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Kai Töpfer


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Bienentanz....

.....am Anflugloch.

Die Tanzsprache ist eine wesentliche Kommunikationsform der Honigbienen. Durch das Tanzen werden mehrere Arten von Information über Futterquellen (Trachtquellen) vermittelt. Erstens wird die Anwesenheit einer ergiebigen Nahrungsquelle angekündigt, zweitens wird der Geruch der Nahrungsquelle vermittelt (die Bienen haben einen sehr empfindlichen Geruchssinn) und drittens wird die Lokalität der Nahrungsquelle übermittelt (nur Schwänzeltanz). Kommt eine Biene von der Futtersuche zurück, teilt sie ihren Stockgenossinnen durch einen Tanz mit, wo sie Nahrung (Nektar, Pollen, Honigtau oder Wasser) gefunden hat. Allerdings werden nur sehr ergiebige Nahrungsquellen durch Tänze angezeigt, d. h. es tanzen ca. 10 % aller heimkehrenden Sammlerinnen.

Auch beim Schwärmen spielt das Vortanzen zum Finden und Auswählen eines geeigneten neuen Nistplatzes eine entscheidende Rolle. Wenn sich ein Bienenvolk vermehren (teilen) will, entsteht ein Bienenschwarm. Das hierbei auftretende Vortanzen zur Auswahl eines neuen Nistplatzes wird im Artikel Schwarmtrieb sehr ausführlich beschrieben.

Es gibt zwei verschiedene Tanzformen.

Findet die Biene eine Futterquelle, welche weniger als 100 Meter von dem Bienenstock entfernt ist, so führt sie den Rundtanz vor. Dabei läuft die Biene abwechselnd links- und rechtsherum in einem Kreis. Je ergiebiger die Futterquelle ist, desto lebhafter und länger tanzt der Fündige. Beim Rundtanz wird jedoch keine Richtungsangabe übermittelt.
Bei weiter entfernt liegenden Futterquellen wird der Schwänzeltanz aufgeführt. Die Biene scheint dabei ein kurzes Stück geradeaus zu laufen und kehrt auf einem Bogen zum Ausgangspunkt zurück. Der Schwänzeltanz heißt so, weil die Bienen, während sie die Gerade durchlaufen, ihren Hinterleib rhythmisch hin- und herbewegen, also schwänzeln. Die Biene steht während der Schwänzelphase mit den Füßen fest auf dem Untergrund, vorzugsweise den Rändern leerer Wabenzellen. Der Rücklaufbogen wird abwechselnd nach rechts und links ausgeführt. Der Winkel der Geraden zur Senkrechten entspricht dem Winkel zur Sonne, den die Bienen einhalten müssen, um zur Futterquelle zu kommen. Die Länge der Schwänzelphase bestimmt die Entfernung der Futterquelle. Andere Bienen laufen der tanzenden Biene hinterher, um die Informationen aufzunehmen. Gleichzeitig prägen sie sich den Geruch der gesammelten Nahrung ein, um gezielt zu den richtigen Blüten zu fliegen.



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Canon 1D Mark II,EF 35-350 L USM
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http://www.kt-einsatzfotografie.de

Kommentare 6

  • Kai Töpfer 11. Juli 2010, 22:40

    Hallo Volker,

    danke für die kleine Lehrstunde.....ich schaue meiner Freundin immer nur über die Schulter...nun habe ich wieder was gelernt....Danke.
    LG
    Kai
  • Volker Dietz 11. Juli 2010, 19:48

    Nun, die Bienen hier am Anflugloch tanzen nicht,
    sondern sterzeln (fächeln) oder sorgen für Lüftung.
    Beim sterzeln (fächeln) wird am Hinterleibsende die Nassanowsche Drüse aufgestellt und deren Duft zur Orientierungshilfe anderer Mitglieder des Volkes verteilt.
    Getanzt wird ausschließlich auf Waben mit guten Resonanzeigenschaften (ältere Waben!). Außer den Informationen die wir Menschen auch mit unseren Augen wahrnehmen und ableiten konnten, werden noch viel mehr Informatioen durch die Körperschwingungen über die Wabe weitergegeben. Und dafür braucht es schwingende Waben und keine festen Anflugbretter!
    Gruß VD Schulungsobmann www.Hessische Imker.de
  • Alexandra1303 28. Juni 2010, 22:07

    Interessante darstellung, so lange mit einen makro an den bienen ist dann aber auch gewagt......lg
  • Kai Töpfer 28. Juni 2010, 12:15

    @Jo,...ja, hast recht, aber ich habe auch kein Macro benutzt, und die Teile waren auch sehr mobil....aber ich gelobe Besserung...;-)
  • Uta Schütz 28. Juni 2010, 12:12

    da hat sich aber jemand sehr nah rangetraut!

    schöne Aufnahme.