Zurück zur Liste
Beerdigungsgesellschaft

Beerdigungsgesellschaft

1.533 2

Christoph Eichler


Premium (Pro), Wiesbaden

Beerdigungsgesellschaft

Auf einem Ausflug auf der Insel Cebu überholten wir einen Zuckerrohr Laster, dessen Ladefläche voll mit Menschen war. Zuerst dachte ich, dass diese zur Arbeit auf den Feldern fahren, doch die Bekleidung der Menschen war hierfür eigentlich zu gut. Als wir den Laster überholten schoß ich dieses Bild, das den eigentlichen Zeck der Fahrt offenbarte. Der weiße Wagen ganz vorne ist ein Leichnewagen und die Gesellschaft fuhr zur Beerdigung.

Die Streifen im Himmel kamen durch die Sonnenschutzfolie auf der Windschutzscheibe, die zusammen mit meinem Polfilter diesen Streifeneffekt ergab.

Januar 2005

Cebu Ostküste (1)
Cebu Ostküste (1)
Christoph Eichler


Kommentare 2

  • Christoph Eichler 11. April 2005, 13:15

    @Alfred:
    Die Trauerkleidung ist auch weiß. Wird aber nicht so strikt gehandhabt, besonders bei nicht enger Verwandschaft.
    Die Leichenwagen sind fast alles dort alte US-Straßenkreuzer, die entsprechend umgebaut wurden. Ansonsten ist die Beerdigung i.d.R. sehr religiös (spanisch/katholisch) gehalten.
    lg Christoph
  • Alfred Lingelbach 11. April 2005, 8:50

    Guten Morgen,

    an der Kleidung könnte ich jetzt nicht erkennen, dass die Menschen trauern. In Deutschland wird bekanntlich Schwarz getragen. 1997 besuchte ich Hongkong, 3 Tage von meinem Aufenthalt verbrachte ich auf der vorgelagerten Insel Cheng chao (richtig geschrieben?). Am Abend setzte ich mich auf dem menschenleeren Marktplatz in ein Straßenrestaurant. Ca. 50m entfernt fand eine Folkloreveranstaltung statt. Das dachte ich zumindestens. Der Wirt erklärte es dann auf Englisch, es handelte sich um eine Beerdigungsfeier. Die Trauernden trugen alle Weiß. Außerdem hatten Sie aus Pappe eine Brücke und ein Auto gebaut. Der Wirt sagte, bevor die Seele ins Nirwana könne, müsse sie über 7 Brücken gehn (das kennen wir doch irgendwoher). Das was die Menschen zu Lebzeiten gemocht haben, wird Ihnen zu Ehren symbolisch im Tode näher gebracht, deshalb das Auto. Auf den Friedhöfen fanden sich auf den Gräbern auch allerlei Esswaren wie Orangen oder Eier.
    Um den Bogen zu schlagen, der Tod ist überall auf der Welt das Gleiche und ist es eben doch auch wieder nicht.
    Gruß Alfred