an Touristen verkauft, um ein bisschen was vom Wohlstand zu erhaschen. Wer kann es den Menschen verübeln?

    Traurig ist es dennoch, da stimme ich Dir uneingeschränkt zu.

    Ciao
    Georg
  • Plan B. 31. Oktober 2005, 13:01

    Ganz genau das meine ich :-(.
  • Slides Only 30. Oktober 2005, 19:49

    Chiusannico, ein Traum! Pfingsten 2006 bin ich wieder dort. Aber nicht um ein Haus zu "erobern", sondern um mit den Einheimischen, wie du es machst, zu plauschen und ein Gläschen Wein zu trinken.

    Zum Bild: Ich hätte rechts das Regenfallrohr entweder ganz ins Bild genommen oder ganz heraus. So halb-halb stört es mich ein bisschen.

    Liebe Grüße
    Slides